Die derzeit steigenden Temperaturen können für das Wohlbefinden und die Gesundheit vieler Menschen belastend sein. Das gilt vor allem für die sogenannten heißen Tage, an denen die Temperatur die 30-Grad-Marke erreicht oder übersteigt, sowie sogenannte Tropennächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt. Hitze kann unter anderem eine Belastung des Herz-Kreislaufsystems bedeuten, aber auch ernstere hitzebedingte Erkrankungen wie zum Beispiel Hitzeerschöpfung und Hitzekrämpfe zur Folge haben. Besonders betroffen sind hitzeempfindliche Personen wie Kleinkinder und ältere Menschen. Daher gilt es, bei Hitze besonders gut auf sich und andere zu achten.
Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt gibt Tipps zum Umgang mit der Hitze:
Genügend Flüssigkeits- und Elektrolytezufuhr:
- Ausreichend – und damit mindestens zwei Liter pro Tag – Flüssigkeit zu sich nehmen: Wichtig ist, regelmäßig Wasser zu trinken, ohne auf Durst zu warten. Das Trinken ist besonders (aber nicht nur) für ältere Menschen und Kinder wichtig.
- Besonders geeignet: Wasser (Leitungswasser hat Trinkqualität!), Kräuter- und Früchtetees und Saftschorlen.
- Auf koffeinhaltige, gezuckerte und alkoholische Getränke verzichten.
- Mehrere leichte, kalte Speisen wie Salate und Früchte, Gemüse und Milchprodukte essen.
- Salzhaltige Lebensmittel helfen, den Mineralverlust wieder auszugleichen. Schwer verdauliche und fettreiche Lebensmittel vermeiden.
Körper schonen und kühlen:
- Direkte Sonne meiden und nicht zur heißesten (Nach-)Mittagshitze nach draußen.
- Körperliche Aktivitäten wie Einkaufen, Spazieren oder Sport auf die frühen Morgenstunden verschieben. Vulnerablen Bekannten oder Verwandten Unterstützung anbieten, beispielsweise durch Einkaufshilfen.
- Lockere, helle Kleidung tragen, möglichst aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Hanf.
- Haut befeuchten, zum Beispiel mit Wasserzerstäubern (regelmäßig reinigen, um Verkeimungen zu vermeiden), nassen Tüchern, Hand- und Fußbädern, kühlen Duschen.
- Wenn möglich: Mittags ein kurzer Erholungsschlaf von 10 bis 20 Minuten.
- Im Freien eine Kopfbedeckung und Sonnencreme tragen und häufig Schattenpausen machen.
- Auf Warnsignale des Körpers achten.
- Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt sprechen. Es kann sinnvoll sein, die Dosierung bei Hitze anzupassen.
Innenräume kühlhalten:
- Lüften, wenn es draußen kühler ist als drinnen (meist nachts und frühmorgens).
- Fenster tagsüber abdunkeln. Eine Außenverschattung mit einer Jalousie ist effektiver als eine Innenverschattung mit Vorhängen.
- Wärmequellen wie Elektrogeräte, Kochplatten, Backofen, heißes Wasser und Strom vermeiden. Mehrfachsteckdosen ausschalten und Halogen- durch LED-Lampen ersetzen.
- Nachts nur leichte Bekleidung und leichte Bettwäsche verwenden.
Extratipps:
Vor einen Ventilator eine Schale mit Eiswürfeln stellen oder feuchte Laken hängen.
Wärmflasche zur “Kälteflasche” umfunktionieren: Mit Wasser gefüllt im Kühlschrank kühlen oder mit Eis füllen.
Die Landeshauptstadt Düsseldorf bietet außerdem einige Angebote, die den Düsseldorferinnen und Düsseldorfern die heißen Tage angenehmer machen sollen: Die “Karte der kühlen Orte” zeigt online Plätze und Orte in der Stadt, die an sommerlichen Tagen Abkühlung bieten: Grünflächen, schattige Plätze, Wasserspiele, Trinkbrunnen und vieles mehr. Die Karte finden Interessierte online unter: www.duesseldorf.de/kuehle-orte
Wann extreme Hitze erwartet wird, darauf machen die Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes aufmerksam, die einfach und kostenlos auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes abonniert werden können: www.dwd.de/DE/service/newsletter/newsletter_node.html. Hier finden Interessierte außerdem den Newsletter für UV-Warnungen.
Hitzewarnungen werden zudem über die kostenlose Warn-App NINA des Bundesamtes für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz verschickt: www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warn-App-NINA/NINA-Download/nina-download_node.html
Auf andere achten – besonders bei Hitze
Grundsätzlich ist es wichtig, auf andere Menschen im eigenen Umfeld zu achten, denn jede und jeder kann von gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze betroffen sein. Besonders für ältere Menschen können Hitzewellen gefährlich sein, da im Alter die Fähigkeit zur Wärmeregulation abnimmt: Sie schwitzen weniger und verspüren weniger Durst, wodurch sie weniger zuverlässig auf Überhitzung reagieren können.
Tipps, um auf gefährdete Mitmenschen in der Nachbarschaft, im Freundes- oder Verwandtenkreis zu achten:
- Mit ihnen Verhaltensweisen bei Hitze besprechen.
- Mit ihnen tägliche Telefonate oder Besuche organisieren.
- Mit ihnen Betreuungsangebote durch Hilfsdienste während Hitzewellen klären.
- Für Lebensmittel und Getränke sorgen, zum Beispiel durch Einkaufshilfen.
- Eine gut lesbare Telefonliste mit Ansprechpersonen und Ärztinnen und Ärzten in Nähe des Telefons der betroffenen Person platzieren.
Wer Warnzeichen wie hohe Körpertemperaturen, Kopfschmerzen oder Übelkeit bei sich oder anderen bemerkt, sollte das ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um sich abzukühlen und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Weitere Informationen finden Interessierte online im Hitzeportal unter www.duesseldorf.de/hitzeportal.
Hintergrund
In der Klimatologie werden aktuelle Werte immer mit dem 30-jährigen Mittelwert verglichen. Im Referenzraum 1981 bis 2010 gab es in der Landeshauptstadt Düsseldorf durchschnittlich neun heiße Tage pro Jahr. Doch es werden immer mehr: In vier der letzten fünf Jahre, also 2018 bis 2022, wurde dieser Wert regelmäßig übertroffen. So waren es 2022 21 heiße Tage.
Die Daten zeigen, dass die Sommermonate in Düsseldorf in den letzten Jahren sehr heiß waren. Ob die Temperaturen in diesem Jahr wieder so stark ansteigen, ist noch nicht sicher absehbar. Allerdings sorgt der Klimawandel auch in Düsseldorf dafür, dass die Wahrscheinlichkeit zunimmt, mit sehr hohen Temperaturen umgehen zu müssen. Mit der zunehmenden Hitze befasst sich die Stadt bereits seit 2017. Damals wurde erstmals ein Konzept zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels beschlossen, das sich seither in der Umsetzung befindet. Außerdem erarbeitet Düsseldorf im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts “Plan°C” einen Hitzeaktionsplan, um die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bei künftigen Hitzewellen noch besser zu schützen. Die Erstellung des Hitzeaktionsplans ist bis Mai 2025 geplant.