Läuft im Tur­bo­gang: Gemü­se­schnei­den – bei Küchen-Pro­fis sitzt jeder Hand­griff. Es gibt nur zu wenige, die den Küchen-Job machen wol­len, sagt die Gas­tro-Gewerk­schaft NGG.

 

Düsseldorf bie­tet 191 Jobs in Gastro-Küchen

Die Küche bleibt kalt – und das immer öfter: Ob Restau­rant, Gaststätte oder Bier­gar­ten – in der Gas­tro­no­mie in Düsseldorf gehören „neue Öffnungszeiten“ zum All­tag. „Immer häufiger ste­hen Gäste vor ver­schlos­se­nen Türen. Wer zum Essen rausfährt oder etwas trin­ken möchte, sollte sich bes­ser vor­her im Inter­net oder per Anruf erkun­di­gen, ob das Lokal auch offen hat. Und vor allem, wie lange es warme Küche gibt“, rät Zayde Torun von der Gas­tro­no­mie-Gewerk­schaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).

Viele Gaststätten und Restau­rants hätten bereits einen zusätzlichen Ruhe­tag ein­ge­legt. „Einige Häuser strei­chen den Mit­tags­tisch kom­plett. Und oft schließt die Küche abends deut­lich früher. Der Trend ist klar: Die Gas­tro­no­mie kocht und bedient nur noch auf Spar­flamme“, sagt Torun. Die Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal schlägt „Küchen-Alarm“ für die Gas­tro-Szene. Der Grund liege auf der Hand: „Zu wenig Per­so­nal. Hotels, Restau­rants, Gaststätten, Biergärten, Cafés, Cate­rings … – fast alle suchen händeringend Unterstützung“, so Zayde Torun.

Allein für Düsseldorf hat die Bun­des­agen­tur für Arbeit in der Hotel­le­rie und Gas­tro­no­mie aktu­ell 377 offene Stel­len regis­triert. „Wer in der Küche klar­kommt, kann sofort anfan­gen: 191 unbe­setzte Jobs war­ten auf einen Küchen-Profi. Aber auch um den Nach­wuchs macht sich das Gast­ge­werbe Sor­gen: 57 Ausbildungsplätze sind immer noch frei. Für die Azubi-Suche läuft der Count­down. Und es sieht nicht gut aus. Denn eigent­lich müssten die Verträge für das neue Aus­bil­dungs­jahr schon längst abge­schlos­sen sein“, sagt NGG-Geschäftsführerin Torun.

In der Gas­tro-Bran­che müsse sich eini­ges ändern: „Höhere Löhne und bes­sere Arbeits­zei­ten sind der Schlüssel für mehr Per­so­nal“, macht Zayde Torun klar. Kon­kret peilt sie dabei für die Zukunft einen „Gas­tro-Start-Lohn“ von 3.000 Euro brutto pro Monat für alle an, die in der Hotel­le­rie und Gas­tro­no­mie nach ihrer Aus­bil­dung in einem Voll­zeit-Job weiterarbeiten.

„Das muss die Bran­che hin­be­kom­men. Denn wer seine Aus­bil­dung in der Küche, im Ser­vice oder im Hotel abge­schlos­sen hat, braucht eine klare Per­spek­tive. Egal, wo eine Köchin, ein Kell­ner oder eine Hotel­fach­frau hin­geht – egal, an wel­cher Hotel­bar, an wel­cher Rezep­tion, bei wel­chem Cate­rer oder in wel­chem Bier­gar­ten es einen neuen Job gibt: Der faire Ein­stiegs­lohn liegt bei min­des­tens 3.000 Euro.“

Von fai­ren Löhnen seien viele Beschäftigte der Bran­che heute immer noch weit ent­fernt: „Tatsächlich schram­men Köche und Kell­ne­rin­nen in Düsseldorf ziem­lich oft nah an der Min­dest­lohn­kante von 12 Euro pro Stunde ent­lang. Ein Groß­teil der Gas­tro-Betriebe zahlt noch immer kei­nen Tarif­lohn. Das ist ein Unding, wenn man gute Leute sucht“, so Zayde Torun.