Junge Amphibien wandern zu ihren Lebensräumen an Land
Sie sind oft gerade einmal zehn Millimeter groß und queren in diesen Tagen zu Hunderten, teils Tausenden, Straßen, Wege und Wiesen, die nahe am Wasser gelegen sind: In Düsseldorf hat der Froschregen begonnen. Das frühsommerliche Phänomen bezeichnet die Rückwanderung von jungen Fröschen, Kröten und anderen Amphibien. Die Tiere haben in den vergangenen Monaten die Metamorphose vom Laich über Kaulquappe zum vierbeinigen Landtier durchlaufen. Jetzt verlassen sie die Laichgewässer und suchen sich ihren zukünftigen Lebensraum an Land. Das aktuell niederschlagsreiche Wetter begünstigt den Froschregen.
Zu sehen sind die jungen Amphibien aktuell entlang von Teichen, Tümpeln und Seen in Düsseldorf. Spaziergänger können sie im Wald, in der freien Landschaft, aber auch in den Parkanlagen entdecken. Zum Teil queren die Tiere auch Straßen.
Die Stadt bittet Spaziergänger, Rad- und Autofahrer darum, wachsam zu sein, um die jungen Amphibien nicht versehentlich zu zertreten oder zu überfahren.
Anders als bei der jährlichen Krötenwanderung im zeitigen Frühjahr, kann das Garten‑, Friedhofs- und Forstamt die Tiere beim Froschregen nicht mit Fangzäunen und Eimern abfangen und schützen. Die jungen Frösche, Kröten und die anderen Amphibien würden aus den Eimern wieder herausklettern.
Hintergrund
Haben die jungen Amphibien ihren Lebensraum an Land erreicht, bleiben sie etwa vier Jahre dort, bis sie geschlechtsreif sind. Dann beginnt die Amphibienwanderung zu den Laichgewässern. Ein Weibchen legt rund 3.000 Eier. Nur zwei bis drei Prozent davon — das entspricht etwa 60 bis 90 Tieren — erreichen das Erwachsenenalter, denn die Kaulquappen und kleinen Amphibien haben viele natürliche Feinde. Viele junge Tiere sterben beim Überqueren von Straßen