Düs­sel­dorf kommt auf dem Weg zur Fahr­rad­stadt gut voran. Gleich vier Rad­we­ge­pro­jekte wur­den im August begon­nen. Gleich­zei­tig nut­zen immer mehr Men­schen das Fahrrad,©Symbolbild: Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, Mela­nie Zanin

 

Rad­we­ge­bau kommt voran: Vier Pro­jekte im August gestartet/Zahl der Rad­fah­ren­den an den Zähl­stel­len auf hohem Niveau

Düs­sel­dorf kommt auf dem Weg zur Fahr­rad­stadt gut voran. Gleich vier Rad­we­ge­pro­jekte wur­den im August begon­nen: der Rad­weg am Joseph-Beuys-Ufer, der Aus­bau des Rad­haupt­net­zes an den Kreu­zun­gen Krupp­straße / Van-der-Werff-Straße und Him­mel­geis­ter Straße / Auf’m Hen­ne­kamp / Koper­ni­kus­straße sowie der neue Rad­weg Worrin­ger Straße / Worrin­ger Platz / Acker­straße. Mehr als 4 Mil­lio­nen Euro wer­den an die­sen Stel­len in den Rad­we­ge­bau investiert.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Das Fahr­rad ist ein Ver­kehrs­mit­tel der Zukunft. Es steht für eine aktive Ver­kehrs­wende in Düs­sel­dorf. Damit mehr Men­schen aufs Fahr­rad stei­gen, brau­chen wir mehr gut aus­ge­baute Rad­wege, wie es das Bei­spiel an der Wit­zel­straße zeigt. Wir wol­len und müs­sen beim Aus­bau der Infra­struk­tur schnel­ler wer­den und damit mehr Men­schen von den Vor­tei­len des Fahr­ra­des als all­tags­taug­li­ches Ver­kehrs­mit­tel über­zeu­gen. Dadurch sowie mit einem star­ken ÖPNV, mehr Park & Ride-Plät­zen und der För­de­rung von kli­ma­freund­li­chen Antriebs­tech­no­lo­gien wer­den wir Düs­sel­dorf wie­der ganz weit nach vorne bringen.”

Indes setzt sich der Trend zum Fahr­rad in Düs­sel­dorf fort: 2021 wur­den vom Jah­res­be­ginn bis zum 26. August an den 13 Zähl­stel­len in der Lan­des­haupt­stadt trotz reg­ne­ri­schen Wet­ters und Home­of­fice­pflicht, die zum Coro­naschutz bis Ende Juni galt, rund 4,16 Mil­lio­nen Rad­fah­rende regis­triert. Dies ist gegen­über dem Rekord­jahr 2020 mit rund 4,85 Mil­lio­nen regis­trier­ten Rad­fah­ren­den zwar ein Rück­gang, gegen­über 2019 mit rund 3,94 Mil­lio­nen regis­trier­ten Rad­fah­ren­den ist aber ein Zuwachs von sechs Pro­zent­punk­ten zu ver­zeich­nen. Für alle Inter­es­sier­ten ste­hen die Ergeb­nisse der Dau­er­zähl­stel­len online zur Ver­fü­gung unter: https://www.duesseldorf.de/radschlag/fahrradzaehlstellen.html.

Und auch das “Stadt­ra­deln 2021” zeigt, dass immer mehr Düs­sel­dor­fer das Fahr­rad als Mobi­li­täts­lö­sung in ihren All­tag inte­grie­ren. Mehr als 1,5 Mil­lio­nen Rad­ki­lo­me­ter sind in die­sem Jahr für Düs­sel­dorf zusam­men­ge­kom­men. 7.377 aktive Rad­le­rin­nen und Rad­ler (im Vor­jahr 6.306), ver­teilt auf 361 Teams (im Vor­jahr 281), haben in den drei Wochen vom 20. Mai bis 9. Juni 1.549.248 Kilo­me­ter (im Vor­jahr 1.327.826 Kilo­me­ter) zurück­ge­legt. Damit hat die Lan­des­haupt­stadt ihre Vor­jah­res­zah­len im bun­des­wei­ten Wett­be­werb Stadt­ra­deln des Klima-Bünd­nis’ für Rad­för­de­rung, Kli­ma­schutz und Lebens­qua­li­tät erneut übertroffen.

Wich­tige Lücken­schlüsse beim Aus­bau der Radhauptnetzes
Beim Aus­bau des Rad­haupt­net­zes schafft man in die­sem Jahr gleich an meh­re­ren Stel­len wich­tige Lücken­schlüsse. Der Umbau des Worrin­ger Plat­zes bil­det dabei den Abschluss für ein Schlüs­sel­pro­jekt beim Ausbau.

“Gemein­sam mit dem Lücken­schluss an der Köl­ner Straße/Pempelforter Straße wird ein gro­ßes zusam­men­hän­gen­des Teil­stück des Rad­haupt­net­zes in der Innen­stadt kom­plet­tiert”, betont Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. ” Die Innen­stadt wird ein Stück fahrradfreundlicher.”

