Düs­sel­dorf ers­tes Quar­tiers­wäld­chen ist eröff­net: (v.l.) OB Dr. Ste­phan Kel­ler, Doris Tör­kel, Lei­te­rin des Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amts, und Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral haben die öffent­li­che Grün­an­lage freigegeben,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Wo einst ein Schot­ter­park­platz war, sor­gen 123 neue Bäume und 175 Groß­sträu­cher für Abküh­lung und Aufenthaltsqualität

Düs­sel­dorf ers­tes Quar­tiers­wäld­chen ist eröff­net. Inner­halb eines Jah­res hat die Stadt auf dem eins­ti­gen Schot­ter­park­platz an der Albert­straße in Flin­gern-Süd einen soge­nann­ten Pocket­park geschaf­fen. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral sowie Doris Tör­kel, Lei­te­rin des Garten‑, Fried­hofs- und Forst­amts, haben die öffent­li­che Grün­an­lage für die Düs­sel­dor­fe­rin­nen und Düs­sel­dor­fer freigegeben.

“Die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels sind in Düs­sel­dorf spür­bar: Die Stadt ver­zeich­net stei­gende Durch­schnitts­tem­pe­ra­tu­ren, ver­än­derte Nie­der­schlags­mus­ter und Extrem­wet­ter­er­eig­nisse. Maß­nah­men zur Kli­ma­an­pas­sung sind wich­ti­ger denn je. Dabei geht die Stadt auch neue Wege. Mit dem Quar­tiers­wäld­chen in Flin­gern-Süd setzt Düs­sel­dorf ein star­kes Zei­chen und zeigt, wie aus einer ver­sie­gel­ten Flä­che eine neue Grün­an­lage ent­ste­hen kann”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Keller.

“Auf dem ehe­ma­li­gen Schot­ter­park­platz an der Albert­straße ist es gelun­gen, eine eins­tige Hit­ze­insel zu einem Ort zu machen, der durch Abküh­lung das Stadt­klima ver­bes­sert. Ent­stan­den ist ein öko­lo­gisch wert­vol­ler klei­ner Park, der zugleich Auf­ent­halts­qua­li­tät bie­tet”, ergänzt der Bei­geord­nete für Umwelt und Mobi­li­tät, Jochen Kral.

“Auf fast 2.000 Qua­drat­me­tern hat die Stadt 123 neue Bäume, 175 Groß­sträu­cher sowie Wie­sen­stau­den für mehr Arten­reich­tum gepflanzt. Das Ergeb­nis ist ein lich­ter Baum­hain mit dem Cha­rak­ter eines Wäld­chens mit­ten im hoch­ver­dich­te­ten Stadt­teil. Durch die Anlage führt ein Rund­weg, Bänke laden zum Ver­wei­len ein”, sagt Doris Tör­kel, Lei­te­rin des Garten‑, Fried­hofs- und Forstamts.

Die städ­ti­sche Flä­che an der Albert­straße war bis in die 1990er-Jahre Teil der benach­bar­ten Klein­gar­ten­an­lage. Danach wurde sie im Zuge des U‑Bahn-Baus in Anspruch genom­men und spä­ter gewerb­lich als Park­platz eines Auto­hau­ses genutzt. Dafür erhielt das Grund­stück eine Befes­ti­gung aus Schot­ter und Asphalt. Die Flä­che war zuletzt kom­plett ohne Bewuchs.

In Drei-Meter-Abstän­den hat die Stadt die neuen Bäume in Grup­pen gepflanzt – so ent­steht der Wald-Cha­rak­ter. Dafür hat die Ver­wal­tung eine viel­fäl­tige Mischung aus 25 Baum­ar­ten und ‑sor­ten aus­ge­wählt – dar­un­ter Ulmen, Zer­rei­chen, Amber­bäume und ver­schie­dene Kie­fern. Zudem hat die Stadt eine arten­rei­che Kraut­flur ange­legt. An den Grund­stücks­gren­zen hat die Stadt hei­mi­sche Groß­sträu­cher gepflanzt. Zu den zwölf ver­wen­de­ten Arten und Sor­ten gehö­ren Sand­dorn, Feld­ahorn, Roter Hart­rie­gel und Trau­ben­ei­che. Die süd­li­che Grenze des Pocket­parks wurde zum Sicht­schutz mit säu­len­för­mi­gen, schnell­wüch­si­gen Bäu­men im engen Abstand bepflanzt. Bei der Pflan­zen­aus­wahl hat die Stadt Wert auf kli­ma­an­ge­passte Arten gelegt. Ebenso sorgt die breite Palette an Arten dafür, dass der Pocket­park zu jeder Jah­res­zeit anspre­chend gestal­tet ist – von der Blüte im Früh­jahr, über attrak­tive Herbst­fär­bun­gen bis hin zu immer­grü­nen Gehölzen.

Ein beson­de­rer Schwer­punkt der Pla­nung und Umset­zung lag dar­auf, anfal­len­des Regen­was­ser direkt vor Ort für die Bewäs­se­rung der Bäume im Park nutz­bar zu machen und so das Prin­zip der Schwamm­stadt anzu­wen­den. Dafür ist an der Straße ein neuer Sink­kas­ten mit Schlamm­fang ent­stan­den. Von dort wird das Was­ser in eine begrünte Ver­si­cke­rungs­mulde gelei­tet. Die letz­ten dafür noch nöti­gen Arbei­ten erfol­gen in den kom­men­den Wochen. Anstatt in die Kana­li­sa­tion abzu­flie­ßen, ver­si­ckert das Was­ser dann über die begrünte Flä­che. Von der Mulde aus füh­ren unter­ir­disch meh­rere Rigo­len zu den ein­zel­nen Baum­stand­or­ten und ver­sor­gen die Bäume mit Was­ser. Zusätz­lich wird von der benach­bar­ten Grund­was­ser­sa­nie­rungs­an­lage ein Teil des gerei­nig­ten Was­sers zur Ver­fü­gung gestellt, um in Tro­cken­pe­ri­oden damit zusätz­lich wäs­sern zu können.

Die Gesamt­kos­ten für den neuen Pocket­park belau­fen sich auf rund 700.000 Euro – geför­dert zu 90 Pro­zent aus Mit­teln des Bun­des­pro­gramms “Anpas­sung urba­ner Räume an den Kli­ma­wan­del”. Die Düs­sel­dor­fer Maß­nahme gehört zu den ers­ten fer­tig­ge­stell­ten Pro­jek­ten in die­sem För­der­pro­gramm. In der Pla­nung hat die Stadt mit dem Duis­bur­ger Land­schafts­ar­chi­tek­tur­büro Dani­el­zik Leuch­ter zusammengearbeitet.

 

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