Aus­ge­rüs­tet mit Schutz­klei­dung bricht ein Düs­sel­dor­fer Feu­er­wehr­mann absicht­lich ins Eis ein, um die Eis­ret­tung zu simu­lie­ren, ein gesi­cher­ter Ret­ter hält ihn über Was­ser. Foto: Ingo Lammert

 

Feu­er­wehr und Poli­zei ret­ten 49-Jäh­ri­gen aus dem Urden­ba­cher Alt­rhein — Betre­ten der Eis­flä­chen ist wei­ter­hin lebensgefährlich

Eine Pas­san­tin wurde durch Hil­fe­rufe auf einen Mann auf­merk­sam, der im Bereich des Urden­ba­cher Alt­rheins in ein über­flu­te­tes Gebiet ein­ge­bro­chen war. Mit­hilfe der Wär­me­bild­ka­mera eines Poli­zei­hub­schrau­bers konnte der 49-Jäh­rige genau loka­li­siert und durch Feu­er­wehr­kräfte geret­tet wer­den. Nach medi­zi­ni­scher Erst­ver­sor­gung durch den Ret­tungs­dienst erfolgte der Trans­port in ein Krankenhaus.

Über die Not­ruf­num­mer 112 mel­dete eine Spa­zier­gän­ge­rin Hil­fe­schreie aus dem Bereich des Urden­ba­cher Alt­rheins, der auf­grund des Hoch­was­sers über­flu­tet ist. Auf­grund der geschil­der­ten Situa­tion ent­sen­dete der erfah­rene Leit­stel­len­dis­po­nent sofort 30 Ein­satz­kräfte von Feu­er­wehr und Ret­tungs­dienst zur Peter-Beh­rens-Straße. Nur fünf Minu­ten spä­ter tra­fen die ers­ten Ein­hei­ten vor Ort ein und mach­ten sich zu Fuß auf den Weg zu der ver­mu­te­ten Unglücks­stelle. Zur Unter­stüt­zung der am Land befind­li­chen Ein­satz­kräfte kam ein Poli­zei­hub­schrau­ber mit Wär­me­bild­ka­mera zum Ein­satz. Zwar konnte der Bereich durch die Hil­fe­schreie des Man­nes ein­ge­grenzt wer­den, aller­dings bestand keine Sicht­ver­bin­dung zu dem Ein­ge­bro­che­nen, da der Bereich mit Bäu­men und Sträu­chern dicht bewach­sen war.

Wäh­rend der Hub­schrau­ber aus der Luft das Gebiet absuchte, mach­ten sich zwei Feu­er­wehr­leute mit einem Schlauch­boot auf dem Gewäs­ser auf die Suche. Die Eis­schicht war noch sehr dünn und brach immer wie­der ein, sodass ein Vor­an­kom­men der Feu­er­wehr­leute müh­sam war. Über die Wär­me­bild­ka­mera konnte der Mann schnell gefun­den und somit die Ret­ter dort­hin diri­giert wer­den. Zwei Strö­mungs­ret­ter der Tau­cher­staf­fel kamen mit einem wei­te­ren Boot hinzu.

Mit ver­ein­ten Kräf­ten konnte der 49-Jäh­rige dann aus dem hüft­tie­fen Was­ser geret­tet und dann an Land gebracht wer­den. Der stark unter­kühlte Sport­ler hatte sich bereits die nasse Klei­dung im Was­ser aus­ge­zo­gen und kam sofort in einen Ret­tungs­wa­gen. Der Not­arzt unter­suchte den Mann vor Ort, der im Anschluss in ein nahe gele­ge­nes Kran­ken­haus kam. Nach ers­ten Erkennt­nis­sen befand sich der Mann mehr als eine halbe Stunde bereits im Was­ser, bis eine Spa­zier­gän­ge­rin auf die Hil­fe­schreie auf­merk­sam wurde.

Nach rund 90 Minu­ten konn­ten die letz­ten der 30 Ein­satz­kräfte der Stand­orte Frank­fur­ter Straße, Wers­te­ner Feld, Hüt­ten­straße sowie der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Garath zu ihren Stand­or­ten zurück­keh­ren. Außer­dem unter­stütze die Poli­zei Düs­sel­dorf mit einem Hub­schrau­ber, Land­kräf­ten und die DLRG Düs­sel­dorf die Ret­tungs­ak­tion in Garath. Obwohl die aktu­el­len Tem­pe­ra­tu­ren bereits dazu füh­ren, dass einige Gewäs­ser in Düs­sel­dorf mit einer Eis­schicht bedeckt sind. Es besteht wei­ter­hin Lebens­ge­fahr beim Betre­ten der Eis­flä­chen auf Gewäs­sern in der Landeshauptstadt.

Grund­sätz­lich gilt, dass Eis­flä­chen nicht betre­ten wer­den dür­fen, es sei denn, sie sind dafür freigegeben.

Was tun, wenn ein Mensch ins Eis ein­ge­bro­chen ist?

  • Unter Not­ruf 112 sofort die Feu­er­wehr rufen.
  • Wer auf das Eis geht, um ande­ren zu hel­fen, sollte sich von einem Hel­fer mit einem Seil absi­chern lassen.
  • Das Kör­per­ge­wicht muss auf dem Eis auf eine mög­lichst große Flä­che ver­teilt wer­den. Dazu Hilfs­mit­tel wie ein Brett oder die Eis­lei­tern verwenden.
  • Nie­mals bis zur Ein­bruch­stelle vor­drin­gen; rund um diese Stelle ist das Eis sehr brü­chig. Viel­mehr ver­su­chen den Ein­ge­bro­che­nen mit Hilfs­mit­teln wie Stö­cken, Stan­gen, zusam­men­ge­roll­ten Män­teln oder Jacken aus dem Was­ser zu ziehen.
  • Nie in das Was­ser ein­tau­chen, um Men­schen zu suchen. Sol­che Ret­tungs­ak­tio­nen soll­ten nur den Fach­leu­ten von der Feu­er­wehr über­las­sen werden.
  • Nach erfolg­ter Ret­tung “Erste Hilfe” leis­ten. Ver­un­glückte nach Mög­lich­keit in einen beheiz­ten Raum brin­gen, Klei­dung aus­zie­hen und in Decken hüllen.

 

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