Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum und Feu­er­wehr­chef David von der Lieth Foto: LOKALBÜRO

 

Gro­ßer Geburts­tag der Feu­er­wehr Düsseldorf/Schlossbrand 1872 gilt als Aus­lö­ser der Refor­mie­rung des Düs­sel­dor­fer Feuerlöschwesens

In der Nacht zum 20. März 1872 kam es am Burg­platz zum gro­ßen Brand des Düs­sel­dor­fer Schlos­ses. Bei den Lösch­ar­bei­ten spie­gelte sich der dama­lige deso­late Zustand des Brand­we­sens in der heu­ti­gen Lan­des­haupt­stadt wider, sodass es zu meh­re­ren Feh­lern und Fehl­ein­schät­zun­gen kam. In der Auf­ar­bei­tung des Bran­des for­der­ten meh­rere Stadt­ver­ord­nete die Refor­mie­rung des Feu­er­lösch­we­sens. Als wich­ti­ger Mei­len­stein der Refor­mie­rung gilt die Grün­dung der Berufs­feu­er­wehr und die damit ein­her­ge­hende Wahl des dama­li­gen Ober­stei­gers Adam Josef Baum zum ers­ten Feu­er­wehr­chef am 14. Mai 1872. “Bis zum heu­ti­gen Tage ist die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf eng mit der Ent­wick­lung der Stadt ver­bun­den”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Als Teil einer stän­dig wach­sen­den und sich wei­ter­ent­wi­ckeln­den Metro­pole am Rhein for­dert diese Ent­wick­lung auch von der Feu­er­wehr eine ste­tige Anpas­sung und stellt sie immer wie­der vor neue Her­aus­for­de­run­gen. Dies haben wir in den letz­ten bei­den Jah­ren der Corona-Pan­de­mie deut­lich gemerkt. So waren die Feu­er­wehr­leute eng in die Bewäl­ti­gung der Pan­de­mie ein­ge­bun­den und unter­stüt­zen bei zahl­rei­chen Auf­ga­ben wie zum Bei­spiel im Test- und Impfzentrum.”

Neben einem klei­nen Rück­blick auf die ver­gan­ge­nen 150 Jahre möchte die Feu­er­wehr auch einen Aus­blick auf die nächs­ten Jahre geben und einige Zukunfts­the­men in den Fokus stel­len. Ein wich­ti­ger Schritt in Rich­tung Zukunft wurde bereits im ver­gan­ge­nen Jahr gegan­gen, als die Neu­or­ga­ni­sa­tion der Feu­er­wehr im Rah­men des Pro­jek­tes “Ver­wal­tung 2020” abge­schlos­sen wurde.

“Nun gilt es, dem gut auf­ge­stell­ten Team der Feu­er­wehr die opti­ma­len Rah­men­be­din­gun­gen für die Erle­di­gung ihrer Auf­ga­ben zu schaf­fen. In einem ers­ten Schritt wur­den die Mit­ar­bei­ten­den des­halb mit neuer Schutz- und Dienst­klei­dung aus­ge­stat­tet”, betont Feu­er­wehr­de­zer­nent Chris­tian Zaum. “Als nächs­tes ste­hen ins­be­son­dere die Moder­ni­sie­rung und der Neu­bau der Feuer- und Ret­tungs­wa­chen im Fokus. Die Feu­er­wa­chen sol­len Aus­hän­ge­schil­der für unsere hoch­pro­fes­sio­nelle Feu­er­wehr sein, und ich freue mich, dass wir mit den anste­hen­den Neu­bau­ten der Feu­er­wa­che 7 in Wers­ten und des Gerä­te­hau­ses in Kai­sers­werth zwei wich­tige Pro­jekte für die Zukunft unse­rer Feu­er­wehr auf den Weg brin­gen konnten.”

Ein wei­te­res Schwer­punkt-Thema ist die ste­tige Moder­ni­sie­rung der Fahr­zeug­flotte. Für das lau­fende Jahr steht unter ande­rem die Erneue­rung der gesam­ten 53 Ret­tungs­dienst­fahr­zeuge an. Für wei­tere Fahr­zeug­pro­jekte soll auch der För­de­rung der E‑Mobilität Rech­nung getra­gen wer­den. Ein wei­te­res Kern­thema für die Zukunft der Feu­er­wehr ist die stän­dig vor­an­schrei­tende Digi­ta­li­sie­rung. “Um den moder­nen Anfor­de­run­gen an unsere Feu­er­wehr gerecht zu wer­den, wer­den wir auch die Digi­ta­li­sie­rung wei­ter vor­an­trei­ben, aktu­ell bei­spiels­weise im Bereich der Brand­ver­hü­tungs­schauen”, so Zaum.

