Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler bei der Vor­stel­lung eines Brenn­stoff­zel­len-LKW bei ABC-Logis­tik in Düs­sel­dorf, ©Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Melanie Zanin

 

Der ein­zige deut­sche Demons­tra­ti­ons­be­trieb eines Brenn­stoff­zel­len-LKW im Rah­men des euro­päi­schen Pro­jek­tes H2-Share star­tet in Düsseldorf

Die inno­va­tive Modell­re­gion Was­ser­stoff­mo­bi­li­tät NRW Düssel.Rhein.Wupper nimmt Fahrt auf: Die Sie­ger­re­gion des Wett­be­werbs Modell­re­gion Was­ser­stoff­mo­bi­li­tät NRW wird einen was­ser­stoff­be­trie­be­nen Brenn­stoff­zel­len-LKW im inner­städ­ti­schen Lie­fer­ver­kehr in Düs­sel­dorf ein­set­zen. Der Pra­xis­test gehört zum grenz­über­schrei­ten­den Pro­jekt “H2-Share”, das in sechs nord­west­eu­ro­päi­schen Regio­nen emis­si­ons­freie Was­ser­stoff-Brenn­stoff­zel­len-LKW im schwe­ren Güter­ver­kehr erprobt. Düs­sel­dorf ist die ein­zige Test­kom­mune in Deutschland.

Minis­ter Prof. Dr. Andreas Pink­wart: “Was­ser­stoff ist für das Gelin­gen der Ener­gie­wende und zur Errei­chung der Kli­ma­schutz­ziele essen­zi­ell. Durch die kon­se­quente Nut­zung im Ver­kehrs­be­reich und in der Indus­trie lie­ßen sich ein Vier­tel der heute anfal­len­den Emis­sio­nen ver­mei­den. Nord­rhein-West­fa­len hat sich mit sei­ner Was­ser­stoff-Road­map ehr­gei­zige Ziele gesetzt und wird den Auf­bau einer zukunfts­wei­sen­den Was­ser­stoff­wirt­schaft in den nächs­ten Jah­ren deut­lich beschleu­ni­gen. Wir freuen uns, dass es mit Hilfe der EnergieAgentur.NRW gelun­gen ist, den ein­zi­gen deut­schen Pra­xis­test eines was­ser­stoff­be­trie­be­nen Brenn­stoff­zel­len-LKW in die Modell­re­gion Was­ser­stoff­mo­bi­li­tät NRW zu holen. Wir unter­stüt­zen die Region nach Kräf­ten und wer­den alle För­der­mög­lich­kei­ten nut­zen, die ambi­tio­nier­ten Ziele unse­rer Was­ser­stoff-Road­map Nord­rhein-West­fa­len zu errei­chen: Im Jahr 2025 möch­ten wir 400 Brenn­stoff­zel­len-LKW in Nord­rhein-West­fa­len auf der Straße sehen.”

Dr. Ste­phan Kel­ler, Ober­bür­ger­meis­ter der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf: “Wir wol­len unsere Vor­rei­ter­rolle bei der Umset­zung und Anwen­dung von Was­ser­stoff- und Brenn­stoff­zel­len­tech­no­lo­gien in Nord­rhein-West­fa­len wei­ter aus­bauen, nach­dem wir bereits den Lan­des­wett­be­werb ‘Modell­re­gion Was­ser­stoff­mo­bi­li­tät NRW’ gewon­nen haben. Umso mehr freue ich mich, dass der erste Brenn­stoff­zel­len-LKW jetzt auf Düs­sel­dor­fer Stra­ßen rollt. In den nächs­ten zehn Jah­ren sol­len in der Region ‘Düssel.Rhein.Wupper’ 200 Brenn­stoff­zel­len-LKW, 140 Brenn­stoff­zel­len-Busse sowie meh­rere Son­der­fahr­zeuge mit grü­nem Was­ser­stoff unter­wegs sein.”

Hol­ger te Heesen, geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter ABC-Logis­tik: “Nach­hal­tige Lösun­gen in der Lie­fer­lo­gis­tik sind uns ein drin­gen­des Anlie­gen. Aus die­sem Grund wurde vor 1,5 Jah­ren das Unter­neh­men incharge, smarte Innen­stadt­lo­gis­tik in Düs­sel­dorf gegrün­det. Mit der Redu­zie­rung der Lie­fer­ver­kehre und dem Ein­satz von Brenn­stoff­zel­len-LKW revo­lu­tio­nie­ren wir die Lie­fer­lo­gis­tik — bis zu 20 Fahr­ten ohne Nach­la­den schafft der Brenn­stoff­zel­len-LKW zur Belie­fe­rung der Düs­sel­dor­fer Innen­stadt emis­si­ons­frei. Dank der Unter­stüt­zung der Ener­gie­agen­tur und VDL sind wir auf einem guten Weg — bedau­erns­wer­ter­weise gibt es sei­tens der Fahr­zeug­indus­trie noch keine Ambi­tio­nen, in eine Seri­en­pro­duk­tion für mit Brenn­stoff­zel­len betrie­bene LKW zu gehen.”

