Der Chor in den 70er Jahren Foto: Sankt<br />
Der Chor heute Foto: Sankt Agnes Chor

Von Gabriele Schreckenberg

Wo gesun­gen wird, da lass‘ dich nie­der. Denn Sin­gen macht glücklich.

Das wis­sen auch die Sän­ge­rin­nen und Sän­ger des St. Agnes Chors in Anger­mund, der in die­sen Taten sein 125-jäh­ri­ges Jubi­läum fei­ert. Der Höhe­punkt ist ein gro­ßes und präch­ti­ges Kon­zert am Sonn­tag, 23. Juni um 17 Uhr. Der Ein­tritt ist frei, Spen­den sind immer gern gesehen.

Stü­cke von Hans-André Stamm, Anton Bruck­ner und Georg Fried­rich Hän­del ste­hen auf dem musi­ka­li­schen Pro­gramm. Außer­dem Ever­greens der Kir­chen­mu­sik von Hän­del bis Rut­ter, von klas­si­schen Ein­zel­bei­trä­gen der Chöre und gemein­same Werke aller Chöre.

Das Jubi­lä­ums­kon­zert wird also mehr als ein­drucks­voll, denn neben dem St. Agnes Chor wer­den auch der Kai­sers­wert­her Basi­li­ka­chor unter Lei­tung von Ste­fan Oechsle, der Witt­lae­rer Cäci­li­en­chor unter Lei­tung von Petra Ver­hoe­ven sin­gen. Dr. Manuel Krö­nung ist Chor­lei­ter in Anger­mund. An der Orgel sitzt Wil­fried Kan­nen­gie­ßer. Ein schö­nes Gemein­schafts­werk zum 125-jäh­ri­gen Jubiläum.

Zudem gibt es am 30. Juni um 11.30 Uhr einen Fest­got­tes­dienst in der katho­li­schen St. Agnes Kir­che, bei der die Mis­sia Gio­iosa von Hans-André Stamm gesun­gen wird. Und anschlie­ßend fin­det ein Emp­fang im Pfarr­heim gleich neben der Kir­che statt.

Zurück zu den Wurzeln

Der Blick zurück tut oft gut.

Als der St. Agnes Chor in Anger­mund 1899 gegrün­det wurde, wusste nie­mand, dass er zwei Welt­kriege über­le­ben würde. Auch die Corona Pan­de­mie ist über­stan­den, und das Beste ist, dass die stimm­li­che Beset­zung des Chors gerade auch anspruchs­vol­len Pro­gram­men gerecht wer­den kann.

An einem son­ni­gen Früh­lings­mor­gen im Mai treffe ich Bela Hüt­tenhein und Dr. Manuel Krö­nung zum Gespräch. Die Vor­be­rei­tun­gen zum Jubi­lä­ums­kon­zert lau­fen auf Hoch­tou­ren, die Tage bis zum Jubi­lä­ums­kon­zert sind abge­zählt. Bela Hüt­tenhein ist schon seit Kin­der­ta­gen im Chor und hat gute Erin­ne­run­gen an diese Zeit. Freund­schaf­ten haben sich gebil­det, die bis heute Bestand haben.

Die char­mante 57-jäh­rige Schrift­füh­re­rin hat man­che Chor­lei­ter kom­men und gehen gese­hen. Seit drei Jah­ren ist Dr. Manuel Krö­nung Chor­lei­ter in Anger­mund. Er lebt mit sei­ner Fami­lie in Ratin­gen und ist gern in der Rosen­stadt. Den Chor lobt er über alles.  „Unsere Pro­ben sind anspruchs­voll, das Reper­toire aus­ge­wählt. Das Schöne ist, dass der Chor sehr schnell lernt und auf einem hohen Niveau singt“, erzählt er. Sie sin­gen ton­si­cher, bestä­tigt er.

