Impfstellen, Impfmobil und KoCI übernehmen
Impfzentrum schließt nach rund 380.000 Impfungen an 164 Öffnungstagen
Am heutigen Mittwoch, 29. September, wird der Impfbetrieb in der Merkur Spiel-Arena vollständig vom Impfmobil und den beiden bekannten dezentralen Impfstellen im Atrium am Hauptbahnhof und am U‑Bahnhof Heinrich-Heine-Allee übernommen. Dort können alle Interessierten montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 17.30 Uhr weiterhin auch ohne Terminvergabe eine Impfung erhalten.
Zu diesem Zweck werden die beiden Impfstellen mit zusätzlicher Technik ausgerüstet. So werden die Räumlichkeiten mit sogenannten Laminar Flow Boxen ausgestattet. Mit diesen Boxen können die Pharmazeuten bei der Herrichtung der einzelnen Impfdosen unter Reinraumbedingungen arbeiten. Dazu saugt das Gerät die Umgebungsluft an und reinigt dieses über ein Filtersystem. Im Anschluss wird eine laminare Strömung erzeugt, das heißt, die Luft fließt in parallelen Stromlinien nach unten.
Auch das Impfmobil wird weiter an ausgewählten Standorten in der Stadt Halt machen. Hierzu wird die Stadt die geplanten Standorte frühzeitig bekannt geben. Ebenfalls besteht weiterhin die Möglichkeit, sich bei seinem behandelnden Haus- oder Facharzt nach vorheriger Absprache mit den vorhandenen Vakzinen impfen zu lassen.
Für die weitere Koordinierung des Impfangebotes richtet die Stadt Düsseldorf — wie vom Land NRW vorgesehen — zum 1. Oktober eine Koordinierende Covid-Impfeinheit (KoCI) ein, die vom bisherigen Leiter des Impfzentrums, Thomas Tremmel, geleitet wird. Die KoCI übernimmt den Austausch mit den regionalen Ansprechpersonen der Kassenärztlichen Vereinigung in Hinblick auf das regionale Impfgeschehen, das Monitoring des Impfgeschehens — gerade im Bereiche der vulnerablen Personengruppen und die Hinwirkung auf Impfangebote in (teil-)stationären Einrichtungen und Diensten mit besonders vulnerablen Personengruppen beziehungsweise einem hohen Infektionsrisiko — sowie die vorsorgliche Vorplanung für gegebenenfalls erneute Impfungen gegen das Coronavirus.
Impfzentrum zieht Abschlussbilanz
Nach rund 380.000 Impfungen gegen das Coronavirus an 164 Öffnungstagen schließt das Impfzentrum Düsseldorf in der Merkur Spiel-Arena — ein Rückblick:
Standortwahl und Kapazität
Zunächst sah das Land für das Düsseldorfer Impfzentrum 2.400 Impfung pro Tag vor. In der höchsten Auslastungsphase erhielten rund 4.500 Menschen pro Öffnungstag ihre Schutzimpfung gegen das Coronavirus in der Merkur Spiel-Arena, die zu einem modernen und kundenorientierten Impfzentrum umgebaut wurde und für rund acht Monate an fünf Tagen in der Woche in der Zeit von morgens 8 Uhr bis abends 20 Uhr nicht nur für die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer eine wichtige Anlaufstelle im Kampf gegen das Virus darstellte.
“Die Wahl der Merkur Spiel-Arena als Impfzentrum hat gezeigt, dass die Landeshauptstadt für die dynamische Impfsituation gerüstet war. So konnte auch kurzfristig auf die höhere Impfnachfrage reagiert und unter anderem die Räumlichkeiten der Nachfrage angepasst werden”, so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller zur damaligen Entscheidung, die Arena in Rheinnähe als Standort des Impfzentrums zu wählen. So erfüllte die Multifunktionsarena auf rund 8.000 Quadratmetern und zwei Ebenen die Anforderungen des Landes — auch in Hinblick auf die Verkehrsanbindung mit öffentlichem Nahverkehr, Auto und Fahrrad sowie Logistik und Barrierefreiheit. Als Erfolgsrezept stellte sich auch die frühzeitige Zusammenarbeit mit der städtischen Veranstaltungstochter D.Live und dem Bergheimer Unternehmen “Special Security Service” dar — die Führungskräfte kannten sich bereits von zahlreichen Großveranstaltungen in Düsseldorf und konnten die neuen Aufgaben auf einem vertrauensvollen Grundgerüst aufbauen. Komplettiert wurde das Team des Impfzentrums durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein und die Apothekerkammer NRW. Michael Brill, CEO von D.Live: “Unser Ziel war es, den so lang ersehnten Moment der Impfung zu einem besonders positiven, unvergesslichen Augenblick für unsere ‘Gäste’ des Impfzentrums zu machen, der für jeden Betroffenen einen echten Neustart bedeutet. Die Freude und erfahrene Dankbarkeit aller Beteiligten – vor allem unserer Gäste und den vielen engagierten Ärzten und Helfern – hat unser gesamtes Team sehr bewegt. Wir sind sehr froh und stolz, gemeinsam mit der Stadt Düsseldorf, insbesondere der Feuerwehr und dem Gesundheitsamt, der kassenärztlichen Vereinigung und unseren Dienstleistern einen kleinen Beitrag zur Bekämpfung dieser Pandemie geleistet zu haben.” Durch diese partnerschaftliche Zusammenarbeit und den Erfahrungen jedes einzelnen Teammitgliedes war das Düsseldorfer Impfzentrum bereits Mitte Dezember einsatzbereit.
