Am 11.09.1992 spiel­ten Die Toten Hosen in Bue­nos Aires zum ers­ten Mal live in Argen­ti­nien, es war der Beginn einer gro­ßen Liebe zwi­schen einer Band aus Düs­sel­dorf und den Fans aus Süd­ame­rika. 2022 jährte sich die­ser Auf­tritt zum 30. Mal und gefei­ert wurde die­ses Jubi­läum natür­lich dem Anlass ange­mes­sen mit eini­gen Kon­zer­ten in der argen­ti­ni­schen Haupt­stadt und einer wei­te­ren Show in Tan­dil. Zu Trai­nings­zwe­cken ließ man einige der Abende mit­schnei­den. Vor ein paar Mona­ten schmiss Gitar­rist Kud­del auf der Band-Weih­nachts­feier zu vor­ge­rück­ter Stunde die Auf­nah­men noch mal in den Player und alle waren über­rascht, dass diese nicht nur sämt­li­che Anwe­sen­den, son­dern sogar den Polizeibeamt*innen, die wenig spä­ter wegen Ruhe­stö­rung anrück­ten, begeisterten.

Da diese Doku­men­ta­tion der Wild­heit, des Wahn­sinns und der Emo­tio­na­li­tät, wel­che Hosen-Kon­zerte in Argen­ti­nien seit jeher aus­ma­chen, so gut ankam, lag die Idee nahe, mit dem Mate­rial noch wei­te­ren Men­schen eine Freude zu berei­ten: als Erin­ne­rung für alle, die dabei waren, und als kleine Kost­probe für alle, die nicht dabei sein konn­ten. „Fiesta y Ruido: Die Toten Hosen live in Argen­ti­nien“ ent­hält mit 20 Songs nicht nur die High­lights aus den Sets die­ser Kon­zerte, son­dern mit „Más allá del bien y del mal“, „Iván fue un comu­nista“, „Uno, Dos Ultra­vio­lento“ und „Repre­sión“ einige Cover­ver­sio­nen der weg­wei­sen­den argen­ti­ni­schen Punk­band Los Vio­la­do­res und Pil­sen, mit deren Sän­ger Pil die Band eine lange Freund­schaft ver­band. Das von ihm geschrie­ben Lied „Más allá del bien y del mal“ beschäf­tigt er sich meta­pho­risch mit der Bru­ta­li­tät der argen­ti­ni­schen Mili­tär­dik­ta­tur, unter der Los Vio­la­do­res in ihren Anfangs­ta­gen immer wie­der zu lei­den hatten.

Ein wei­te­rer Höhe­punkt ist “Ya No Sos Igual“, ein argen­ti­ni­scher Punk­rock-Klas­si­ker von Dos Minu­tos, deren Front­mann Mosca gemein­sam mit den Toten Hosen in Bue­nos Aires auf­ge­tre­ten ist. Der Songs ist die wohl größte Hymne der legen­dä­ren argen­ti­ni­schen Punk­band, die sich 1987 um den Front­mann Wal­ter „Mosca“ Velá­quez grün­dete. Kurz bevor Die Toten Hosen zu die­ser Tour auf­bra­chen, luden sie Dos Minu­tos ein, zusam­men mit dem Rap­per Trueno eine neue Ver­sion die­ses Klas­si­kers auf­zu­neh­men. Für die Band war das eine tolle Ein­stim­mung auf die Reise und des­halb war auch klar, dass das Lied wäh­rend die­ser Tour­nee auf die Set­list gehörte. Bei dem gemein­sa­men Auf­tritt wäh­rend des Kon­zer­tes in Bue­nos Aires ent­stand auch das Video, das hier zu sehen ist, zu dem als Sin­gle aus­ge­kop­pel­ten Song. Mosca gilt in Argen­ti­nien als „Poet der Vor­stadt“ und zeich­net in „Ya No Sos Igual“ ein detail­lier­tes Bild der eher zwie­lich­ti­ge­ren Ecken von Bue­nos Aires. Es geht um Freund­schaft, Betrug, Poli­zei, Nacht­le­ben. In der argen­ti­ni­schen Musik­szene kennt jeder den Text, und als Mosca an jenem Abend auf die Bühne kam, ist der Laden regel­recht explodiert.

„Fiesta y Ruido: Die Toten Hosen live in Argen­ti­nien“ erscheint heute als Dop­pel-LP in einer auf 10.000 Stück limi­tier­ten und num­me­rier­ten Edi­tion mit jeweils einer blauen und wei­ßen 180g-Vinyl-Scheibe und als CD (Erst­auf­lage im Digi­pack) mit 28seitigem Book­let, als Down­load und Stream.

Werbung

Wer­bung bitte klicken !