Fortschritte beim Lärmschutz in der Landeshauptstadt erkennbar/Umweltdezernentin weist auf “immer neue akustische Handlungsfelder” hin
Unter dem Motto “Hört sich gut an” findet in diesem Jahr am Mittwoch, 27. April, der Internationale Tag gegen den Lärm statt. Besonderheit: 2022 wird dieser Tag zum 25. Mal begangen. Die Landeshauptstadt möchte dieses Jubiläum für eine Rückschau und einen Ausblick nutzen und erkennt Fortschritte beim Lärmschutz.
“In den vergangenen 25 Jahren sind wir in Düsseldorf im Hinblick auf den Lärmschutz ein gutes Stück voran gekommen. So konnten wir manche Innovationen und Konzepte zur Lärmminderung umsetzen. Ich denke hier besonders an den Lärmoptimierter Asphaltbelag LOA-5D, der speziell auf Düsseldorfer Straßen zum Einsatz kommt, die Einrichtung von Rasengleisen oder auch an unsere Schallschutzfensterförderung. All dies hat dazu beigetragen, die Lebensqualität der Menschen in der Stadt nachhaltig zu verbessern”, betont die zuständige Umweltdezernentin Helga Stulgies. “Allerdings tun sich in einer dynamischen Stadt wie Düsseldorf immer wieder neue akustische Handlungsfelder auf, denen wir mit individueller Planung und wirkungsorientierten Aktivitäten entschlossen begegnen müssen“, führt die Beigeordnete aus. “Dabei setzen wir auf eine intensive Beteiligung der Bürgerschaft.”
Lärmaktionsplanung
Bei der Lärmaktionsplanung bringen sich Menschen aktiv in Planungsprozesse ein. So konnte in den Bürgerbeteiligungen zu den Lärmaktionsplänen II und III eine vierstellige Anzahl von Anregungen und Hinweisen aus der Bürgerschaft aufgenommen werden. “Das ist von großer Bedeutung, denn die Menschen, die hier wohnen, sind mit ihren Ortskenntnissen auch Experten. Sie einzubinden hilft Akzeptanz für Planungsvorhaben zu gewinnen und eine bürgernahe, zukunftsorientierte Stadtentwicklung auf den Weg zu bringen”, bemerkt Stulgies.
Mit den Lärmberechnungen zum Lärmaktionsplan IV bereitet das Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz derzeit die nächste Beteiligungsrunde vor. Die als Grundlage dienenden neuen Lärmkarten werden im 3. Quartal 2022 fertig sein. Zu den Ergebnissen und den Vorschlägen der Stadtverwaltung erhalten Bürgerschaft, Initiativen und Verbände dann wieder die Möglichkeit, selbst Lärmbrennpunkte zu benennen und Statements zu geplanten Lärmschutzprojekten abzugeben.
“Die Beteiligung der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer am Lärmaktionsplan ist elementare Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Umsetzung von Lärmschutz. Wir freuen uns, wenn auch bei der Entwicklung des Lärmaktionsplans IV wieder zahlreiche Menschen mitmachen”, erklärt Thomas Loosen, Leiter des federführenden Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz.
Düsseldorf: Kontinuierlich aktiv gegen Verkehrslärm seit 2006 Als Grundlage für Lärmaktionspläne dienen Lärmkarten, die nach der EG-Umgebungslärmrichtlinie erstellt werden. Sie zeigen die von Straßen, Schienenstrecken, Flugverkehr sowie Industrie- und Hafenanlagen ausgehenden Belastungen auf und wie viele Menschen davon betroffen sind. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen sind die Lärmaktionspläne (LAP) von den Städten unter Beteiligung der Öffentlichkeit zu erstellen. Für Düsseldorf wurde 2011 der erste Lärmaktionsplan aufgestellt. Die Fortschreibung als Lärmaktionsplan II wurde im Februar 2018 beschlossen, den Lärmaktionsplans III hat der Rat am 18. März 2021 beschlossen. Aktualisierte Lärmkarten bilden stets die Grundlage der Pläne.
Masterplan zur Reduzierung des Straßenverkehrslärms
Seit 2006 engagiert sich die Landeshauptstadt mit dem Masterplan “Reduzierung des Straßenverkehrslärms” kontinuierlich für eine Lärmentlastung an Hauptverkehrsstraßen. Mit Mitteln dieses Masterplans ist Düsseldorf in der Lage, die vielen Projekte der Lärmaktionsplanung umzusetzen, dazu gehören: der Einbau lärmarmer Fahrbahnbeläge, die Förderung von Rasengleisen und das städtische Förderprogramm für Schallschutzfenster.
Ausrichter des Tags gegen Lärm Ausrichter des Tages ist die Deutsche Gesellschaft für Akustik DEGA. Mit dem diesjährigen Motto möchte die DEGA besonders auf erfreuliche Fortschritte bei der Mitwirkung der Öffentlichkeit abheben.