1899 als rei­ner Män­ner­chor unter dem Namen Sankt-Josephs Chor gegrün­det, hat er heute etwa 30 Sän­ge­rin­nen und Sän­ger. Frauen dür­fen erst seit 1919 im Chor sin­gen. Eine gut erhal­tene Foto­auf­nahme von 1949 zeigt den Chor anläss­lich sei­nes 50-jäh­ri­gen Bestehens. Was auch unbe­dingt für den Zusam­men­halt spricht, ist die Tat­sa­che, dass viele Sän­gerin­nern und Sän­ger dem Chor über Jahr­zehnte treu sind. Beim Cäci­li­en­fest wer­den jedes Jahr Ehrun­gen für 25, 40, 50 Jahre  Mit­glied­schaft im Kir­chen­chor ver­lie­hen. Hen­ri­ette Henke aus Anger­mund bekam erst kürz­lich die Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft.

Chor­lei­ter haben Geschichte geschrieben

Es gab viele Chor­lei­ter im St. Agnes Chor, doch zwei sind beson­ders und mehr als nur erwäh­nens­wert.  Zum einen Joa­chim Kugel­meier und Heinz-Jacob Spel­mans. „Spelli“ ist mehr als 44 Jahre Chor­lei­ter in Anger­mund gewe­sen und brachte die Sänger*innen zu einer wah­ren Blü­te­zeit. Es gibt viele Ton­bild­auf­nah­men aus den Jah­ren mit Chor, Orches­ter und Solis­ten und sei­nem ein­zig­ar­ti­gen Stil, zu diri­gie­ren, bis Heinz-Jacob Spel­mans 2018 end­gül­tig in den Ruhe­stand ging.

Auf ihn folgte Björn Schulz, der die undank­bare Auf­gabe hatte, mit­ten zu Beginn von Corona den Chor zu über­neh­men. Und doch war er beliebt.

Seit 1. April 2021 ist Dr. Manuel Krö­nung Lei­ter und bringt den Chor erneut zu hoch anspruchs­vol­len Partituren.

Der St. Agnes Chor besteht aus etwa 30 Sän­ge­rin­nen und Sän­gern zwi­schen 30 und 95 Jah­ren. Große Werke hat der Chor bereits gemeis­tert, etwa die Mes­siah Messe von Hän­del, das Weih­nachts­ora­to­rium von Bach, die Krö­nungs­messe von Mozart und viele andere. Sie haben mit bekann­ten Orches­tern wie den Düs­sel­dor­fer Sym­pho­ni­kern und den Chö­ren aus den Nach­bar­or­ten kon­zer­tiert. Was den St. Agnes Chor beson­ders aus­zeich­net: Er kann schwie­rige a‑Cap­pella-Stü­cke wie Bruck­ners „Locus iste“ auf den Punkt singen.

Und auch der Vor­stand des St. Agnes Chors ist kon­stant. Hanne Schmal­stieg ist Noten­war­tin, Chris­tina Axning Kas­sie­re­rin, Bela Hüt­tenhein Schrift­füh­re­rin und Pres­se­war­tin, Adel­heid von Hol­tum Beirätin.

Wer den St. Agnes Chor mit sei­nem Gesang unter­stüt­zen möchte, ist herz­lich zu den Pro­ben ein­ge­la­den, und zwar mitt­wochs von 19 Uhr bis 21.30 Uhr im frisch reno­vier­ten Pfarr­heim von St.Agnes.

Jubi­lä­ums­kon­zert 125 Jahre Sankt Agnes Chor, Sonn­tag, 23. Juni 2024 um 17 Uhr in St. Agnes, Graf-Engel­bert-Straße 20, 40489 Düs­sel­dorf-Anger­mund. Der Ein­tritt ist frei. Es sin­gen der St. Agnes Chor, der Basi­li­ka­chor, der Cäci­li­en­chor unter Lei­tung von Dr. Manuel Krö­nung. An der Orgel spielt Win­fried Kannengießer.

 

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