Wei­te­rer Aus­bau des Rad­haupt­net­zes Das Rad­haupt­netz soll in die­sem Jahr zügig wei­ter aus­ge­baut wer­den. Hier die Details:

Aus­bau Nord-Süd-Rad­weg: Die Bau­ar­bei­ten zum Aus­bau des Rad­wegs am Joseph-Beuys-Ufer haben jetzt begon­nen. Das Joseph-Beuys-Ufer ist Teil des Nord-Süd-Rad­we­ges ent­lang des Rheins und gehört zum Rad­haupt­netz. Dort wird ein 2,75 Meter brei­ter Zwei­rich­tungs­rad­weg angelegt.

Nord-Süd­achse Innen­stadt: Für das vierte Quar­tal ist der Bau­be­ginn für den Lud­wig-Ham­mers-Platz geplant. Der Haupt­ver­kehrs­kno­ten­punkt am Bil­ker S‑Bahnhof ver­bin­det die Ach­sen Aache­ner Straße und Mero­win­ger Straße mit der Fried­rich­straße und Elisabethstraße.

Gra­fen­ber­ger Allee: Mehr Sicher­heit und Kom­fort — ins­ge­samt sechs ein­mün­dende Neben­stra­ßen wer­den bis Anfang 2022 auf­ge­pflas­tert. Begon­nen wurde mit den Bau­ar­bei­ten Mitte Juni an der Gehrts­straße und der Enger Straße. Die Arbei­ten für die Auf­pflas­te­run­gen dort sind inzwi­schen abge­schlos­sen. Aktu­ell lau­fen Arbei­ten an der Nea­der­straße. Wei­tere Auf­pflas­te­run­gen sind in die­sem Jahr an der Ein­mün­dung der Achen­bach­straße, der Grimm­straße und der Irm­gard­straße geplant.

Him­mel­geis­ter Straße: Das Rad­we­ge­pro­jekt soll 2021 fer­tig gestellt wer­den. Eine neue Ampel­an­lage mit opti­mier­ter Rad­ver­kehrs­füh­rung und beid­sei­tige Rad­fahr­strei­fen mit Anschluss an die nörd­li­chen und süd­li­chen Rad­ver­kehrs­an­la­gen sind geplant.

Die geplan­ten Radachsen
Um den Aus­bau des Rad­haupt­net­zes zu beschleu­ni­gen und somit den Rad­ver­kehr in Düs­sel­dorf zusätz­lich zu för­dern, plant die Stadt­ver­wal­tung aktu­ell den prio­ri­sier­ten Aus­bau von Rad­ach­sen. Die Rad­ach­sen sol­len nach Fer­tig­stel­lung eine erkenn­bare Ein­heit bil­den und das Rad­haupt­netz sinn­voll ergän­zen. Ziel ist es, schnel­ler ein siche­res und kom­for­ta­bles Rad­fah­ren auf durch­ge­hen­den Stre­cken zu ermöglichen.

In einer Infor­ma­ti­ons­vor­lage an den Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schuss wur­den bereits vier Rad­ver­kehrs­ach­sen vor­ge­schla­gen, die schnell und zusam­men­hän­gend umge­setzt wer­den kön­nen — gege­be­nen­falls auch durch Beauf­tra­gung einer exter­nen Gesell­schaft oder einer städ­ti­schen Toch­ter wie die Immo­bi­lien Pro­jekt Manage­ment Düs­sel­dorf GmbH (IPM).

Die Rou­ten­vor­schläge wer­den aktu­ell von Ver­tre­tern der Poli­tik, des ADFC und VCD und der Stadt­ver­wal­tung im Rah­men der klei­nen Kom­mis­sion Rad­ver­kehr dis­ku­tiert. Eine erste Route wird bereits bear­bei­tet. Es ist die Nord-Süd-Route.

Die erste geplante Rad­achse führt vom Nor­den ein­mal durch ganz Düs­sel­dorf: Süd­ring bis Arena und Frei­li­grath­platz, Völk­lin­ger Straße, Rhein­ufer, Rot­ter­da­mer Straße, Nie­der­rhein­straße (Ver­län­ge­rung bis Flug­ha­fen­brü­cke vor­han­den). Diese Stre­cke ergänzt den Rad­schnell­weg Neuss/Langenfeld im Süden und schließt an den geplan­ten Rad­weg ent­lang des Süd­rings zwi­schen Süd­brü­cke und Völk­lin­ger Straße an. Zudem ist damit die Arena bes­ser erreich­bar. Der Abzweig Ree­ser Straße/Kaiserswerther Straße ein­schließ­lich Ver­kehrs­füh­rung Frei­li­grath­platz ergänzt die Strecke.

Neben vier wei­te­ren Rou­ten­vor­schläge der Stadt­ver­wal­tung gibt es wei­tere Ideen für Rad­ach­sen durch Düsseldorf.

