Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und die Gene­ral­kon­su­lin der Ukraine, Iryna Shum, haben am Diens­tag, 17. Mai, einen LKW mit Sach­gü­tern an das Logis­tik-Lager der Stadt Czer­no­witz im Wes­ten der Ukraine verabschiedet,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert

 

Die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf hat in den ver­gan­ge­nen Tagen rund 10,7 Ton­nen an Sach­gü­tern an das Logis­tik-Lager der Stadt Czer­no­witz im Wes­ten der Ukraine geschickt. Einen der LKWs haben Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler und die Gene­ral­kon­su­lin der Ukraine, Iryna Shum, gemein­sam am Diens­tag, 17. Mai, verabschiedet.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler hatte Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men Anfang April ange­spro­chen mit der Bitte, Czer­no­witz finan­zi­ell oder mit Sach­spen­den zu unter­stüt­zen. Die Stadt Czer­no­witz hatte dafür eine ent­spre­chende Bedarfs­liste übermittelt.

Auch wenn es bis­her keine direk­ten rus­si­schen Angriffe auf die 260.000-Einwohner-Stadt gege­ben hat, ist der Krieg in Czer­no­witz all­ge­gen­wär­tig. Russ­lands Inva­sion hat viele Men­schen in die Flucht getrie­ben, viele von ihnen kom­men ins west­ukrai­ni­sche Czer­no­witz. Der­zeit muss die Stadt über 60.000 Bin­nen­flücht­linge ver­sor­gen, über 100.000 wur­den in der gesam­ten Region auf­ge­nom­men. Zusätz­lich belie­fert Czer­no­witz durch sei­nen Logis­tik-Hub wei­tere Städte in der Ukraine, die nicht über eine eigene Infra­struk­tur verfügen.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler: “Die Situa­tion in unse­rer Part­ner­stadt Czer­no­witz ist äußerst schwie­rig. Es fehlt vor allem an der Ver­sor­gung der vie­len Bin­nen­ge­flüch­te­ten, die Czer­no­witz auf­ge­nom­men hat. Darum haben wir uns als Stadt ent­schlos­sen, auf Unter­neh­men in Düs­sel­dorf zuzu­ge­hen, die hel­fen können.”

Gene­ral­kon­su­lin Iryna Shum: “In der Ukraine sind Mil­lio­nen Men­schen vom rus­si­schen Krieg direkt betrof­fen und benö­ti­gen huma­ni­täre Hilfe. Viele von ihnen haben in der Düs­sel­dor­fer Part­ner­stadt Czer­no­witz Zuflucht gefun­den. Vie­len Dank an die Lan­des­haupt­stadt und die ver­ant­wort­li­chen Unter­neh­men für die aktive Anteil­nahme am Schick­sal der Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner in die­ser schwe­ren Stunde von Krieg und Vertreibung.”

Dem Auf­ruf sind zahl­rei­che Unter­neh­men aus Düs­sel­dorf und Umge­bung gefolgt, unter anderem:

  • CECONOMY/MediamarktSaturn
  • Deut­sche Apo­the­ker- und Ärz­te­bank eG
  • ERGO Group AG
  • Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG
  • ISS Deutsch­land
  • Kühne + Nagel (AG & Co.) KG
  • L’O­réal Öster­reich Deutschland
  • Plange GmbH
  • Pro­vin­zial Hol­ding AG
  • Sana Kli­ni­ken Düsseldorf
  • Sels Öl + Fett GmbH & Co. KG
  • Tee­kanne Hol­ding GmbH & Co. KG
  • Uni­per SE
  • Sowie pri­vate Spender

Bis­her wur­den mehr als 162.000 Euro gespen­det, von denen unter ande­rem 22 Ton­nen Nudeln, 22,5 Ton­nen Mehl und rund 10 Ton­nen Win­deln und Feucht­tü­cher gekauft und geson­dert nach Czer­no­witz trans­por­tiert wur­den. Auch zahl­rei­che Sach­spen­den kamen zusam­men: So wur­den in gro­ßen Stück­zah­len etwa Spei­seöl, Tee, Was­ser­ko­cher sowie Wasch­ma­schi­nen, Hygie­ne­pro­dukte oder Zelte gespendet.

Die Aktion koor­di­niert haben das Büro für Inter­na­tio­nale und Euro­päi­sche Ange­le­gen­hei­ten und die Wirt­schafts­för­de­rung der Lan­des­haupt­stadt. “Wir ste­hen in regel­mä­ßi­gem Aus­tausch mit Czer­no­witz und bespre­chen, was gebraucht wird und wie die Lan­des­haupt­stadt am sinn­volls­ten hel­fen kann,“ sagt Jes­sica Breit­kopf, Lei­te­rin des Bereichs Inter­na­tio­nale und Euro­päi­sche Ange­le­gen­hei­ten, in wel­chem die Städ­te­part­ner­schaf­ten ange­sie­delt sind. Seit Rats­be­schluss vom 10. März 2022 sind Düs­sel­dorf und Czer­no­witz offi­zi­ell mit­ein­an­der ver­bun­den. Die Bezie­hun­gen zwi­schen den Städ­ten rei­chen aber schon län­ger zurück, unter ande­rem durch eine inten­sive Bezie­hung der Jüdi­schen Gemeinde in Düs­sel­dorf zu Czernowitz.

Dass die Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men ent­schie­den Hilfe zur Ver­fü­gung gestellt haben, wun­dert The­resa Win­kels, Lei­te­rin der Wirt­schafts­för­de­rung der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, nicht: “Die Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men haben sich in der Ver­gan­gen­heit schon oft und viel enga­giert und auch jetzt sehen wir eine große Hilfs­be­reit­schaft von­sei­ten der Unternehmerschaft.”