Lesung im Rahmen des Internationalen Lyrikfestivals Meridian Czernowitz
“Poesie aus der Ukraine” ist der Titel einer Lesung im Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12–14, am Mittwoch, 12. Oktober. Sie findet statt im Rahmen des jährlichen Internationalen Lyrikfestivals Meridian Czernowitz und beginnt um 19 Uhr. Zu Gast sind die ukrainischen Gegenwartsautorinnen und ‑autoren Iryna Tsilyk, Andrij Ljubka und Roman Malynowsky.
Projektpartner der Internationalen Literarischen Korporation Meridian Czernowitz ist das Goethe-Institut im Exil: Es bietet Kulturschaffenden stellvertretend für alle weltweit aus politischen Gründen geschlossenen Goethe-Institute eine Bühne, einen Ort der Begegnung und einen Schutzraum.
Die Lesungen finden statt im Rahmen des Projekts “Goethe-Institut im Exil” — vom 6. bis 9. Oktober im Berliner Kunsthaus ACUD und am 12. Oktober im Heinrich-Heine-Institut. Sie werden begleitet von Gesprächen unter der Moderation von Evgenia Lopata. Sie ist Geschäftsleiterin des Festivals Meridian Czernowitz, gleichzeitig dessen künstlerische Leitung und Chefredakteurin des gleichnamigen Verlags.
Der Fokus des Eröffnungsfestivals zum auf zwei Jahre angelegten Projekt “Goethe-Institut im Exil” liegt auf der ukrainischen Kunst- und Kulturszene.
Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung im Vorfeld wird gebeten. Dies ist möglich per E‑Mail an anmeldungen-hhi@duesseldorf.de oder telefonisch zu den Öffnungszeiten des Heinrich-Heine-Instituts unter der Rufnummer 0211–8995571.
Partner des Projekts sind das Goethe-Institut im Exil (www.goethe.de/exil) die Internationale Literarische Korporation Meridian Czernowitz (www.meridiancz.com/de/)sowie als lokale Partner in Düsseldorf das Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf, das Heinrich Heine Institut, “Erinnerung lernen”, Düsseldorf /Kyjiw, Stiftung Gerhart Hauptmann Haus Düsseldorf, Respekt und Mut Düsseldorf sowie die Stadtbüchereien der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Hintergrund: Die Biographien der Autorinnen und Autoren
Iryna Tsilyk (geb. 1982 in Kiew) ist eine ukrainische Filmregisseurin und Autorin mehrerer Bücher, darunter Lyrik, Prosa und Kinderbücher. Ihre Gedichte und Kurzgeschichten wurden in neun Sprachen übersetzt und auf verschiedenen internationalen Literaturfestivals und ‑veranstaltungen präsentiert. Darunter das “Schamrock Festival der Dichterinnen” (Deutschland, 2018), das “Poesiefestival Berlin” (2017), die Leipziger Buchmesse (2017), die Frankfurter Buchmesse (2016), die Vilniuser Buchmesse (2016), “Meridian Czernowitz” (Ukraine, 2015–2018) und das Internationale Literaturfestival Vilenica (Slowenien, 2008). Als Regisseurin hat Tsilyk mehrere renommierte Kurzfilme verantwortet, wie “Wdosvita” (2008; Eng. “Blue Hour”), “Pomyn” (2012; Eng. “Commemoration”) und “Dim” (2016; Eng. “Home”). Für den Filmalmanach “The Invisible Battalion” (2017) über ukrainische Frauen im Krieg hat sie zwei Dokumentarfilme beigetragen. Im Jahr 2020 hatte ihr Dokumentarfilm “The Earth Is Blue As an Orange” über Zivilistinnen und Zivilisten in der roten Zone im Donbas beim “Sundance Film Festival” Premiere und gewann dort den “Directing Award: World Cinema Documentary”.
Roman Malynowsky (geb. 1985) ist ein ukrainischer Schriftsteller. Er ist Autor des Erzählungsbandes “Süßes Leben” (Lektor der Ausgabe: Juri Andruchowytsch) sowie Chefredakteur und Art Director des Verlags “Babylonian Library”, den er seit 2013 leitet. Malynowsky ist außerdem Gründer des Verlagsprojekts “Zivilisation” für experimentelle Buchprojekte. Seit 2014 ist er Kurator für die Entwicklung der bildenden Kunst in der öffentlichen Einrichtung “Warm City”, für die er eine Künstlerresidenz mitorganisiert hat. 2015 war er Stipendiat des Programms Gaude Polonia des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationalerbe. Im Rahmen des Stipendiums gründete er das Projekt “MONO”, eine Sammlung von Interviews mit ukrainischen Übersetzerinnen und Übersetzeern von Werken von Stanislav Vincenz, Bruno Schulz und Zygmunt Haupt, sowie Essays zu diesen Autoren.
Andrij Ljubka (geb. 1987 in Riga) arbeitet als Essayist, Kritiker und Übersetzer aus dem Polnischen, Kroatischen, Serbischen und Englischen. Seine Gedichte und Übersetzungen sind in verschiedenen Zeitschriften erschienen und er hat mehrere Gedichtbände veröffentlicht, darunter sein 2007 erschienenes Debüt “Visim misjaciv shysofreniyi” (Deutsch “Acht Monate Schizophrenie”). Darüber hinaus schreibt Ljubka Kurzgeschichten und Romane. Sein erster Roman “Karbid” (2015) wurde von BBC Ukraine in die Endauswahl für das Buch des Jahres aufgenommen. Die polnische Übersetzung des Buches kam 2017 in die engere Auswahl für den Angelus Central-European Literary Award. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er den Literaturpreis der Kovalev Foundation in den USA und den Shevelov-Preis für das beste Essaybuch des Jahres 2017 in der Ukraine. Seine kulturpolitischen Kolumnen erscheinen im Online-Magazin “Zbruc”, in der Kiewer Tageszeitung “Den” und in der Krakauer Zeitschrift “New Eastern Europe”. Seine Gedichte wurden u.a. ins Ungarische, Deutsche, Russische, Weißrussische, Englische, Polnische und Portugiesische übersetzt. Andrij Ljubka ist Mitglied des ukrainischen PEN.