asyl Zazu­liak, Vize-Bür­ger­meis­ter von Czer­no­witz, OB Dr. Ste­phan Kel­ler, Gene­ral­kon­su­lin Irina Shum, Cari­tas­di­rek­tor Hen­ric Pee­ters und viele Hel­fer wie Nor­män Nabo haben Hilf­pa­kete für Czer­no­witz gepackt (v.l.n.r.),©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Mit Unter­stüt­zung der Düs­sel­dor­fer Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wer­den zur­zeit in einer gemein­sa­men Aktion von Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und Cari­tas­ver­band Düs­sel­dorf rund 10.000 Hilfs­pa­kete für die Düs­sel­dor­fer Part­ner­stadt Czer­no­witz in der Ukraine gepackt und per Lkw auf den Weg geschickt.

Über 1.000 Frei­wil­lige sind bis­her dem gemein­sa­men Auf­ruf von Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kel­ler, Cari­tas­di­rek­tor Hen­ric Pee­ters und der ukrai­ni­schen Gene­ral­kon­su­lin Irina Shum gefolgt. Tag und Nacht wer­den seit Mitt­woch, 15. Juni, Lebens­mit­tel­pa­kete auf dem Gelände der Messe Düs­sel­dorf gepackt. Die Aktion läuft bis Mon­tag­mor­gen, 20. Juni.

Die Pakete ent­hal­ten halt­bare Lebens­mit­tel wie Nudeln, Mehl, Kon­dens­milch, Kon­ser­ven, Süß­wa­ren, Tee, halt­bare Milch, Apfel­mus, Mar­me­lade und Hafer­flo­cken. Dar­über hin­aus liegt den Pake­ten eine Gruß­karte des Ober­bür­ger­meis­ters bei.

Die Cari­tas Czer­no­witz hatte Unter­stüt­zung bei der Ver­sor­gung der vie­len Bin­nen­flücht­linge in und rund um Czer­no­witz ange­fragt. Die 10.000 Pakete, die über das ver­län­gerte Wochen­ende an Fron­leich­nam in acht Lkw in die Ukraine gebracht wer­den, haben ein Lade­ge­wicht von zirka 80 Tonnen.

Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Kel­ler selbst war am Frei­tag­abend in der Mes­se­halle 8b dabei, um beim Packen der Pakete zu unter­stüt­zen und sich bei den vie­len Frei­wil­li­gen für ihr ehren­amt­li­ches Enga­ge­ment zu bedan­ken: “Die Hilfs­be­reit­schaft der Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer ist bemer­kens­wert. Bereits bei der Ver­sor­gung und Unter­brin­gung von Geflüch­te­ten inner­halb unse­rer Stadt konn­ten wir uns auf die Unter­stüt­zung sei­tens der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ver­las­sen. Jetzt pro­fi­tiert hier­von auch unsere jüngste Part­ner­stadt, die sich auf­grund des Krie­ges in der Ukraine in einer Aus­nah­me­si­tua­tion befindet.”

Kurz­fris­tig war auch der stell­ver­tre­tende Bür­ger­meis­ter Czer­no­witzs, Vasyl Zazu­liak, ange­reist. Auch Zazu­liak bedankte sich bei den Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fern sowie der Lan­des­haupt­stadt selbst: “Wir sind der Stadt und ihren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern aus­ge­spro­chen dank­bar. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten haben uns viele Hilfs­lie­fe­run­gen erreicht. Aber zu sehen, wie die Men­schen hier Tag und Nacht Hilfs­pa­kete schnü­ren, das ist etwas Besonderes.”

Auch Cari­tas­di­rek­tor Hen­ric Pee­ters freute sich über die rege Betei­li­gung: “200.000 halt­bare Lebens­mit­tel in 10.000 gepack­ten Kar­tons auf 280 Palet­ten — das packen wir nur gemeinsam.”

Die Aktion koor­di­nie­ren das Büro für Inter­na­tio­nale und Euro­päi­sche Ange­le­gen­hei­ten der Stadt Düs­sel­dorf und der Cari­tas­ver­band Düs­sel­dorf. Beide Part­ner stel­len jeweils 50.000 Euro zur Ver­fü­gung. Dar­über hin­aus sind wei­tere Spen­den ein­ge­gan­gen, Her­stel­ler von halt­ba­ren Lebens­mit­teln haben Waren gespen­det oder zu einem Selbst­kos­ten­preis ver­kauft. Die Ver­pa­ckungs- und Trans­port­kos­ten sol­len durch zusätz­li­che Spen­den finan­ziert werden.

Neben den vie­len Frei­wil­li­gen und der Messe Düs­sel­dorf haben die Aktion außer­dem die Indus­trie­ter­rains Düs­sel­dorf-Reis­holz AG (IDR), die Toni-Turek Real­schule, die Bäcke­rei Hin­kel und viele wei­tere mit Geld- und Sach­spen­den unterstützt.

Hin­ter­grund In die Stadt und Region Czer­no­witz im Wes­ten der Ukraine sind bis zu 100.000 Men­schen aus den Kriegs­ge­bie­ten im Süden und Osten geflo­hen. Diese Men­schen mit Lebens­mit­teln zu ver­sor­gen ist eine große Her­aus­for­de­rung. Hier­bei küm­mert sich die ört­li­che Cari­tas der ukrai­nisch grie­chisch-katho­li­schen Kir­che um die beson­ders vom Krieg betrof­fe­nen Per­so­nen wie alte, kranke und behin­derte Menschen.

Düs­sel­dorf und Czer­no­witz sind ein­an­der bereits seit vie­len Jah­ren eng ver­bun­den. So besteht zum Bei­spiel eine Schul­part­ner­schaft zwi­schen dem Albert-Ein­stein-Gym­na­sium in Düs­sel­dorf und dem Gym­na­sium Nr. 1 in Czer­no­witz, viele Mit­glie­der der Jüdi­schen Gemeinde Düs­sel­dorf stam­men aus Czer­no­witz, zur Auf­ar­bei­tung des Holo­cousts in der Ukraine sowie zur Kul­tur und Geschichte Czer­no­witzs wur­den bereits ver­schie­dene Pro­jekte realisiert.

Als Zei­chen der Soli­da­ri­tät, in Anbe­tracht des Krie­ges, stimmt der Rat am 10. März 2022 ein­stim­mig für eine Städ­te­part­ner­schaft mit Czer­no­witz. In der Folge haben ins­be­son­dere Düs­sel­dor­fer Unter­neh­men Hil­fen zur Ver­fü­gung gestellt, dar­un­ter rund 170.000 Euro an Geld­spen­den und ver­schie­dene Sach­spen­den. So wur­den bereits vor der Aktion “10.000 Pakete für Czer­no­witz” fünf Lkw mit inge­samt rund 85 Ton­nen Lebens­mit­teln und Hilfs­gü­tern (dar­un­ter Mehl, Öl, Nudeln, Wasch­ma­schi­nen, Was­ser­ko­cher, Zet­tel und Schlaf­sä­cken) nach Czer­no­witz geschickt.

Die Aktion “10.000 Pakete für Czer­no­witz” ist bereits die zweite gelun­gene Koope­ra­tion zwi­schen Stadt Düs­sel­dorf und Cari­tas­ver­band. Bereits Ende März hat­ten beide Part­ner mit Unter­stüt­zung von Mer­ce­dez Benz einen Sprin­ter für Hilfs­fahr­ten vor Ort an die Cari­tas Czer­no­witz übergeben.