Offizielle Verabschiedung des Beigeordneten Hans-Georg Lohe
KIT, Aquazoo, KAP1, Opernhaus: In seiner Zeit als Kulturdezernent wurden zahlreiche Kulturprojekte umgesetzt und auf den Weg gebracht
Nach insgesamt 16 Jahren als Beigeordneter für Kultur in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist Hans-Georg Lohe am 30. April 2022 in den Ruhestand getreten. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat deshalb am Donnerstag, 5. Mai, zu einer offiziellen Verabschiedung von Hans-Georg Lohe in die Deutsche Oper am Rhein geladen. Neben dem Oberbürgermeister richtete dort auch die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, Worte an die Anwesenden. Mit einem Beitrag von Dr. Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts, verabschiedeten sich die Leiterinnen und Leiter der städtischen Kulturinstitute von dem langjährigen Kulturdezernenten. Abgerundet wurde der Abend durch Beiträge der Deutschen Oper am Rhein sowie durch einen Auftritt des Balletts am Rhein.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Nach 16 Jahren geht eine Ära zu Ende. Hans-Georg Lohe hat in seiner Amtszeit als Kulturdezernent das kulturelle Leben mit sehr hohem Engagement gestaltet und geprägt. Das bundesweit wie international hohe Ansehen Düsseldorfs als Kunst- und Kulturstadt ist zu einem maßgeblichen Teil sein Verdienst. Nur wenige Städte in Deutschland investieren so erheblich in das kulturelle Leben und die kreative Vielfalt seiner Bürgerinnen und Bürger. Hans-Georg Lohe gilt meine hohe Anerkennung und mein Dank für seine Leistung.”
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen: “Hans-Georg Lohe hat die Kultur in Düsseldorf über 16 Jahre hinweg geprägt. Sein Einsatz und seine Beharrlichkeit, sein breites kulturelles Interesse und sein gutes Gespür für das, was die Kultur braucht, haben ihn zu einem geschätzten Partner gemacht – nicht nur für die Kulturszene selbst, sondern auch für die Landesregierung und insbesondere für uns als Kulturministerium. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute und danke ihm sehr herzlich für die lange kollegiale Zusammenarbeit, bei der wir immer dasselbe Ziel verfolgt haben: ein lebendiges und innovatives Theater in der Landeshauptstadt.”
Hans-Georg Lohe, 16 Jahre Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf: “Die Kultur war für mich in all den Jahren mein Aufgabenfeld, meine Leidenschaft. Ich hatte das große Glück, meinen ganzen beruflichen Werdegang in einem Metier zu verbringen, in dem sich andere Personen nur in ihrer Freizeit bewegen. Es war ein Geschenk, für die Kultur in der Landeshauptstadt Düsseldorf, meiner Heimatstadt, arbeiten zu dürfen. Ich habe dies stets als Privileg verstanden, gleichzeitig war dies Motor für meinen Enthusiasmus, mich für die Kultur zu engagieren.”
Vita Hans-Georg Lohe Hans-Georg Lohe ist gebürtiger Düsseldorf (geboren am 20. März 1957) und blieb seiner Heimatstadt — mit kurzen Unterbrechungen — treu. Nach einem Jurastudium von 1977 bis 1982 in Regensburg und Lausanne — und zusätzlichem Französischstudium — leistete er von 1983 bis 1986 sein Referendariat in Düsseldorf und Berlin ab und kehrte für sein 2. juristisches Staatsexamen wieder in die Landeshauptstadt zurück.
1986 bis 1988 war er Mitarbeiter des Vorstandes des Deutschen Bühnenvereins in Köln, von 1988 bis 2002 lernte er als persönlicher Referent des Kulturdezernenten der Stadt Düsseldorf bereits die Verwaltung der Landeshauptstadt kennen. Von 2002 bis 2005 leitete er das Büro des Düsseldorfer Stadtdirektors — zusätzlich war er von 2002 bis April 2006 nebenamtlich kaufmännischer Geschäftsführer der Kunsthalle Düsseldorf gGmbH. 2006 folgte dann die Wahl zum Kulturdezernenten, 2014 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. 2018 wurde ihm der Ehrenring des Rates der Landeshauptstadt verliehen.
Projekte aus der Amtszeit (Auswahl) Zu den zahlreichen Projekten, die in seiner Amtszeit initiiert und fertiggestellt werden konnten, gehörten unter anderem der Ausbau und die Eröffnung des KIT — Kunst im Tunnel (2006/07), der Umbau und die Wiedereröffnung der Mahn- und Gedenkstätte (2012–15), die Sanierung und Wiedereröffnung des Aquazoo Löbbecke Museum (2014–17), die Erstellung und Umsetzung des Kulturentwicklungsplans (2015–17), die Einführung des Rates der Künste (2018), die Sanierung des Düsseldorfer Schauspielhauses (2018–20) sowie der Ausbau des KAP1 mit der neuen Zentralbibliothek und den neuen Räumen für das Forum Freies Theater (2017–21). Ebenso wurde beschlossen, dass das Theatermuseum auch in Zukunft an seinem bisherigen Standort im Hofgärtnerhaus verbleibt (2021). Darüber hinaus wurde der Beschluss gefasst, die Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg nach mehrfacher Verlängerung bis mindestens 2027 fortzusetzen (2021). Zudem wurden wichtige Kulturprojekte der Zukunft angestoßen wie die Sanierung und der Ausbau des Schumann-Hauses oder der Neubau des Düsseldorfer Opernhauses. Außerdem werden die Angebote der Volkshochschule an der Yorckstraße zentralisiert (2022).
Auch in der Kulturverwaltung und dem Dezernat selbst gab es über die Amtszeit hinweg eine große Weiterentwicklung. So übernahm die Kulturverwaltung 2018 zum Beispiel die Bauherrenverantwortung für die städtischen Kulturbauten der Landeshauptstadt. 2016 wurde im Kulturdezernat eine erste Planstelle für Provenienzforschung eingerichtet, die im Jahr 2019 personell und finanziell verstärkt werden konnte. 2018 wurde zudem die Geschäftsstelle der Kunstkommission der Landeshauptstadt Düsseldorf in das Kulturdezernat integriert.
Des Weiteren konnte Hans-Georg Lohe in seinen beiden Amtszeiten für fast alle städtischen Kultureinrichtungen neue Institutionsleitungen auswählen beziehungsweise vorschlagen. Darüber hinaus wirkte er aktiv in den Gremien des Städtetages NRW und des Deutschen Bühnenvereins mit.