Die SPD-Fraktion im Rathaus gibt ihre Bedenken gegen den Neubau einer Oper auf. Die Sozialdemokraten befürworten nun den Bau auf dem Grundstück des Kaufhofs an der Schadowstraße. Das teilte die Fraktion gearde in einer Mitteilung mit.
In einer Mittelung heißt es wörtlich: Der Kauf des Kaufhofgrundstückes am Wehrhahn hat aus Sicht der SPD-Ratsfraktion überzeugende Vorteile. Unabhängig von der Operndiskussion erhält die Stadt mit dem Kauf des Grundstückes neue Spielräume in der städtebaulichen und architektonischen Entwicklung und kann Impulse setzen, um ein gesamtes Stadtquartier aufzuwerten.
„Der Kauf eröffnet jetzt auch neue Perspektiven in der Diskussion um den möglichen Neubau der Oper. Denn solange das Grundstück Benko gehörte, war der Bau der Oper an dieser Stelle für uns undenkbar“, so Markus Raub, Co-Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Markus Raub ist überzeugt, dass die Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms auf dem deutlich größeren Grundstück einfacher und damit deutlich wirtschaftlicher umsetzbar ist, als auf dem Grundstück am Hofgarten. „Der Hofgarten wird so auf keinen Fall angetastet. Alle Bäume — auch die Weyhe-Bäume, können ungefährdet weiterleben.“
Sabrina Proschmann, ebenfalls Co-Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, verweist zudem darauf, dass das Grundstück am Wehrhahn ausreichend Raum für weitere und andere Nutzungen, die über die Oper hinausgegen, zulässt. „So können die Musikschule, aber eventuell auch der Fundus für die Oper dort Platz finden. Damit ergeben sich neue Chancen für eine kulturelle und wirtschaftliche Gesamtplanung für dieses Areal“, so Proschmann weiter.
„Mit der Zustimmung zum Kauf des Wehrhahngrundstückes ist kein Blankocheck für den Bau der Oper verbunden. Trotz dieser neuen Chancen, bleibt es bei der Forderung der SPD-Fraktion, dass die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs und vor allem die Wirtschaftlichkeitsberechnungen dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt werden müssen. Auch unseren Wunsch nach einer Konkretisierung des mit dem Neubau verbundenen und geforderten Öffnungskonzept der Oper halten wir aufrecht“, stellt Markus Raub klar.
„Dies gilt natürlich in gleichem Maße für unsere Erwartung, dass die Versprechungen des Oberbürgermeisters im Hinblick auf die Wohnungsbauoffensive und die Schaffung von Bürger- und Kulturhäusern in den Stadtbezirken mit steigender Intensität weiterverfolgt und erfüllt werden“, erklärt Sabrina Proschmann abschließend.
Im Moment geben die Fraktionsspitzen von CDU, SPD und FDP ihre weiteren Beweggründe bekannt. Anwesend wird auch Oberbürgermeister Stephan Keller sein.