Zur Schenkung gehören Originalmanuskripte, Skizzen, Stimm- und Arbeitsmaterialien
Das Heinrich-Heine-Institut erhält einen Teil des Nachlasses von Jürg Baur: Die großzügige Schenkung beinhaltet unter anderem kostbare Originalmanuskripte, Skizzen, Stimm- und Arbeitsmaterialien, welche die bereits vorliegenden Archivalien in optimaler Weise ergänzen. Die offizielle Vereinbarung zur Übergabe der Unterlagen an das Heinrich-Heine-Institut wurde am Donnerstag, 19. Mai, getroffen.
Bislang befand sich der Teil von Jürg Baurs Nachlass, nicht zuletzt eine Dokumentation des Düsseldorfer Musiklebens, in Besitz seiner Tochter Ulrike Baur-Hug. Zukünftig werden die Materialien im Heinrich-Heine-Institut dazu beitragen, den Komponisten als einen Kulturträger der Region neu zu entdecken. Die Verbindung des gebürtigen Düsseldorfers mit dem Heinrich-Heine-Institut reicht zurück bis in die 70-er Jahre, als er erstmals Notenmanuskripte an das Archiv übergab. 2006 komponierte Baur für einen Heine-Abend in Amerika das Heine-Gedicht “Mondenschein (Nacht liegt auf den fremden Wegen)”.
Hintergrund
Jürg Baur (1918 – 2010) war einer der bedeutendsten zeitgenössischen Komponisten des 20. Jahrhunderts und prägte das musikalische Leben in der Region und weit darüber hinaus. Seine Bezüge zum Rheinland und insbesondere zur Stadt Düsseldorf sind vielfältig, so wurde er unter anderem 1965 zum Direktor der heutigen Robert Schumann Hochschule berufen. Sein kompositorisches Schaffen umfasst alle Gattungen und ist mit über 200 Kompositionen überaus umfangreich, was es zu einem aufschlussreichen Forschungsgegenstand für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Musikerinnen und Musiker macht. Zu seinen wichtigsten Werken zählen “Et Respice Finem” für Streichquartett oder “Meditazione sopra Gesualdo per organo (Fantasia grande in sette stazione)”.