Die derzeit überwiegend von suchtkranken Menschen als illegale Siedlung genutzte Baugrube am Grand Central an der Kölner Straße und die anliegenden Bundesbahngelände sind am Montag, 27. November, geräumt worden.
Auf der Fläche campierten in behelfsmäßigen Verschlägen überwiegend stark drogenkranke und/oder psychisch veränderte Personen. Diese Nutzung ist baurechtlich unzulässig. Die Problematik wird mit dem einbrechenden Winter und niedrigen Außentemperaturen noch verschärft, zumal die Personen krankheitsbedingt diese Temperaturen nicht wahrnehmen beziehungsweise nicht angemessen darauf reagieren können.
Die Räumung fand statt als konzertierte Aktion unter Beteiligung des Ordnungsamtes, der Polizei, des Amtes für Migration und Integration, des Gesundheitsamtes, des Streetworks und der Eigentümer der Flächen.
Ordnungsdezernentin Britta Zur: “Mein Dank gilt den Einsatzkräften sowie allen Beteiligten für die vertrauensvolle und gelungene Zusammenarbeit im Vorfeld sowie den erfolgreichen Einsatz des heutigen Tages. Unsere Strategie, den Einsatz bereits im Vorfeld mit einer konsequenten Ansprache durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter zu begleiten, hat sich bewährt.”
Die auf dem Gelände Angetroffenen wurden polizeilich überprüft, und ihnen wurden erneut Hilfs- und Unterbringungsangebote gemacht. Mitarbeitende aus dem Amt für Migration und Integration waren ebenfalls vor Ort. Mit Unterstützung von Care 24 kann in der kommunalen Unterkunft für Obdachlose an der Eisenstraße hygienische Hilfe angeboten werden.
Seit Anfang November wurden die sich in der Baugrube aufhaltenden Personen über eine zeitnah bevorstehende Räumung informiert. Sie erhielten durch das Streetwork mehrfach Angebote zur Aufnahme in das Düsseldorfer Hilfenetzwerk für Obdachlose und zur Unterbringung in kommunale Unterkünfte für Obdachlose. Für alle unterbringungswilligen Personen, deren Namen dem Amt für Migration und Integration bekannt sind, wurden entsprechende Einheiten in kommunalen Unterkünften für Obdachlose reserviert.
Durch die intensive Vorarbeit hatte sich die Zahl der Menschen vor Ort drastisch reduziert. Vor der Räumung hatten sich bereits neun Menschen bereit erklärt, das Angebot einer Unterbringung anzunehmen. Insgesamt wurden zu Beginn der Räumung noch fünf Personen auf dem Gelände angetroffen.
Die Aktion wurde vor Ort begleitet durch Streetworkerinnen und Streetworker (franzfreunde, Care 24, Axept, Flingern Mobil). Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes Düsseldorf waren im Vorfeld in die Prozesse und Abläufe mit eingebunden und standen beratend jederzeit zur Verfügung. Weiterhin standen Mitarbeitende besonders aus den Bereichen Gesundheitsschutz und Sozialpsychiatrie bereit und waren auf eine erhöhte Nachfrage an Unterstützungsangeboten vorbereitet.
Unmittelbar nach der Räumung begannen die Aufräum- und Rodungsarbeiten der beiden Grundstückseigentümer. Beide haben angekündigt, ihre Grundstücke vor widerrechtlicher Nutzung zu sichern.