Stadtentwässerungsbetreib installiert im Juni eine provisorische Barriere mit T‑Betonsteinen
Danach wird für eine dauerhafte Lösung gesorgt
Das Starkregenereignis Mitte Juli vergangenen Jahres hat bei den Anliegenden der Ostparksiedlung zu starken Überflutungen und Schäden im Wohnumfeld geführt, da die nördliche Düssel über die Ufer getreten war. Der Stadtentwässerungsbetrieb wird nun schon im Juni 2022 einen provisorischen Hochwasserschutz installieren, der im Vorgriff zu der endgültigen Lösung für mehr Sicherheit sorgt. “Wir freuen uns über die unkomplizierte Lösung, die schnell, flexibel und wirtschaftlich umgesetzt werden kann”, so Ingo Noppen, technischer Leiter des Stadtentwässerungsbetriebes.
Die Idee dazu hatten die Mitarbeiter*innen des Stadtentwässerungsbetriebes. Beim Kanalbetrieb wurden in der Vergangenheit bereits erfolgreich T‑Betonsteine (Kanalsteine) zur Steuerung der Fließgeschwindigkeit von Abwasserströmen verbaut. In der Praxis haben sich dies als flexibel und unkompliziert einsetzbar bewährt. Davon soll nun auch beim Bau eines Hochwasser-Provisoriums profitiert werden.
Die Nördliche Düssel verläuft im Abschnitt zwischen der Sulzbachstraße und dem Grundstück Ölbachweg 1 geradlinig und wird parallel zum Gewässerquerschnitt von einem Gehweg der Zweibrückenstraße mit Schotter/Splitt (wassergebundene Decke) begleitet. Es ist beabsichtigt, entlang dieses Gehweges unmittelbar am Gewässerufer auf einer Länge von 500 Metern eine Schutzbarriere in Form der zuvor genannten Betonsteine zu errichten. Die Steine haben eine Bauhöhe von 40 Zentimeter und können somit einen ausreichenden provisorischen Hochwasserschutz gewährleisten. Nach Angaben des Herstellers sind genügend Steine sofort lieferbar. Die Lösung hat den Vorteil, dass die Steine nach dem Rückbau der Schutzwand vollständig wiederverwendet werden können.
Vor Verlegung der Steine wird auf einem etwa 50 Zentimeter breiten Streifen des Gehweges direkt am Gewässerufer mittels Bagger eine ebene Fläche hergerichtet, auf der die Steine dann verlegt werden können. Um eine möglichst wasserdichte Barriere zu erreichen, werden die Steine mittels Mörtel miteinander verbunden. Da die Planungen und Genehmigungsverfahren für den endgültigen Hochwasserschutz mit dem Schutzziel “100-jährliches Ereignis” auch aufgrund der zahlreichen Betroffenheiten als zeitaufwendig eingeschätzt wird, kommt diese provisorische Lösungsidee rechtzeitig.
Unmittelbar vor dem Baubeginn der endgültigen Hochwasserschutzes wird das Provisorium zurückgebaut. Die hierbei verwendeten Steine sollen nach Entfernung der Mörtel- und Bodenanhaftungen vom Stadtentwässerungsbetrieb in einem begehbaren Mischwasserkanal in der Erkrather Straße eingesetzt werden.
Die Schätzung der Baukosten liegt derzeit bei etwa 120.000 Euro.