Wäh­rend der 150 Jahre des Bestehens stell­ten die unter­schied­lichs­ten Ein­satz­sze­na­rien die Feu­er­wehr­leute vor man­che, zunächst schein­bar unüber­wind­bare Her­aus­for­de­run­gen. In allen Situa­tio­nen haben eine fun­dierte Aus­bil­dung, das ent­spre­chende tech­ni­sche Equip­ment, ein guter Team­geist und ein Höchst­maß an per­sön­li­chem Enga­ge­ment jedes Ein­zel­nen zu einem Ein­satz­er­folg geführt, und so steht die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf seit 150 Jah­ren für die Sicher­heit der Düs­sel­dor­fer Bevöl­ke­rung ein. „An die­ser Stelle möchte ich allen Beschäf­tig­ten und natür­lich allen ehe­ma­li­gen Beschäf­tig­ten sowie ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräf­ten der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf für ihren Ein­satz für die Men­schen in unse­rer Stadt dan­ken“, sagt Feu­er­wehr­chef David von der Lieth zum Auf­takt des Jubi­lä­ums­jah­res. „Neben den ver­gan­ge­nen Groß­ein­sät­zen, wie zum Bei­spiel dem Haus­ein­sturz im Juli 2020 oder dem Stark­re­gen­er­eig­nis im letz­ten Som­mer, bei denen die Ein­satz­kräfte über Tage im Ein­satz waren, ist es das per­sön­li­che Enga­ge­ment aller Mit­ar­bei­ten­den und ehren­amt­li­chen Ein­satz­kräfte bei den täg­li­chen Ein­sät­zen, das mich beeindruckt.“

  • 14. Mai: Start der Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tun­gen mit Karrieretag
  • 10./11. Juni: Feu­er­wehr­mann­schafts-Meis­ter­schaf­ten im Tischtennis
  • 10. Juli: “Tag der Feu­er­wehr” am Unte­ren Rheinwerft
  • 30. Sep­tem­ber: Höhen­ret­tung am Rheinturm

Stra­ßen­bahn im neuen Fahr­zeug­de­sign
Auf der Schiene kommt die Feu­er­wehr auch daher: In Zusam­men­ar­beit mit der Rhein­bahn AG ist eine Stra­ßen­bahn im neuen Fahr­zeug­de­sign der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf in Pla­nung, wel­che nach Fer­tig­stel­lung im Düs­sel­dor­fer Stadt­ge­biet unter­wegs sein wird.

Eller bekommt Kin­der­spiel­platz im Feu­er­wehr­auto
Der Aspekt der Nach­hal­tig­keit spielt für die Feu­er­wehr­leute eben­falls eine große Rolle! Neben den tol­len Events, wel­che über das Jahr ver­teilt statt­fin­den, plant die Feu­er­wehr, gemein­sam mit dem Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amt, einen Kin­der­spiel­platz im Feu­er­wehr­de­sign. Nach eini­ger Zeit der Suche wurde ein pas­sen­der Platz gefun­den. Auf dem Dil­len­bur­ger Weg in Eller ent­steht ein neuer Spiel­platz für alle Feu­er­wehr-Fans. Auf dem bereits in die Jahre gekom­me­nen Platz wird zum Herbst hin­ein ein fast acht Meter lan­ges und fünf Meter brei­tes Feu­er­wehr­auto Ein­zug hal­ten. Neben wei­te­ren tol­len Spiel­ge­rä­ten wie einem Balan­cier­par­cour, einer Dop­pel­schau­kel und einer Slack­line erle­ben Kin­der zukünf­tig große Aben­teuer und fah­ren in ihrer Welt zu den span­nends­ten Ein­sät­zen heraus.

Video­pro­jekt mit Zeit­zeu­gen
Zeit­zeu­gen gesucht! Mit die­sem Video­pro­jekt möchte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf ehe­ma­li­gen Kol­le­gen und Pen­sio­nä­ren ermög­li­chen, ihre ganz per­sön­li­chen Ein­drü­cke und Erleb­nisse für immer zu kon­ser­vie­ren. Neben so man­chen lus­ti­gen Anek­do­ten, aber auch nach­denk­li­chen und trau­ri­gen Erleb­nis­sen, darf selbst­ver­ständ­lich kräf­tig gra­tu­liert werden.

Die Rolle der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf in der Zeit von 1933 bis 1945
Doch auch vor einem sehr dunk­len Kapi­tel möchte die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf sich in ihrem 150-jäh­ri­gen Bestehen nicht ver­schlie­ßen. Gemein­sam mit der Mahn- und Gedenk­stätte auf der Müh­len­straße in der Alt­stadt und dem Düs­sel­dor­fer Stadt­ar­chiv plant die Feu­er­wehr eine Ver­öf­fent­li­chung eines Ban­des inner­halb der Schrif­ten­reihe der Mahn- und Gedenk­stätte zur Rolle der Feu­er­wehr Düs­sel­dorf in der Zeit von 1933 bis 1945. Im Herbst des Jah­res ist zu die­ser Schrif­ten­reihe eine Pres­se­kon­fe­renz geplant. Zudem ist dazu eine Aus­stel­lung geplant, die Eröff­nung ist für das Früh­jahr 2023 vorgesehen.

“150 Jahre Feu­er­wehr – Kunst im öffent­li­chen Raum“
Feu­er­wehr und Kunst? Passt das über­haupt? In Zusam­men­ar­beit mit der Kunst­kom­mis­sion Düs­sel­dorf ist ein Wett­be­werb unter dem Motto “150 Jahre Feu­er­wehr – Kunst im öffent­li­chen Raum” in Vor­be­rei­tung. Ob im Rah­men der dar­stel­len­den Kunst die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf sich in Form einer Male­rei, einer Bild­haue­rei, einer Bau­kunst, einer Zeich­nung, einer Gra­fik oder eines Kunst­hand­wer­kes dar­stellt, das bleibt ein Rät­sel und der Kunst­kom­mis­sion überlassen!

150 Jahre im Bild: Zu die­sem Jubi­läum wird die Feu­er­wehr Düs­sel­dorf im Som­mer eine Fest­schrift in Anleh­nung an die Feu­er­wehr­zeit­schrift “Feu­er­mel­der” mit einer Foto­samm­lung und Mei­len­stei­nen der letz­ten 150 Jahre veröffentlichen.