Entwurf des Teams schneider + schumacher, Frankfurt am Main, mit Prof. Rainer Schmidt, München, wurde mit dem ersten Rang ausgezeichnet
Südlich der Oberlöricker Straße in Düsseldorf Lörick soll ein zukunftsfähiges Wohnquartier entstehen. Dafür hat die Landeshauptstadt Düsseldorf seit Anfang des Jahres einen zweiphasigen städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb durchgeführt. Am Wettbewerb nahmen 25 Teams aus Stadtplanungs- und Landschaftsarchitekturbüros teil. In einer Zwischenpräsentation nach der ersten Phase des Wettbewerbs konnte die Bürgerschaft ihre Wünsche und Anregungen einbringen. Insgesamt neun Arbeiten haben es in die zweite Bearbeitungsphase geschafft. Auf Basis der Anregungen aus der Öffentlichkeit sowie den Empfehlungen des Preisgerichts haben die Teams die Entwürfe überarbeitet.
In der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz von Prof. Manuel Bäumler wurden die Arbeiten intensiv diskutiert. Das Preisgericht wurde unterstützt durch zwei Vertretungen der Bürgerschaft und eine Vertretung der Eigentümerschaft. Es überzeugte der Entwurf des Teams schneider + schumacher, Frankfurt am Main, mit Prof. Rainer Schmidt, München, und wurde mit dem ersten Rang ausgezeichnet. Der Siegerentwurf formuliert eine passgenaue Idee für den Ort und die Aufgabe. Er überzeugt durch eine Interpretation eines urbanen Dorfes als Grundstein für die prozesshafte Entwicklung von Frei- und Stadträumen, die sich mit Altdorf Lörick sowie den angrenzenden Siedlungsflächen verweben. Kleinteilige und überschaubare Baugruppen schaffen vielfältige neue Nachbarschaften und zugleich maßstäbliche Übergänge zum Bestand und kurze Wege ins Grün. Zwischen den Baugruppen verbleibt somit viel Freiraum für Erholung, Spiel, Sport und Freizeit. Die verkehrliche Haupterschließung wir auf das notwenige Maß reduziert. Sie erfolgt über die Oberlöricker Straße bzw. die Löricker Staße.
Ergebnis des Wettbewerbs:
1. Preis: schneider + schumacher, Frankfurt am Main, mit Prof. Rainer Schmidt, München
3. Preis: CITYFÖRSTER, Hannover mit SPOT Architektur + Stadt, Hannover mit mesh landschaftsarchitekten, Hannover
3. Preis: rheinflügel severin, Düsseldorf mit studio grüngrau, Düsseldorf
Anerkennung: ARGE Wick+Partner / KOPPERROTH / Fabulism, Stuttgart
Anerkennung: octagon architekturkollektiv, Leipzig mit KRAFT.RAUM., Düsseldorf
“Der erste Preis bietet Baufelder für unterschiedliche Wohn- und Bautypen und gibt damit ein gutes Angebot für eine spätere Realisierung. Gleichzeitig aber geht der Entwurf sensibel auf das Umfeld und auch die grünen Anteile des Gebietes ein und verbindet so neuen und bestehenden Wohnraum mit attraktiven Freiflächen.” Damit schließt Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen, Wohnen und Grundstückswesen der Landeshauptstadt Düsseldorf, den gemeinsamen Tag des Preisgerichtes und schaut zuversichtlich auf die weiteren Planungsschritte des Projektes, „weil der bestjurierte Entwurf tatsächlich dörfliche und städtische Qualitäten vereint und damit seinem schönen Umfeld am Rhein gerecht wird.”
Alle neun Arbeiten können im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung vom 19. bis 23. August 2024 zwischen 9 und 17 Uhr von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besichtigt werden. Die Ausstellung ist im Foyer des Wohnstifts Haus Lörick, Grevenbroicher Weg 70, zu sehen. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden außerdem unter der unten angegebenen Internetadresse veröffentlicht.
Auf Basis des Siegerentwurfs soll nun für das neue Wohnquartier Planungsrecht geschaffen werden. Im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplanverfahren gibt es die nächste Möglichkeit sich an der städtebaulichen Planung zu beteiligen, Anregungen einzubringen und Rückfragen zu stellen.
Hintergrund: Plangebiet Südlich Oberlöricker Straße
Das Plangebiet ist rund elf Hektar groß und erstreckt sich zwischen der Oberlöricker Straße im Norden und der Siedlung Lörick im Süden. Die Wettbewerbsaufgabe ist die Entwicklung eines Konzeptes für ein “Urbanes Dorf” mit Fokus auf familiengerechtes Wohnen, hohe Freiraumqualität und klimaangepassten und ‑schützenden Städtebau. Die dörfliche Struktur soll zeitgemäß weiterentwickelt werden und die Bebauung mit unterschiedlichen Gebäudetypen und Geschossigkeiten auf das Umfeld eingehen. Die Aufgabenstellung baut auf den Ergebnissen des öffentlichen Perspektivenworkshops auf, der im Jahr 2022 zur Aufstellung von Planungszielen für das Areal durchgeführt wurde.