Im Ausschuss für Umwelt, Klima- und Verbraucherschutz erfolgt am heutigen Donnerstag, 29. Februar, der offizielle Startschuss zur Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung (KWP). Diese wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Unterstützt wird die Stadt bei der Erstellung von der PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC) und der Stadtwerke Düsseldorf AG.
Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral: “Klimaneutrale Wärme im öffentlichen und privaten Gebäuden zu nutzen, zählt zu den wichtigen Beiträgen auf dem Weg zu einer sauberen und nachhaltigen Energieversorgung. In Düsseldorf gibt es alleine rund 72.000 Wohngebäude, für deren Modernisierung die Kommunale Wärmeplanung die Orientierung bilden wird. Sie ist ein bedeutsamer Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität, die in Düsseldorf bereits im Jahr 2035 erreicht werden soll. Die Nutzung klimafreundlicher Wärme ist nicht nur ein Gewinn für den Klimaschutz, sondern auch ein Beitrag zur Luftreinhaltung und Lebensqualität.”
In der Landeshauptstadt Düsseldorf entfallen auf die Wärmeversorgung 56 Prozent des gesamten Energieverbrauchs, bei den privaten Haushalten sind es sogar 81 Prozent. Beim Verbrennen von fossilen Brennstoffen wie Erdgas oder Heizöl werden sehr viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt.
Grundsätzlich sind alle deutschen Großstädte gesetzlich verpflichtet, eine Kommunale Wärmeplanung bis spätestens 30. Juni 2026 zu erstellen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf möchte bereits Ende 2025 das Ergebnis vorliegen haben. Sie ist damit einer der Vorreiter in NRW.
Stefan Ferber, Leiter des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz, erläutert die Ziele der Kommunalen Wärmeplanung: “Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen sollen mit der Kommunalen Wärmeplanung frühzeitig Planungs- und Investitionssicherheit erhalten. Mit der KWP werden die Fragen geklärt, welches Heizsystem und welcher Energieträger im Quartier die gesetzlichen Vorgaben nach dem neuen Heizungsgesetz erfüllen. Es wird ein technologieoffener Ansatz bei der Erstellung verfolgt, der neben einer zentralen Wärmeversorgung mit Fern- oder Nahwärmenetzen auch dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder industrielle Abwärmepotenziale betrachtet.”
Neuer Internetauftritt
Um die Bürgerinnen und Bürger schon während der Planerstellung fortlaufend über alle wesentlichen Entwicklungen und Zwischenergebnisse sowie aktuelle Veranstaltungen zu informieren, wurde eine Webseite zur Kommunalen Wärmeplanung erstellt: https://www.duesseldorf.de/waermeplanung. Dort wird aufgezeigt, welche Funktion die kommunale Wärmeplanung erfüllt, in welcher Weise Bürgerinnen und Bürger betroffen sind und welche Unterstützungsmöglichkeiten bereits jetzt bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen bestehen. Ein Besuch der Seite lohnt sich und alle Menschen können sich aktiv in den Prozess der Erstellung einbringen.
Kontaktdaten und ein Kontaktformular auf der Website machen es einfach, Anliegen, Anregungen und Ideen einzubringen. Auch der Austausch mit den Projektverantwortlichen für die Kommunale Wärmeplanung ist so möglich.
Schritte der Kommunalen Wärmeplanung
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 aus der Nutzung fossiler Energie in der Wärmeversorgung auszusteigen. Das bedeutet, dass die Wärmeversorgung langfristig neuorganisiert werden muss. Die Kommunen steigen daher schon jetzt in die Wärmeplanung ein.
In der Landeshauptstadt wird zunächst der aktuelle Wärmebedarf im gesamten Stadtgebiet erfasst. Dazu zählen Raumwärme, Warmwasserbereitung und Prozesswärme für die Industrie. Anschließend wird geprüft, wo durch gesteigerte Energieeffizienz oder energetische Sanierungen der Wärmebedarf verringert werden kann und welche regenerativen Energiequellen wie Geothermie, Solarthermie, industrielle Abwärme, Abwasser oder auch grüner Wasserstoff in Zukunft genutzt werden könnten.
Darauf aufbauend wird dann ein Zielszenario für die klimaneutrale Wärmeversorgung der Stadt im Jahr 2045 sowie mit dem für Düsseldorf wichtigen Zwischenziel 2035 entwickelt und es werden Maßnahmen aufgestellt, wie dieses Ziel sozialverträglich und kosteneffizient erreicht werden kann. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Netzbetreibern, der Wohnungswirtschaft, dem Handwerk, Bürgerinnen und Bürgern und vielen weiteren Akteuren. Alle werden umfassend und kontinuierlich an der Erarbeitung des Kommunalen Wärmeplans beteiligt und sind eingeladen, sich im Zuge zahlreicher Mitmachformate aktiv mit ihren Anliegen, Anregungen und Ideen in die Planerstellung einzubringen.