Die erste Impfung
Startschuss und erster Impftag in der Merkur Spiel-Arena war der 8. Februar 2021. Bereits knapp eineinhalb Monate vorher konnte ein mobiles Team die erste Coronaschutzimpfung im Wohnstift Haus Lörick an die Bewohnerin Ursula Spehr verabreichen. Der 27. Dezember stellte so den Beginn für bis zu 15 mobile Teams dar, die Bewohnerinnen und Bewohner aus Seniorenheimen, in Einrichtungen der Wiedereingliederungshilfe sowie Behinderteneinrichtungen vor Ort aufsuchten und so unkompliziert die oftmals mobilitätseingeschränkten Menschen erreichten. Neben Ursula Spehr erhielten weitere 179 Menschen an diesem historischen Tag ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus. “Mit den mobilen Teams war es möglich, die Betagtesten und gebrechlichsten Personen unserer Gesellschaft in ihrem Zuhause aufzusuchen”, berichtet Stadtdirektor und Krisenstabsleiter Burkhard Hintzsche und führt weiter aus: “Die Erfahrungen, die wir in den ersten Wochen der mobilen Verimpfung gemacht haben, haben uns auch im weiteren Verlauf der dezentralen Impfstellen und den Schulimpfungen weitergeholfen.” Pünktlich zum ersten Öffnungstag des Düsseldorfer Impfzentrums am 8. Februar, erreichte ein Wintereinbruch die Landeshauptstadt Düsseldorf. Den gesamten Tag über herrschten Minusgrade und eine Schneedecke bedeckte die Straßen und Wege in der Landeshauptstadt. Trotz der widrigen Wetterbedingungen erschienen fast alle Seniorinnen und Senioren zu ihrem Erstimpftermin.
Aufstockung der Kapazitäten
Die Impfstoffknappheit zu Beginn der Impfkampagne reglementiere zunächst die maximalmöglichen Impftermine pro Öffnungstag in der Arena, die bei etwa 450 Terminen lag. Diese wurde von den zunächst berücksichtigten Personengruppen gut angenommen, sodass das Impfzentrum täglich und schnell ausgebucht war. Mit steigender Impfstoffkapazität konnten zügig und unbürokratisch auch die Kapazitäten des Impfzentrums über 2.400 Impfungen bis zu rund 4.500 Impfungen pro Tag angepasst werden. “Das Impfzentrum und damit die Möglichkeit für jede Bürgerin und jeden Bürger eine Impfung zu erhalten, war und ist eine Herzensangelegenheit für alle Mitarbeitenden des Impfzentrums. Das enge und durch sehr viel Vertrauen geprägte Netzwerk aus Ämtern, Unternehmen, Behörden und Organisationen in Düsseldorf hat dieses Impfzentrum möglich gemacht! Wieder einmal zeigt sich, was wir in dieser Stadt gemeinsam auf die Beine stellen können, wenn es darum geht, Menschen zu helfen”, beschreibt Feuerwehr-Chef David von der Lieth die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Der Weg der dezentralen und mobilen Impfungen
Mit Abnahme des Interesses der Bevölkerung an einer zentralen Impfung im Impfzentrum ging die Landeshauptstadt Düsseldorf weitere kreative Wege, um die Menschen vor Ort über die Notwendigkeit einer Schutzimpfung aufzuklären und direkt — auch ohne eine vorherige Terminvereinbarung — ein Impfangebot zu ermöglichen. Dazu begann die Landeshauptstadt Anfang Mai den Beschäftigten und Bewohnern von stationären Wohneinrichtungen und Obdachlosennotunterkünften, Tagesaufenthalten, Kontakt- und Beratungsstellen sowie Arbeits- und Beschäftigungshilfen, dem Streetwork, hilfesuchenden Obdachlosen in den ambulanten Hilfsangeboten sowie den obdachlosen Menschen mit dem Lebensmittelpunkt auf der Straße ein niedrigschwelliges Impfangebot zu unterbreiten, welches rund 1.500 Menschen annahmen. Im Mittelpunkt der mobilen Impfungen stand auch das Aufsuchen von mobilitätseingeschränkten Düsseldorferinnen und Düsseldorfern in ihrer häuslichen Umgebung.
