Grup­pem­foto mit Trai­ner und Betreu­ern Foto: LOKALBÜRO

Ein Flücht­lings­pro­jekt, das vor fünf Jah­ren unter dem Namen KICKWINKEL gestar­tet wurde, ist plan­mä­ßig zu Ende gegan­gen. 200 000 Euro hat ein Bünd­nis aus den Düs­sel­dor­fer Jon­ges, den Unter­neh­men Ergo und Arag, der Fritz Hen­kel-Stif­tung sowie der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­agen­tur Kunst und Kol­le­gen auf­ge­wen­det: Für ein Fuß­ball­camp, das jun­gen und unbe­glei­te­ten Kriegs­flücht­lin­gen hel­fen sollte, in Düs­sel­dorf Fuß zu fas­sen. Pro­jekt­ma­na­ger und Jon­ges-Tisch­baas Rai­ner Esser: „Wir alle sind hoch zufrie­den. Kick­win­kel war eine Erfolgs­ge­schichte. Unsere Ziele, spie­le­risch Team­geist zu för­dern sowie eth­ni­sche Gren­zen zu über­win­den, sind erreicht worden.“

Das Bünd­nis konnte sich von Beginn an auf den sozial Sport­ver­ein DJK Agon 08 stüt­zen und arbei­tete in enger Abstim­mung mit der Stadt. Der wegen unter­schied­li­cher Jugend­pro­jekte bekannte Ver­ein stellte seine Anla­gen an der St. Fran­zis­kus­straße sowie Trai­ner zur Ver­fü­gung. Ins­ge­samt nah­men 156 Teil­neh­mer aus acht Län­dern an den Fuß­ball-Kur­sen teil. Trai­nings­an­züge, Tri­kots und Fuß­ball­schuhe wur­den vom Bünd­nis gestellt.

  • 42 junge Men­schen kamen aus Afghanistan
  • 35 aus Guinea
  • 27 aus Syrien
  • 16 aus Eritrea
  • 12 aus Gambia
  • 7 aus Iran

Ihre Kräfte maßen die Flücht­lings­ki­cker in Tur­nie­ren und bei Freund­schafts­spie­len. Alle Bünd­nis­part­ner schick­ten dazu eigene Mann­schaf­ten auf den Platz. Bei den Spie­len tauch­ten schnell auch Scouts von Ver­ei­nen auf. Die Folge: Acht Fuß­bal­ler haben inzwi­schen Enga­ge­ments in der Lan­des­liga gefunden.

Viele Jugend­li­che spre­chen inzwi­schen recht gut deutsch. Sie leben längst nicht mehr in Sam­mel­un­ter­künf­ten, son­dern in Wohn­grup­pen oder Fami­lien. Über eine Whats­App-Gruppe sind sie mit­ein­an­der ver­bun­den. Die meis­ten haben inzwi­schen auch einen Aus­bil­dungs­platz gefunden.

Mit dem Pro­jekt habe das Bünd­nis gezeigt, dass junge Men­schen aus unter­schied­li­chen Kul­tu­ren über den Sport ler­nen kön­nen, mit­ein­an­der vor­ur­teils­frei umzu­ge­hen, bilan­zie­ren Esser und Jon­ges-Baas Wolf­gang Rol­s­ho­ven. Her­kunft, Haut­farbe, und Reli­gion hät­ten mit der Zeit eine unter­ge­ord­nete Rolle gespielt. Zum Abschied über­reichte Rol­s­ho­ven im Namen des Bünd­nis­ses den Teil­neh­mern der letz­ten Trai­nings­gruppe Fuß­ball­schuhe als Geschenk.

Das Pro­jekt KICKWINKEL ist zwar zu Ende, doch die Idee lebt wei­ter. Agon 08-Vor­sit­zen­der Man­fred Nova­cek hat ange­kün­digt, die Schu­lun­gen inner­halb des Ver­eins weiterzuführen.

Text: Ludolf Schulte

 

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