Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Stadtwerke Düsseldorf bitten um Unterstützung
Einschulung in Czernowitz: Um den Erstklässlerinnen und Erstklässlern in der ukrainischen Partnerstadt den Schulstart im September mit einem Schulranzen zu ermöglichen, ruft Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf zum Spenden auf.
Rund 100.000 Geflüchtete haben in der Stadt und Region Czernowitz Zuflucht gesucht, darunter auch viele Kinder, die im September zum ersten Mal eine Schule besuchen werden. Dieses prägende Ereignis findet unter äußert schwierigen Umständen statt: Aufgrund der hohen Anzahl Geflüchteter sind die Schulen vor Ort überlastet. Zudem mussten viele Menschen ihr Hab und Gut zurücklassen und öffentliche Gelder werden in erster Linie für Kriegsausgaben benötigt.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Die Unterstützung unserer Freunde in Czernowitz ist mir eine Herzensangelegenheit. Um den Kindern vor Ort nun einen erfolgreichen Schulstart zu ermöglichen, bitte ich die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer um eine Spende. Schon während meines Besuchs in unserer Partnerstadt im vergangenen Sommer konnte ich mich persönlich davon überzeugen, dass unsere Hilfe benötigt wird und ankommt. Jetzt soll diese Hilfe den Jüngsten in Czernowitz zugutekommen.”
Der Bedarf ist groß: Mit einer Geldspende an die Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz können alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bis zum 30. Juni 2023 einen Beitrag dazu leisten, dass den Kindern vor Ort Schulranzen und Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden.
Das Blau-Gelbe Kreuz, das die Aktion ins Leben gerufen hat, nimmt Spenden sowohl auf einem Bank- als auch auf einem PayPal-Konto entgegen. Angegeben werden muss dabei der Verwendungszweck “Schulranzen für Czernowitz” an:
Konto: Blau-Gelbes Kreuz Deutsch-Ukrainischer Verein e.V.
Kreissparkasse Köln IBAN: DE78 3705 0299 0000 4763 46
BIC: COKS DE 33 XXX
Weitere Details für eine Spende via PayPal sind zu finden unter: https://www.bgk-verein.de/geldspenden/
Hintergrund
Düsseldorf und Czernowitz sind einander bereits seit vielen Jahre freundschaftlich verbunden. Zu Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine stimmte der Rat der Landeshauptstadt am 10. März 2022 einstimmig für eine offizielle Städtepartnerschaft. Im August 2022 reiste Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller als einer der ersten deutschen Bürgermeister nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine nach Czernowitz und unterzeichnete dort den offiziellen Partnerschaftsvertrag und eine Kooperationsvereinbarung. Am 9. März 2023 kam es zum Gegenbesuch durch den Czernowitzer Bürgermeister Roman Klitschuk in Düsseldorf.
Rund 100.000 Menschen sind vor dem Krieg in die Region Czernowitz geflohen. Um vor Ort humanitäre Hilfe zu leisten, hat die Landeshauptstadt unmittelbar nach Ausbruch des Krieges mit Unterstützung von Düsseldorfer Unternehmen und privaten Spenderinnen und Spendern aus Düsseldorf insgesamt 86 Tonnen Lebensmittel und Hygieneprodukte nach Czernowitz geliefert. Zusammen mit dem Caritasverband Düsseldorf und der Hilfe von über 1.000 Freiwilligen folgten 10.000 Lebensmittelpakete. Bei einer weiteren gemeinsamen Hilfsaktion mit der Caritas sammelten Düsseldorfer Schulen im November 2022 zudem 18.000 zusätzliche Lebensmittelkonserven.
Der Zuzug Geflüchteter nach Czernowitz bedingt nicht nur ein Mehrbedarf an Lebensmitteln, sondern auch an kommunalen Dienstleistungen und medizinischer Versorgung. Hinzu kommt, dass die Stromversorgung von Czernowitz seit November 2022 stark eingeschränkt ist. Seit Kriegsbeginn hat die Landeshauptstadt Düsseldorf darum acht Transport- und Kommunalfahrzeuge nach Czernowitz liefern lassen. Die Fahrzeuge werden unter anderem benötigt, um Geflüchtete, Hilfsgüter und Einsatzteams von A nach B zu transportieren. Ein spezieller Kanalwagen hilft bei der örtlichen Entwässerung. Ende 2022 folgten Schulmöbel, Tablets und Smartboards für drei Klassenzimmer sowie Spielplatzgeräte und sechs Stromgeneratoren. Die Güter wurden im Rahmen des Förderprojektes “Verbesserung Bevölkerungsschutz durch kommunale Partnerschaften in der Ukraine” der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), mit Geldern des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Unterstützung des Deutschen Städtetages bereitgestellt. Darüber hinaus wurden ausgemusterte Krankenwagen der Feuerwehr nach Czernowitz gebracht.
Die Stadtverwaltungen in Düsseldorf und Czernowitz unterstützen einander zudem im Rahmen kommunaler Fachgespräche. Fachämter, stadtnahe Betriebe und auch die Polizei tauschten sich bereits in den Bereichen Stadtentwässerung, Stadtbeleuchtung, Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung sowie öffentliche Ordnung und Sicherheit aus. Ein Mitarbeiter aus Czernowitz wurde in Düsseldorf in der Bedienung eines speziellen Kanalfahrzeugs geschult.