Eine Fahrradstreife der Polizei konnte gestern Nachmittag einen Verdächtigen auf frischer Tat festnehmen. Der Mann hatte zuvor einen Autofahrer mit einem durchaus gefährlichen Trick abgelenkt und dann dessen mit einer hohen Bargeldsumme gefüllten Rucksack aus dem Fahrzeug gestohlen. Der Festgenommene soll dem Haftrichter vorgeführt werden.
Was war passiert? — Nach derzeitigem Ermittlungsstand muss der Täter sein späteres Opfer bereits an einem Kreditinstitut beim Abheben einer sechsstelligen Menge Bargeld ausgespäht und verfolgt haben. Der Geschäftsmann stieg dann mit einem Begleiter in seinen auf der Königsallee geparkten Pkw und fuhr los. Hier hatte der Verdächtige allerdings Vorkehrungen für eine rasches Ende der Fahrt getroffen: Ein ausgelegter Metallsplint drang beim Losfahren in einen der Reifen ein und ließ die Luft entweichen. Als die beiden Männer auf der Girardet-Brücke stoppten und nach dem defekten Reifen schauten, verwickelte der hinzueilende Täter sie kurz in ein Gespräch und ließ hierbei offenbar unbemerkt einige Geldscheine vor dem Auto zu Boden fallen. Die beiden Männer hoben die Scheine auf und der Trickdieb nutzte den Moment aus, um den Rucksack aus dem Inneren des Pkw an sich zu reißen und loszulaufen. Aufgeschreckt durch Passantenhinweise machte sich der Geschädigte an die Verfolgung des Verdächtigen und konnte diesen tatsächlich nach einigen Metern stoppen. Eine Fahrradstreife, die in unmittelbarer Nähe war, nahm den Mann dann fest.
Die Identität des Festgenommenen ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Er gibt mittels gefälschter Dokumente vor, ein 40-jähriger Mexikaner zu sein. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um ihn dem Haftrichter vorzuführen. Erste Zeugenangaben deuten darauf hin, dass er eventuell eine weibliche Komplizin gehabt haben könnte. Weitere Zeugen werden daher gebeten, sich an das Kriminalkommissariat 15 unter Telefon 0211 8700 zu wenden.