ABC-Logis­tik wird Auf­zeich­nun­gen durch­füh­ren, um im Nach­gang zu ermit­teln, wie viele Emis­sio­nen durch den Ein­satz des Brenn­stoff­zel­len-LKW ver­mie­den wer­den konnten.

Dr. Frank Koch, Senior-Experte für Brenn­stoff­zel­len­fahr­zeuge beim Netz­werk Brenn­stoff­zelle und Was­ser­stoff, Elek­tro­mo­bi­li­tät der EnergieAgentur.NRW: “Dank unse­rer lang­jäh­ri­gen Zusam­men­ar­beit mit der Pro­jekt­ko­or­di­na­tion, dem bel­gisch-nie­der­län­di­schen Netz­werk Water­stof­Net, konn­ten wir Düs­sel­dorf als Pro­jekt­stand­ort ins Spiel brin­gen. Der Spe­di­teur ABC-Logis­tik sowie der Betrei­ber der Was­ser­stoff­tank­stelle an der Oersch­bach­straße H2 Mobi­lity war sofort dabei. Dies zeigt das starke Inter­esse der Pro­jekt­be­tei­lig­ten an der Wasserstoffmobilität.”

Im Rah­men des Test­be­triebs gewin­nen die Pro­jekt­teil­neh­mer Erfah­run­gen für einen spä­te­ren Mark­t­hoch­lauf. Der Ein­satz des 27-Ton­nen-Lkw der nie­der­län­di­schen Firma VDL wird an euro­pa­weit ins­ge­samt sechs Stand­or­ten getes­tet. Wäh­rend des Pra­xis­tests, der bis zum 22. Dezem­ber läuft, wird der Lkw in Düs­sel­dorf-Holt­hau­sen an der im ver­gan­ge­nen Jahr eröff­ne­ten Was­ser­stoff­tank­stelle von h2 Mobi­lity betankt. Teil des Pro­jekts ist auch die Ent­wick­lung einer mobi­len Was­ser­stoff­tank­stelle durch die Firma Wystrach GmbH aus Weeze am Nie­der­rhein. Das Pro­jekt H2-Share wird durch das Inter­reg-Pro­gramm Nord­west­eu­ropa mit 1,7 Mil­lio­nen Euro an EU-Mit­teln gefördert.

Minis­ter Pink­wart hat die Region Düssel.Rhein.Wupper vor weni­gen Wochen zum Sie­ger des Wett­be­werbs Modell­re­gion Was­ser­stoff­mo­bi­li­tät NRW gekürt. Die Region will Was­ser­stoff zunächst durch den bio­ge­nen Anteil von Müll­heiz­kraft­wer­ken, spä­ter auch durch Erneu­er­bare Ener­gien vor Ort erzeu­gen. Genutzt wer­den soll die­ser grüne Was­ser­stoff dann vor allem von Nutz­fahr­zeu­gen sowie von kom­mu­na­len Fahr­zeu­gen und Unter­neh­mens­flot­ten. Dabei hat sich die Region ehr­gei­zige Ziele gesetzt: So sol­len bin­nen zehn Jah­ren bereits 140 Brenn­stoff­zel­len-Busse und 200 Brenn­stoff­zel­len-Lkw sowie meh­rere Son­der­fahr­zeuge mit Was­ser­stoff unter­wegs sein. Dar­über hin­aus will die Gewin­ner­re­gion den Was­ser­stoff als Spei­cher für rege­ne­ra­tiv erzeug­ten Strom nut­zen, wenn die Strom­nach­frage vor Ort gering ist.

Im Pro­jekt H2-Share soll die Emis­si­ons­min­de­rung im schwe­ren Güter­ver­kehr durch Was­ser­stoff-Brenn­stoff­zel­len-LKW demons­triert wer­den. H2-Share steht für ‘Hydro­gen Solu­ti­ons for Heavy-duty trans­port Aimed at Re-duc­tion of Emis­si­ons in North-West Europe’.

 

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