Der Vor­stand der Düs­sel­dor­fer Jon­ges v.l.Maximilian Schö­nauer, Wolf­gang Rol­s­ho­ven, Timo Grei­nert, Sebas­tian Juli, David Mondt und Dr. Rein­hold Hahl­hege Foto: LOKALBÜRO

 

Mit einem ful­mi­nan­ten musi­ka­li­schen Feu­er­werk fei­er­ten die Düs­sel­dor­fer Jon­ges, der mit 3300 Mit­glie­dern stärkste Män­ner­ver­ein in Europa, ihren 90. Geburts­tag. Groß fei­ern und gleich­zei­tig Gutes tun: Das gehört für die­sen sozial enga­gier­ten Ver­ein zusam­men. Vor 1500 Gäs­ten und Freun­den aus aller Welt nahm die ukrai­ni­sche Gene­ral­kon­su­lin Iryna Shum eine Spende von 15 000 Euro in Emp­fang. Das Geld bekom­men Kin­der, die zu Kriegs­op­fern wurden.

Schon Tage vor dem Kon­zert in der Ton­halle, dem Musik­tem­pel in der knapp 650 000 Ein­woh­ner zäh­len­den Lan­des­haupt­stadt, kam aus einem klei­nen öster­rei­chi­schen Urlaubs­ort die Nach­richt, Unicef-Bot­schaf­ter Heri­bert Klein habe dort einen Pro­be­lauf gestar­tet – Düs­sel­dorf könne sich auf einen gro­ßen Abend freuen. Was der Pro­mo­tor dann auf die Bühne der direkt am Rhein lie­gen­den Ton­halle zau­berte, über­traf die Erwar­tun­gen der meis­ten Besu­cher. Inter­na­tio­nal renom­mierte Stars aus der Soul‑, Jazz‑, Pop- und Gos­pel­szene, beglei­tet von einer erkenn­bar moti­vier­ten All­star-Band, ris­sen das Publi­kum von den Sit­zen. Die begeis­terte neue stell­ver­tre­tende Minis­ter­prä­si­den­tin Mona Neu­baur (Bünd­nis 90/Die Grüne) legte sofort ihr Gruß­wort-Manu­skript bei­seite und gra­tu­lierte dem Ver­ein aus ihrem Her­zen. Dar­aus wurde eine Lie­bes­er­klä­rung. Sie schätzt die Jon­ges, ihre Impulse, ihren Ein­satz und für die Stadt als starke Stimme der Bürgerschaft.

Ein­gangs sagte der „Baas“ genannte Ver­eins­prä­si­dent Wolf­gang Rol­s­ho­ven, 90 Jahre alt werde ein Ver­ein nicht „mal eben so“. Da müsse viel zusam­men­pas­sen und zusam­men­ge­hen. Immer hät­ten die Jon­ges an einer Idee fest­ge­hal­ten und den Ver­füh­run­gen des Zeit­geis­tes wider­stan­den. „Uns ist die Puste nie ausgegangen.“

Auch Düs­sel­dorfs Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler mochte da nicht zurück­ste­hen. In einer star­ken und dyna­mi­schen Stadt seien die Jon­ges eine wich­tige Stimme. Der Ver­ein mache die Stadt mit sei­nen Ideen bes­ser. Unge­plant geriet Kel­ler in die Fänge des US-Gos­pel­stars Debo­rah Wood­son. Mit ihr gemein­sam sang er ein Geburts­tags­ständ­chen und stimmte am Ende der gro­ßen Show ein in das Bekennt­nis „We are family“. Beseelte Zuschauer knips­ten die Lich­ter ihrer Han­dys an. Und sozu­sa­gen außer­halb der Tages­ord­nung into­nierte der Saal das Jon­geslied- so wie es 350 bis 400 Mit­glie­der immer diens­tags in der Alt­stadt auf ihren tra­di­tio­nel­len Hei­mat­aben­den sin­gen. (ls)