Der Verein Düsseldorfer Journalisten (VDJ) hat drei Journalisten mit dem Heinrich-Heine-Journalismuspreis 2020 ausgezeichnet. Der Preis für junge Journalisten bis 35 Jahre, den der Ortsverein des DJV in Zusammenarbeit mit der Uni Düsseldorf auslobt, wurde zum fünften Mal vergeben und ist mit 2.000 Euro dotiert. Erstmals ausgeschrieben war dabei in diesem Jahr der Düsseldorf-Preis.
Preiswürdig sind Autoren und Beiträge, die sich durch Brillanz in Sprache, Stil und Form auszeichnen, und einen Bezug zu Düsseldorf haben.
Ausgezeichnet wurden:
1. Preis: Paulina Würminghausen, 23, Studentin der Journalistik an der TU Dortmund, für „Für mich klatscht keiner“, ein Feature für die Welt am Sonntag, NRW-Ausgabe, über eine pflegende Angehörige in Zeiten von Corona
2. Preis: Katja Scherer, 31, freie Wirtschaftsredakteurin, für „Was Frauenquoten für Männer bedeuten“, ein Radiofeature für den Deutschlandfunk
Düsseldorf-Preis: Hamzi Ismail, 33, freier Journalist, für „Hamzi ‚ne Frage?“, ein selbstkonzipiertes Konzept für die WDR Lokalzeit aus Düsseldorf, in dem Fragen der Zuschauer zu Düsseldorf und der Region aufgegriffen werden
Zum Wettbewerb eingereicht waren 24 überwiegend hochklassige Arbeiten aus Print, TV, Hörfunk und Social Media von 19 Journalistinnen und Journalisten. Die Jury unter dem Vorsitz von Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts Düsseldorf, begründet ihre Auswahl wie folgt:
1. Preis: In ihrem Feature „Für mich klatscht keiner“, erschienen in der WELT am Sonntag, NRW-Ausgabe, vom 12.7.2020, greift Paulina Würminghausen den Alltag einer berufstätigen Frau auf, die sich um ihre demente Mutter kümmert und dabei kaum auf staatliche Unterstützung zählen kann. Mit hohem sprachlichem Feingefühl schildert sie die daraus entstehenden Nöte und Zwänge. Sie öffnet dem Leser dabei ebenso informativ wie ergreifend Zugang zu einem Thema, dessen hohe gesellschaftliche Relevanz vielfach eine eher untergeordnete Resonanz erfährt.
2. Preis: In ihrem Radiofeature, erstmals ausgestrahlt am 11.5.2020 im Deutschlandfunk, gelingt es Katja Scherer, das Thema Frauenquote unvoreingenommen und überaus differenziert zu beschreiben. Sie geht dabei deutlich über die bekannten Argumente hinaus, beleuchtet die verschiedenen Perspektiven, schildert die Konsequenzen und lieferttiefergehende Erklärungsansätze. Gleichzeitig gelingt es ihr, das Thema anschaulich aufzubereiten und die verschiedenen Interessengruppen damit gleichermaßen zu erreichen.
Düsseldorf-Preis: Hamzi Ismail hat mit seinem TV-Konzept für die WDR Lokalzeit einen Weg gefunden, seit fünf Jahren mit kleinen, lehrreichen Geschichten einen Beitrag zum Verständnis der Geschichte Düsseldorfs und seiner Umgebung zu leisten. Ismail gelingt es durch seine spontane Art, historische Aspekte spannend und unterhaltsam darzustellen. Die nur wenige Minuten langen Filmbeiträge sind lebendig, modern produziert und inhaltlich oft überraschend.
Anzeige: