Deutschland ältestes Privatgestüt Schlenderhan hat als Besitzer und Züchter des dreijährigen Wallachs Aemilianus am Sonntag auf der Galopprennbahn Grafenberg den mit 55.000 Euro dotierten 102. Großen Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf gewonnen. Auf schwerem Geläuf fing der von Andrasch Starke gerittene Holy Roman Emperor-Sohn in einer schnell gelaufenen Gruppe III-Prüfung die bereits in Front gezogenen Gegner noch ab. Im Fahrwasser des Siegers kam die Französin Cantilena (Alexandre Roussel) mit einem Hals Abstand auf Platz zwei vor dem lange führenden Auenqueller Dapango (Thore Hammer-Hansen). Der finale Höhepunkt der Düsseldorfer Turfsaison führte die neun Starter über 1.700 Meter. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller überreichte als Schirmherr der Veranstaltung die Ehrenpreise. Jockey Andrasch Starke änderte auf dem vom Regen durchweichten Geläuf seine Taktik und versteckte Aemilianus im Feld. Auf der Zielgeraden schaltete der Wallach dann ein paar Gänge höher und überlief die Gegner. Lediglich Cantilena lief noch bis auf einen Hals an den Sieger heran. Trainiert wird Aemilianus von Markus Klug. Jockey Andrasch Starke resümiert: „Ich bin nicht überrascht. Mein Pferd hat Klasse bewiesen. Er musste heute einen Sprung bewältigen. Das hat er mit der veränderten Renntaktik, zweimal habe ich mit ihm von vorne gewonnen, heute bravourös bewiesen.“
Schloss Roland Stutenpreis nach Frankreich
Everest Rose (3,6) heißt die Siegerin im mit 22.500 Euro dotierten Schloss Roland Stutenpreis, einer Listenprüfung über 1.400 Metern und gleichzeitig der zweite Höhepunkt des Tages. Henri-Alex Pantall trainiert die von Alexandre Roussel gerittene Dreijährige im westfranzösischen Beaupreau. Es war gleichzeitig der erste Deutschland-Sieg für den französischen Jockey.
Alpenjäger ein Pferd mit Zukunft
Bei seinem überlegenen 3 1/2 Längen-Erfolg überzeugte Stall Nizzas zweijähriger Hengst Alpenjäger (2,2) unter Jockey-Azubi Leon Wolff in der Eröffnungsprüfung und empfahl sich für bessere Aufgaben.
Einen sehenswerten Endkampf sahen die Besucher anschließend im Rent4Rent- Cup. Dabei blieb der führende Magritte Du Champ nicht gerade und geriet dem außen attackierenden Pädchen (3,1) in die Spur. Jockey Jiri Palik konnte sich dabei nur mit Mühe im Sattel halten. Der Sieg am grünen Tisch von Pädchen war gleichzeitig der zweite Tageserfolg für den Kölner Trainer Peter Schiergen.
Für eine Überraschung sorgte die Belgierin Anna van den Troost mit Shymay (13,4) im Ausgleich II. Start-Ziel stiefelte die Fünfjährige aus dem Adelressort von Adel Massaad ihren Gegnern davon und sorgte für die höchste Quote des Tages. Besitzertrainer Manfred Türk hatte ebenfalls allen Grund zum Jubeln. Seine siebenjährige Stute Nablirka (11,1) kam ebenfalls unter Stefanie Koyuncu mit der Ausreisstaktik zum Außenseiter-Erfolg.
Heimsieg durch Sir Stanley
Die Düsseldorfer Trainerin Katja Gernreich blickt auf eine höchst erfolgreiche Saison zurück. Mit Sir Stanley (7,3) feierte die Grafenbergerin am Sonntag bereits ihren 14. Jahreserfolg. Das finale Rennen des Jahres ging mit Ballindinas (3,2) nach München in den Stall von Trainer John Hillis. Im Sattel bei seinem zweiten Tagestreffer saß Leon Wolff.
Andrea Höngesberg, Geschäftsführerin des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins, zeigt sich sehr zufrieden mit einer abwechslungsreichen Galoppsaison: „Wir bedanken uns an dieser Stelle sehr bei unseren treuen Besuchern und freuen uns schon jetzt auf die Saisoneröffnung im März des nächsten Jahres.“
Die neue Galoppsaison auf dem Düsseldorfer Grafenberg startet dann am Sonntag, 26. März 2023, mit dem Fortuna Düsseldorf-Renntag.