Die Deutsche Bahn (DB) setzt mit kontinuierlichem Tempo den Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) fort. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbauarbeiten zwischen Langenfeld und Leverkusen im vergangenen Herbst liegt der Fokus nun auf der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Das Projektteam hat bereits im vergangenen Jahr mit ersten bauvorbereitenden Maßnahmen, wie Kampfmittelsondierungen, im Düsseldorfer Zentrum begonnen. In jüngster Zeit sind nun die ersten sichtbaren Bauarbeiten im Düsseldorfer Norden angelaufen: In Kalkum wird bis Ende April der ehemalige Bahnsteig zurückgebaut, um Platz für ein Kreuzungsbauwerk und zwei zusätzliche Gleise für den RRX zu schaffen. Diese Maßnahme ermöglicht es Zügen in Zukunft, die Gleise zu wechseln, ohne den Verkehr zu behindern.
Katharina Neumann, Projektleiterin für den RRX-Ausbau in Düsseldorf, betont die intensive Vorbereitung des Ausbaus auf Düsseldorfer Stadtgebiet in den letzten Jahren. Dabei wurden nicht nur die Stadt, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde frühzeitig eingebunden, sondern auch direkte Gespräche mit den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern geführt. Neumann unterstreicht, dass die Arbeiten zwar mit Einschränkungen verbunden sind, aber letztendlich darauf abzielen, die Schieneninfrastruktur für die Menschen auszubauen und zu verbessern.
Die Ausbaupläne für Düsseldorf sehen in fünf Bauabschnitten zwischen Düsseldorf-Benrath und Düsseldorf-Angermund vor, die Infrastruktur auf sechs Gleise auszubauen. Insgesamt sollen rund 80 Kilometer Gleise neu gebaut oder angepasst werden. Zusätzlich werden 120 neue Weichen installiert und rund 30 Brücken sowie fünf Kreuzungsbauwerke neu- oder umgebaut. Um die Lärmbelästigung entlang der Strecke zu reduzieren, plant die DB den Bau von etwa 26 Kilometern neuer Lärmschutzwände.
Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Errichtung eines modernen elektronischen Stellwerks (ESTW) in Düsseldorf-Derendorf. Von diesem Standort aus werden zukünftig alle Signale und Weichen zwischen Leverkusen Chempark und Düsseldorf-Kalkum gesteuert. Das neue ESTW ersetzt neun veraltete Stellwerke und wird mit einer Stellbereichslänge von 43 Kilometern eines der größten Stellwerke der DB sein.
Bereits für drei der fünf Bauabschnitte liegt der DB das Baurecht vom Eisenbahn-Bundesamt vor.
Das RRX-Ausbauprojekt ist das wichtigste Pendlerprojekt in Nordrhein-Westfalen. Mit jeder neuen Weiche und jedem zusätzlichen Kilometer Gleis schafft die DB mehr Kapazität auf der Schiene. Nach Abschluss des Gesamtprojekts werden Fahrgäste von weiteren umsteigefreien Verbindungen auf der Hauptstrecke zwischen Köln und Dortmund profitieren. Zukünftig sollen sieben Linien die Rhein-Ruhr-Region im 15-Minuten-Takt verbinden. Pendler dürfen sich auf moderne Züge mit mehr Platz und mehr Direktverbindungen freuen. Zusätzlich wird der Ausbau dazu beitragen, die Lärmbelastung für Anwohner entlang der Strecke deutlich zu reduzieren, indem die DB Lärmschutzwände und passive Lärmschutzmaßnahmen installiert.