Fahr­rad­par­ken — Aus­bau einer attrak­ti­ven und kom­for­ta­blen Radinfrastruktur
Neben dem Aus­bau des Rad­haupt­net­zes ist die Schaf­fung aus­rei­chen­der Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten ele­men­ta­rer Bestand­teil der Fahr­rad­för­de­rung in Düs­sel­dorf. Um dem stei­gen­den Bedarf gerecht zu wer­den und den begrenz­ten öffent­li­chen Raum effi­zi­ent zu nut­zen, erar­bei­tet das Amt für Ver­kehrs­ma­nage­ment aktu­ell gemein­sam mit einem Fach­pla­nungs­büro ein Kon­zept zum “Fahr­rad-Par­ken”. Par­al­lel zur kon­zep­tio­nel­len Pla­nung wird die Initia­tive “Fahr­rad­stell­plätze für Düs­sel­dorf” fort­ge­setzt und Fahr­rad­bü­gel im Stra­ßen­raum auf­ge­stellt. Von den rund 1.000 geplan­ten neuen Fahr­rad­stell­plät­zen wür­den bereits knapp 600 umge­setzt oder befin­den sich in der Umsetzung.

Fort­set­zung der Initia­tive “Fahr­rad­stell­plätze für Düsseldorf”
Schaf­fung wei­te­rer neuer rund 1.000 Fahr­rad­ab­stell­plätze im gesam­ten Stadtgebiet
Erste Fahr­rad­ab­stell­plätze für Las­ten­rä­der in der 2. Jahreshälfte
Eva­lua­tion bestehen­der Abstell­an­la­gen und Anpassungen

Bike and Ride
Um spe­zi­ell das Ange­bot für Pend­ler zu ver­bes­sern, arbei­tet die Rhein­bahn in Koope­ra­tion mit der Stadt an der Umset­zung eines umfang­rei­chen Kon­zep­tes, das das Bike & Ride-Ange­bot an Hal­te­stel­len in und um Düs­sel­dorf wei­ter aus­bauen soll. Bis 2022 ent­ste­hen an sie­ben aus­ge­wähl­ten Stand­or­ten rund 224 Stell­plätze in abschließ­ba­ren Sam­mel­an­la­gen, 50 Stell­plätze an über­dach­ten Bügeln und 400 Stell­plätze ohne Überdachung.

Eben­falls ent­steht am Bil­ker Bahn­hof ein voll­au­to­ma­ti­sches Fahr­rad­park­haus mit 120 Fahr­rad­stell­plät­zen. Vor­be­rei­tende Bau­ar­bei­ten haben bereits begon­nen. Und auch am Kon­rad-Ade­nauer-Platz vor dem Haupt­bahn­hof und am Bahn­hof Ben­rath wird bei den anste­hen­den Pla­nun­gen die Ein­rich­tung wei­te­rer Rad­sta­tio­nen mitgeplant.

Zudem sieht das Kon­zept der Stadt dar­über hin­aus soge­nannte Mobil­sta­tio­nen vor, an denen das Rad/­Bike-Sha­ring eine sehr wich­tige Rolle spielt, und ver­knüpft es mit wei­te­ren Mobil­an­ge­bo­ten wie dem ÖPNV. Zusätz­lich wer­den auch dort attrak­tive Fahr­rad­ab­stell­mög­lich­kei­ten ent­ste­hen. Dar­un­ter sind neben kos­ten­lo­sen Fahr­rad­bü­geln auch Fahr­rad­bo­xen. Um spe­zi­ell für Pend­ler das Fahr­rad als Mobi­li­täts­lö­sung noch attrak­ti­ver zu machen erwei­tert die Stadt ihr Bike & Ride-Angebot.

Mehr Mit­tel und Per­so­nal für den beschleu­nig­ten Aus­bau der Radinfrastruktur
Im aktu­el­len Haus­halt wur­den für die ver­stärkte Umset­zung von Rad­we­ge­pro­jek­ten zusätz­lich 5 Mil­lio­nen Euro und zusätz­li­ches Per­so­nal­bud­get zur Ver­fü­gung gestellt. Damit ste­hen 2021 3,5 Mil­lio­nen Euro an kon­sum­ti­ven Mit­teln und 5,155 Mil­lio­nen Euro an inves­ti­ven Mit­teln zur Ver­fü­gung. Dar­über hin­aus ste­hen Stell­platz­ab­lö­sungs­be­träge unter ande­rem für den Rad­we­ge­bau zur Ver­fü­gung. Zudem erhö­hen sich die Auf­wen­dun­gen für den Rad­we­ge­bau durch Pro­jekte, bei denen 2021 der Aus- und Finan­zie­rungs­be­schluss gefasst wird, wie zum Bei­spiel der Lud­wig-Ham­mers-Platz mit 1,8 Mil­lio­nen Euro. Diese Mit­tel wer­den im lau­fen­den Jahr von der Käm­me­rei für den Rad­we­ge­bau zusätz­lich zur Ver­fü­gung gestellt.

Für den Aus­bau der Rad­ver­kehrs­ab­tei­lung wer­den wei­tere Stel­len geplant. Aktu­ell lau­fen die Bewer­bungs­ge­sprä­che für vier neue Stel­len, die noch in die­sem Jahr besetzt wer­den sollen.