Sabine Schmitz und Tanja Elle

 

„Stri­cken ist doof“! Schon eine erstaun­li­che Fest­stel­lung für Sabine Schmitz — eine Frau, die obdach­lo­sen Men­schen seit über vier Jah­ren mit Selbst­ge­strick­tem über kalte Win­ter hilft. Sie ist Vize-Che­fin der „Wol­len­gel“, strick­be­geis­terte Men­schen, die ihr Hobby in den Dienst der guten Sache gestellt haben.

Frau Schmitz: „Ange­fan­gen haben wir 2019 mit acht Frauen. Inzwi­schen hat unser Ver­ein 270 Mit­glie­der.“ Hinzu kom­men inzwi­schen rund 2000 Unter­stüt­zer, die dem sozia­len Pro­jekt hel­fen. Auch mit Spen­den. Schmitz: „Wir muss­ten über­le­gen, was wir mit den Gel­dern anfangen.

Doch an Ideen man­gelt es den umtrie­bi­gen Woll­mäu­sen nie, zu der Win­ter­hilfe orga­ni­sier­ten sie seit 2021 die Som­mer­hilfe. Wol­len­gel Schmitz: „Unsere Som­mer wer­den immer hei­ßer und damit auch gefähr­li­cher. Arme, obdach­lose Men­schen kön­nen sich geeig­ne­ten Son­nen­schutz wie Cremes, Son­nen­bril­len, Müt­zen meist nicht leis­ten. Hier wol­len wir helfen.“
In die­sem Jahr konn­ten sie 800 Som­mer-Ruck­sä­cke packen, 17.500 gespen­dete Euro mach­ten das mög­lich. Schmitz: „Drin­nen sind 800 wie­der­ver­wert­bare Metall-Trink­fla­schen, die uns die Firma Stepstone gespen­det hat. Außer­dem Son­nen­bril­len, Caps, Hand­tü­cher, Pflas­ter­bo­xen, Dusch­gel, Son­nen­creme, Kon­dome (gestif­tet von der Aids­hilfe Düs­sel­dorf), Mücken­spray und die Spe­di­tion Küch­ler hat die Räume zum Ein­la­gern der Ware und Packen der Ruck­sä­cke unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung gestellt.“
Was die Wol­len­gel besond­res freut: Die Astrid-Lind­gren-Grund­schule hat uns zum zwei­ten Mal in Folge Glücks­brin­ger gebas­telt. Sabine Schmitz: „Der Schule ist es sehr wich­tig, schon die Kleins­ten zum Thema Obdach­lo­sig­keit zu sen­si­bi­li­sie­ren und hat die Glücks­brin­ger im Rah­men eines Pro­jek­tes angefertigt.“

Ach übri­gens: Sabine Schmitz fin­det stri­cken immer noch doof. Aber inzwi­schen kann sie häkeln…

 

Ruck­sack mit Trinkflasche