„Ich freue mich total über diese Auszeichnung, weil ich sie als große Wertschätzung empfinde!“ Mit diesen Worten bedankte sich Martina Voss-Tecklenburg per Videobotschaft bei der Prinzengarde Blau-Weiss und den 300 Gästen des General-Corps-Appells im Maritim Hotel für die Verleihung der Goldenen Pritsche 2023. Die Bundestrainerin der erfolgreichen Frauen-Nationalmannschaft konnte aus Termingründen nicht der Veranstaltung teilnehmen und wird voraussichtlich Mitte Februar die höchste Auszeichnung entgegennehmen, die die Venetiengarde zu vergeben hat. Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning begründete die Wahl der neuen Pritschenträgerin sowohl mit ihrer sportlichen Erfolgskarriere als auch mit ihrem Humor, ihrer Fröhlichkeit und ihrem sympathischen Wesen. Als Aufsichtsratsmitglied von Fortuna und Botschafterin für die Fußball-EM 2024 sei sie der Landeshauptstadt Düsseldorf zudem sehr eng verbunden, sagte Hörning. Die Goldene Pritsche wird seit 1984 verliehen Erster Pritschenträger war Franz Josef Strauß. Zuletzt wurde Engelbert Oxenfort diese Ehre zuteil.
Die Bekanntgabe der neuen Pritschenträgerin war nur eines von mehreren streng gehüteten Geheimnissen, die am Samstagabend gelüftet wurden. So zum Beispiel die Frage, wer die Prinzengarde Blau-Weiss als General à la Suite und damit als höchster Repräsentant im Karneval vertritt. Corps à la-Suite-Sprecher Klaus Jonas dankte zunächst Peter Stachulla und Peter Seidel für ihr insgesamt dreijähriges Engagement bei der Ausübung dieses Amtes und präsentierte als Nachfolger einen Mann, der, so Jonas, „“Karneval im Blut hat“: Frank Minutillo. Der 51-jährige Generalbauunternehmer ist seit 2013 Mitglied der Prinzengarde und bringt nach den Worten von Klaus Jonas „alle Voraussetzungen mit, um ein hervorragender General zu werden“.
Den feierlichen Ritterschlag zum General erhielt an diesem Abend aber nicht nur Frank Munutillo, sondern auch sein 9‑jähriger Sohn Mattheo – auch dies eine große Überraschung und ein gut gehütetes Geheimnis. Präsident Hörning betonte bei der Proklamation des ersten Kindergenerals in der Geschichte der Prinzengarde Blau-Weiss, dass man die junge Generation in Zukunft noch stärker in das Vereinsleben einbeziehen werde. Ziel sei der Aufbau einer Kadettengarde, die gemeinsam mit der Kindertanzgarde die Auftritte des Aktiven Corps bereichern soll.
Dass die Blau-Weiss-Garde gut aufgestellt und bestens in Form ist, demonstrierte sie unter Leitung ihres Kommandeurs Udo Bock bei der erneuten Inobhutnahme der designierten Venetia Uåsa Katharina Maisch — sinnbildlich beschützt durch das traditionelle Degendach. Gemeinsam mit ihrem Prinzen in spe Dr. Dirk Mecklenbrauck ließ die künftige Karnevalsprinzessin keinen Zweifel daran, wie sehr sich beide nach zweieinhalbjähriger Wartezeit auf den Karneval freue: „Aber jetzt geht es los. Es wird klappen, glaubt es!“
Premierencharakter hatten die Darbietungen der blau-weissen Tanzgarden. Stehenden Applaus erntete neben der Kindertanzgarde die „große“ Tanzgarde, die zunächst ihren Showtanz aufführte und zu vorgerückter Stunde das Publikum buchstäblich von den Stühlen riss: Anlass war der neue Showtanz, der mit dem Titel „Reise nach Mallorca“ nicht nur mit feuriger spanischer Musik, sondern auch schwierigen Wurf- und Hebefiguren das Publikum zu Beifallsstürmen hinriss und spontan Lust auf den nächsten Mallorca-Urlaub weckte.
Aufgelockert wurde der General-Corps-Appell durch ein kurzweiliges Programm mit Showcharakter. Unter dem Motto „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt“ begeisterte der fränkische Wort-Akrobat und Kabarettist Oliver Tissot das Publikum. Die Lacher auf ihrer Seite hatte außerdem Liselotte Lotterlappen, während die Bands Jolly Familiy und Fantastic Company die Gäste – unter ihnen Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und CC- Präsident Michael Laumen – musikalisch in Hochstimmung versetzten.