Mit der Zeit konnte das Impfzentrum dieses Angebot erweitern und installierte an drei festen, dezentralen Standorten abgesetzte Impfstellen, an denen sich die Menschen im Rhythmus ihres Alltags quasi im Vorbeigehen (“Impfen to Go”) mit einem der vier zugelassenen Vakzine impfen lassen konnten. Um noch mehr Menschen auf einer unbürokratischen Art zu erreichen, setzte das Impfzentrum ein mobiles Impfmobil ein, das an neuralgischen Standorten in der Stadt Halt machte. Hier ist auch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der islamischen Gemeinde zu nennen, sodass das Impfmobil direkt nach dem Freitagsgebet an der Masjid Assalam Moschee eine schnelle Impfung ermöglichte. Des Weiteren kooperierte die Landeshauptstadt Düsseldorf unter anderem mit der Heinrich-Heine-Universität und der Hochschule Düsseldorf und stellte so nicht nur den Studierenden eine Impfmöglichkeit direkt auf dem jeweiligen Campus zur Verfügung, die etwa 2.800 Mal unmittelbar angenommen wurde.
Mit Öffnung der Altersklasse der jungen Menschen zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr konzentrierte sich die mobile Impfung auf den Schulstart und die rund 31.000 Schülern der weiterführenden Schulen in der Landeshauptstadt. Das Team des Düsseldorfer Impfzentrums organisierte in Zusammenarbeit mit dem Amt für Schule und Bildung elf dezentrale Schulstandorte in den einzelnen Stadtbezirken, an denen sich die Schüler während der Schulzeit koordiniert eine Impfung mit dem zurzeit einzigen zugelassenen Vakzin für Menschen ab dem 12. Lebensjahr der deutschen Firma BionTech abholen konnten. Zusätzlich zu den Schülern standen an den Aktionstagen auch den Beschäftigten der Schule, den Eltern sowie der breiten Öffentlichkeit dieses Angebot zur Verfügung. Von dieser Möglichkeit machten etwa 4.000 Menschen Gebrauch.
Lob und Anerkennung
“Für uns war es wichtig, dass die Besucher des Impfzentrums sich wohl fühlen und mit einem positiven Gefühl die Arena verlassen”, sagt Thomas Tremmel, Leiter des Impfzentrums, “dafür haben wir die Besucher bereits am Eingang herzlich willkommen geheißen und sind ihnen an jeder neuen Station offen und freundlich gegenübergetreten, um eventuell vorhandene Unsicherheiten und Nervositäten der Besucher entgegenzuwirken.”
Diese Wertschätzung und Offenheit aller Beschäftigten des Impfzentrums wurde von zahlreichen Menschen zurückgespielt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Ich war überwältigt von den zahlreichen Danksagungen der Menschen, die mich per Brief oder E‑Mail erreichten, aber auch das Feedback über die sozialen Netzwerke über die Leistungen aller Beschäftigten des Impfzentrums zeigt mir, dass die Entscheidung der Einbindung von Feuerwehr, Gesundheitsamt, der städtischen Veranstaltungstochter D.Live und der anderen Partner eine richtige Entscheidung war. Es macht mich stolz, zu sehen, wie die einzelnen Bereiche der Stadtverwaltung in der schwierigen Pandemielage hervorragend vernetzt sind und leistungsstark an der Pandemiebekämpfung mitwirken.”
Auch der Schulterschluss zwischen Impfzentrum und dem DFB in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft zeigt die allgemeine Wertschätzung der Beschäftigten der Impfzentren. So stellte der DFB rund 150 Freikarten zur Verfügung und dankte so den engagierten Mitarbeitenden der Impfzentren in NRW für ihren täglichen Einsatz.