Platzangebot wird weiter ausgebaut/Fachkräftesicherung wird immer wichtiger/Familien benötigen besondere Hilfen und Unterstützung in der Pandemie
Der weitere Ausbau der Kinderbetreuung, die Personalsituation in den Kitas und zusätzliche Hilfen für Kinder und ihre Eltern zur Bewältigung der Pandemiefolgen standen im Fokus des Pressegespräches zum am 1. August beginnenden neuen Kitajahr 2021/22. Das letzte Kindergartenjahr war für Kinder, Eltern und Beschäftigte außergewöhnlich schwierig, belastend und herausfordernd. Der Start ins neue Kindergartenjahr ist daher vor allem mit der Hoffnung auf mehr Normalität im Betreuungsalltag verbunden. Darauf wies Stadtdirektor Burkhard Hintzsche bei seinem Ausblick auf das neue Kindergartenjahr 2021/22 hin.
“In der Planung geht es seit Jahren um die Frage, wie viele neue Plätze können wir in Düsseldorf neu schaffen und rechtzeitig anbieten. Das ist natürlich auch in diesem Jahr sehr wichtig. Aber tatsächlich stehen momentan eher andere Fragen im Fokus. Wir starten in das neue Kindergartenjahr im Regelbetrieb. Regelbetrieb bedeutet jedoch nicht, dass dies ein normaler Betrieb sein wird, vergleichbar mit der Situation vor der Pandemie. Wir müssen flexibel und schnell auf Veränderungen im Pandemie-Geschehen im Kindergartenjahr reagieren. Neue Erkenntnisse in den nächsten Monaten zur Erkrankung und Impfung der Kinder werden zu berücksichtigen sein”, erklärte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche zum jetzigen Stand der Erkenntnisse.
Betreuungsangebot wird weiter ausgebaut
Das Betreuungsangebot für Kinder bis zum Schuleintritt wird in Düsseldorf weiter ausgebaut. In diesem Jahr wurden bislang fünf neue Tageseinrichtungen fertiggestellt mit insgesamt 363 Plätzen, davon 111 Plätze für unter Dreijährige. In diesem Kalenderjahr werden noch vier neue Einrichtungen mit insgesamt 288 Plätzen, davon 94 Plätze für unter Dreijährige, hinzukommen. Das zeigt, dass der Bau neuer Tageseinrichtungen für Kinder mit unverminderter Intensität weiter vorangetrieben wird.
Zur Sicherung des erzieherischen Fachpersonals führte die kommissarische Jugendamtsleiterin, Dagmar Niederlein, aus: “Bei einem so großen Träger, wie der Stadt mit rund 100 Tageseinrichtungen für Kinder, besteht ein permanent hoher Personalbedarf nach Erzieherinnen und Erziehern sowie Kinderpflegerinnen und Kinderpflegern, nur um das bestehende Angebot zu sichern. Das liegt schon an der natürlich hohen Fluktuation des Fachpersonals. Dann kommt der Personalbedarf für den Ausbau des Platzangebotes noch hinzu. Diese Deckung gelingt nur mit großen Anstrengungen. Zu diesen Anstrengungen gehört, dass wir innovative Wege bei der Personalgewinnung gehen und die Zahl der Ausbildungsplätze stetig erhöhen. Um permanent geeignete Nachwuchskräfte zu gewinnen, haben wir beispielsweise eine neue vergütete und praxisintegrierte Ausbildung für Kinderpflegerinnen und ‑pfleger eingeführt.”
Hilfe bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie
Zum Start des neuen Kitajahres brauchen viele Kinder und ihre Eltern zusätzliche Hilfen und Unterstützung bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. Nicht wenige Kinder waren länger nicht in der Kita und müssen wieder lernen, sich im Kita-Alltag zurecht zu finden. Für viele Kinder findet praktisch eine erneute Eingewöhnungsphase statt. Sie müssen sich wieder an das Gruppenleben, an Möglichkeiten, Regeln, Gruppenerfahrungen, aber auch dem Umgang mit Konflikten gewöhnen. Dazu gehört auch die Verarbeitung von Ängsten und Sorgen. Eltern und Kita-Personal sind hier gemeinsam besonders gefordert.
Gerade die 92 bestehenden Familienzentren an 113 Kitastandorten mit ihren vielfältigen wohnortnahen familienstützenden Hilfen werden bei der Bewältigung der “Corona-Folgen” sehr hilfreich sein können. Rund ein Drittel aller Tageseinrichtungen für Kinder in Düsseldorf tragen das Gütesiegel “Familienzentrum NRW”. Familienzentren bieten – zusätzlich zur Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder – für alle Familien im Sozialraum ein breites Unterstützung‑, Bildungs- und Beratungsangebot. Im neuen Kitajahr 2021/2022 werden sieben weitere Einrichtungen zu Familienzentren ausgebaut.
“Wir gehen gut gerüstet in das neue Kitajahr und stehen an der Seite der Familien in dieser Stadt. Bei aller Unsicherheit über die weitere Pandemie-Entwicklung blicken wir zuversichtlich in die nächsten Monate, in denen wir hoffentlich wieder zu der Kinderbetreuung zurückfinden, die wir vor der Pandemie gewohnt waren. Das wäre gut für die Kinder, die Eltern und alle anderen Beteiligten”, so Stadtdirektor Burkhard Hintzsche abschließend.