Die aktuellen Kriegsereignisse in der Ukraine hatten es zwar verhindert, dass sie die Auszeichnung für Zivilcourage des Heinrich Heine Kreis e.V. persönlich entgegennehmen konnten. Und doch waren Vitali und Wladimir Klitschko während der heutigen Feierstunde im Maritim Hotel in jeder Minute präsent. Vereinsvorsitzender Dr. Andreas Turnsek, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann, ließen die beiden Preisträger und ihr beispielhaftes Engagement für Frieden und Freiheit mit Worten lebendig werden. Am Ende des Empfanges gab es zur Überraschung der 120 Gäste doch noch bewegte Bilder aus der ukrainischen Hauptstadt: In einem kurzfristig übermittelten Video dankte Wladimir Klitschko für die Auszeichnung und die damit verbundene Unterstützung des ukrainischen Volkes. Sein Bruder Vitali hatte sich bereits am Vorabend in einem offiziellen Brief an den Heinrich Heine Kreis e.V. für die Auszeichnung bedankt. Der Bürgermeister von Kiew betonte, dieser Preis sei „eine Würdigung und Anerkennung des Mutes der Uk- rainerinnen und Ukrainer im Kampf für unsere Heimat, für unsere Freiheit und für unser Recht, die Zukunft unseres Landes selbst zu gestalten“ (Zitat Ende)
In seiner Eröffnungsrede ließ Dr. Turnsek keinen Zweifel daran, dass die Verleihung der Auszeichnung für Zivilcourage an die Klitschko-Brüder ganz im Sinne Heinrich Heines sei. „Auch Heine war ein Verfechter des Friedens und ein Streiter für die Freiheit!“. Vitali und Wladimir Klitschko seien, so der Vereinsvorsitzende, nicht nur Brü- der, sondern sie kämpften auch brüderlich Seite an Seite mit der Bevölkerung für die Aufrechterhaltung des täglichen Lebens – ungeachtet der Gefährdung des eigenen Lebens. Der Preis werde deshalb stellvertretend für die gesamte ukrainische Bevölkerung verliehen, sagte Dr. Turnsek.
Oberbürgermeister Dr. Keller zeigte sich hoch erfreut über die Verleihung der Auszeichnung an die Klitschko-Brüder, an zwei Menschen, die wie Heinrich Heine „Schwergewichte in Sachen Zivilcourage sind“. Sie hätten nach ihrer großen sportlichen Karriere in ihrer Heimat eine wichtige Aufgabe in der Politik gefunden und würden nun seit Beginn des russischen Angriffskrieges alles Erdenkliche tun, um den Menschen in Kiew und in der ganzen Ukraine zu helfen: „Sie geben sich nicht ge- schlagen und bieten dem Aggressor wie so viele Menschen tapfer die Stirn!“ Gleich- zeitig appellierte das Stadtoberhaupt daran, weiterhin mit Worten und Taten Solidari- tät zu zeigen, wie zum Beispiel aktuell mit der Hilfsgüter-Spendenaktion der Düssel- dorfer Schulen für die Partnerstadt Czernowitz, sagte Dr. Keller.
Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann warf ihrer Laudatio die Frage auf, wie mutig jeder Einzelne in Deutschland sein würde, wenn plötzlich ein Krieg ausbreche. Nur we- nige seien, so die FDP-Politikerin, geboren, um Helden zu sein. Und doch gebe es sie, solche Helden, die durch ihr Handeln für eine freie und tolerante Gesellschaft eintreten, wie Vitali und Wladimir Klitschko. „Sie setzen sich seit zwei Jahrzehnten für eine freie, rechtsstaatliche Gesellschaft ein, und sie geben der Ukraine und ihren Menschen, die seit dem 24. Februar 2022 um ihre Freiheit, ihr Leben, die staatliche Unabhängigkeit und ihre Unantastbarkeit kämpfen, ein Gesicht und eine Stimme,“, sagte Strack-Zimmermann und fügte hinzu: „Am Ende aber kämpfen sie auch für uns, für ein freies Europa, die Werte der freien westlichen Welt.“ Dr. Strack-Zimmer- mann würdigte Vitali und Wladimir Klitschko in diesem Zusammenhang als „Symbol für Stärke und Unbeugsamkeit“ und betonte, beide seien zu Nationalhelden geworden.
Höhepunkt der Feierstunde, die von den ukrainischen Künstlern Oleksandr Ahafonov (Geige) und Hanna Vizavitina (Klavier) musikalisch umrahmt wurde, war die Verleihung der Auszeichnung für Zivilcourale in Form einer Urkunde und einer Bronze-Skulptur durch den Vereinsvorsitzenden Dr. Turnsek und den 2. Vorsitzen- den Bernd J. Meloch an die ukrainische Generalkonsulin Iryna Shum, die den Preis stellvertretend für die Klitschko-Brüder entgegennahm. Das Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro ist in Abstimmung mit den Preisträgern bestimmt für humanitäre Hilfe in der Ukraine.