Das Het­jens — Deut­sches Kera­mik­mu­seum prä­sen­tiert vom 25. Novem­ber bis zum 30. Januar 2022 die neue Son­der­aus­stel­lung “Kra­kauer Krip­pen­kunst – Glanz­volle Weihnachtstradition”,©Hetjens — Deut­sches Keramikmuseum/Laura Lidzbarski

 

Das Het­jens — Deut­sches Kera­mik­mu­seum prä­sen­tiert vom 25. Novem­ber bis zum 30. Januar 2022 die neue Son­der­aus­stel­lung “Kra­kauer Krip­pen­kunst – Glanz­volle Weih­nachts­tra­di­tion”. Krip­pen gehö­ren für viele Men­schen so selbst­ver­ständ­lich zur Weih­nachts­zeit wie Advents­ka­len­der, Christ­stol­len oder Weih­nachts­markt. Dabei ist in Kra­kau eine ganz beson­dere Tra­di­tion der weih­nacht­li­chen Krip­pen ent­stan­den. Seit 2018 sind die Kra­kauer Krip­pen auf der Liste des Imma­te­ri­el­len Kul­tur­er­bes der UNESCO.

In Koope­ra­tion mit dem Pol­ni­schen Insti­tut Düs­sel­dorf prä­sen­tiert das Het­jens his­to­ri­sche und zeit­ge­nös­si­sche Bei­spiele die­ses fas­zi­nie­ren­den Kunst­hand­werks aus der Samm­lung des Muse­ums der Stadt Kra­kau. “Das Kra­kauer Museum ver­an­stal­tet jedes Jahr am ers­ten Don­ners­tag im Dezem­ber den Wett­be­werb ‘Schönste Kra­kauer Krippe’ bei dem die bes­ten Bei­spiele für die eigene Samm­lung erwor­ben wer­den”, erzählt Dr. Wilko Beck­mann, Kura­tor der Weih­nachts­aus­stel­lung im Deut­schen Kera­mik­mu­seum. “Daran teil­neh­men darf jeder: Laien und Pro­fis, Kin­der und Erwach­sene.” An den beschei­de­nen Stall, in dem das Jesus­kind neben Ochs und Esel in der Fut­ter­krippe lag, erin­nert bei den Kra­kauer Krip­pen jedoch eher wenig. “Es han­delt sich hier um ganz far­ben­präch­tige und gold­ver­zierte Traum­ar­chi­tek­tu­ren, die es mit jedem Mär­chen­schloss auf­neh­men kön­nen“, so Wilko Beck­mann zu der außer­ge­wöhn­li­chen Präsentation.

Zur Geschichte der Kra­kauer Krip­pen Die Tra­di­tion ent­stand um 1800 in der his­to­ri­schen Haupt­stadt Polens, die mit ihren zahl­rei­chen Archi­tek­tur­denk­mä­lern eine unend­li­che Inspi­ra­ti­ons­quelle für die Krip­pen­bauer lie­fert. Das Mate­rial für die Krip­pen reicht von Holz und Kar­to­na­gen bis hin zu bunt glän­zen­dem Scho­ko­la­den- und Bon­bon­pa­pier. Bereits im 19. Jahr­hun­dert erhiel­ten die Kra­kauer Krip­pen ihr bis heute cha­rak­te­ris­ti­sches Aus­se­hen mit schlan­ken, reich­ver­zier­ten Tür­men aus unter­schied­li­chen Stil­epo­chen. Ursprüng­lich waren die Krip­pen­bauer haupt­säch­lich Mau­rer, die wäh­rend der Win­ter­mo­nate keine Arbeit hat­ten und für einen Neben­ver­dienst die Krip­pen fer­tig­ten. Mit beweg­li­chen Figu­ren ver­se­hen wur­den sie für Weih­nachts­spiele auf öffent­li­chen Plät­zen und in Pri­vat­häu­sern ein­ge­setzt. Je grö­ßer die Krip­pen und je auf­wen­di­ger ihre Ver­zie­rung, umso grö­ßer war der Erfolg beim Publikum.

Die neu­zeit­li­chen Krip­pen haben im Inne­ren meis­tens eine elek­tri­sche Beleuch­tung und teil­weise raf­fi­nierte Mecha­ni­ken. “In eini­gen sind sogar Spiel­uh­ren ein­ge­baut, die Weih­nachts­lie­der oder beliebte Kra­kauer Volks­lie­der zu Gehör brin­gen”, fügt Beck­mann hinzu. Neben den tra­di­tio­nel­len Figu­ren der Hei­li­gen Fami­lie tau­chen auch Per­so­nen des Zeit­ge­sche­hens oder aus der Geschichte Polens auf. Beson­ders beliebt ist der Sagen­held “Laj­ko­nik”: ein Flö­ßer, der mit einer List die Tar­ta­ren über­wäl­tigte, als sie ver­such­ten, Kra­kau zu über­fal­len. In den Gewän­dern der geschla­ge­nen Angrei­fer zog er mit sei­nen Berufs­ge­nos­sen in die geret­tete Stadt ein. Aber auch Papst Johan­nes Paul II. ist als Krip­pen­fi­gur anzutreffen.

Hin­weis für Besu­che­rin­nen und Besu­cher Die Son­der­aus­stel­lung “Kra­kauer Krip­pen­kunst” kann ab Don­ners­tag, 25. Novem­ber, von Diens­tag bis Sonn­tag 11 bis 17 Uhr, mitt­wochs bis 21 Uhr besucht wer­den. Der Ein­tritt beträgt fünf Euro, ermä­ßigt 2,50 Euro. Kin­der und Jugend­li­che bis 18 Jahre haben freien Ein­tritt. Sonn­tags ist der Ein­tritt für alle frei. Im Gebäude besteht die Pflicht zum Tra­gen einer medi­zi­ni­schen Maske. Im Museum gilt die “2G-Regel”: Für den Besuch ist ein Nach­weis über eine voll­stän­dig abge­schlos­sene Imp­fung gegen COVID-19 oder über eine Gene­sung erforderlich.