Rot-Weiß statt grün-weiß mit einem run­den Geburts­tag. Sei­nen 50. Jubel­tag fei­erte For­tuna Trai­ner Daniel Thioune bei der Auto­gramm­stunde sei­ner Pro­fi­ki­cker auf der gro­ßen Rhein­kir­mes. Ein Gra­tu­lant war André Scheidt, Sta­di­on­spre­cher der Fortuna.

 

Von Man­fred Fammler

Platz­sturm auf den Rhein­wie­sen! Domi­nier­ten in den letz­ten neun Tagen die Far­ben grün und weiß die Kir­mes, so über­nah­men am Final­tag rot und weiß das Über­ge­wicht. Die Kicker der For­tuna rie­fen zur Auto­gramm­stunde und Tau­sende von Fans kamen. Sie setz­ten einen har­mo­ni­schen Schluss­punkt unter „ein groß­ar­ti­ges Schüt­zen­fest“, so Andreas-Paul Stie­ber, Sebas­tia­ner­chef von 1316.

Kurz bevor Fans samt F95-Pro­fis in Ein­klang Trai­ner Daniel Thioune im gro­ßen Schüt­zen­zelt ein Ständ­chen zum run­den, 50. Geburts­tag träl­ler­ten, wobei sich Tanaka Ao beson­ders laut­stark zeigte, zogen die Kir­mes­ver­ant­wort­li­chen Bilanz. Diese war durch die Bank posi­tiv. „Ich kann nicht auf­hö­ren, mich zu begeis­tern“, schwärmte Stie­ber und ver­wies dabei auf das Feu­er­werk („So schön wie nie zuvor), auf das neue Team von Oberst und Platz­kom­mis­sion („Die Pre­miere exzel­lent gemeis­tert“) und dar­auf, „angst­frei auf einem der größ­ten Volks­feste Deutsch­lands“ zu fei­ern. „Ich bin der glück­lichste Schütze in Düs­sel­dorf“, schloss Stie­ber sein per­sön­li­ches Fazit.

Drei Grup­pen müss­ten zufrie­den sein, wenn für ihn eine Ver­an­stal­tung als erfolg­reich gelte, zählte Platz­kom­mis­sar Man­fred Kir­chen­stein auf: „Der Ver­an­stal­ter, der Besu­cher und in die­sem Fall der Schau­stel­ler“. Und das habe bei die­ser super tol­len Ver­an­stal­tung geklappt.

Er emp­finde abso­lute Zufrie­den­heit, so Kir­schen­steins Wing­man und Kir­mes­or­ga­ni­sa­tor Sven Ger­ling. Er sei stolz auf das neue Team, das es schaffte bei Pro­ble­men oder Beschwer­den, „immer vor den Behör­den vor Ort zu sein.“ Dass am Frei­tag­abend die Kir­mes für rund 90 Minu­ten wegen des schwe­ren Gewit­ters still­stand, hat zwar die Besu­cher­bi­lanz ein wenig ver­ha­gelt, „doch um 22 Uhr ging alles wie­der wei­ter.“ Ger­ling: „Da haben wir eine Schramme abbe­kom­men.“ Beim Thema Müll werde es „keine Rolle rück­wärts geben“. Die zen­trale Mehr­wert­sta­tion sei ange­nom­men wor­den und damit ein Erfolg. Mit Blick auf die Rhein­wiese, die natür­lich unter den Lkws und der Kir­mes zu lei­den hat, ver­si­cherte er, dass der Schüt­zen­ver­ein die Wiese „in den nächs­ten Wochen den Men­schen wie­der zurück­ge­ben“ gebe.

Heike Schus­ter von der Rhein­bahn stellte drei Zah­len in ihr posi­ti­ves Fazit. Dem­nach seien 85 Pro­zent der Kir­mes­gäste mit den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ange­reist, 600 Mit­ar­bei­ter seien zusätz­lich im Ein­satz gewe­sen und in nur 80 Minu­ten hätte die Züge der Rhein­bahn alle Besu­cher des sams­täg­li­chen Regen­kon­zerts von Cold­play trotz Kir­mes von der Arena in die Stadt gebracht.

Stadt schleppt kos­ten­los ab

War im Vor­feld ange­kün­digt wor­den, falsch par­kende Fahr­rä­der „abzu­schlep­pen“, so kam die­ses Thema kaum zum Tra­gen. Katha­rina Metz­ker, Amt für Ver­kehrs­ma­nage­ment, berich­tete von 18 Fahr­rä­dern, die an fal­schen Stel­len ange­ket­tet wor­den waren. Diese wur­den von der Stadt befreit und zur Kir­mes­wa­che gebracht: kos­ten­frei. Mit einer solch erfreu­li­chen Bilanz konnte das Ord­nungs­amt nicht auf­war­ten und kos­ten­frei war da recht wenig. In 3.670 Fäl­len wur­den die Mit­ar­bei­ter tätig und ver­teil­ten Knöll­chen, rund 2.000 Mal in den anwoh­ner­ge­schütz­ten Gebie­ten von Ober­kas­sel und drum herum, 76 Fahr­zeuge kamen an den Haken, berich­tete Gerold Lüb­ken. „Es war eine ruhige Kir­mes mit harm­lo­sen Vor­fäl­len.“ Wobei 209 Wild­pin­k­ler erwischt wur­den – ein Euro pro Toi­let­ten­be­such stan­den halt 2,90 bis 3,50 Euro pro Alt­bier gegenüber.

End­lich Schluss mit Groß­ver­an­stal­tun­gen, ein lei­ses Auf- und durch­at­men schien bei der Bilanz von Thors­ten Fleiß, Lei­ter Poli­zei­di­rek­tion Mitte, durch­zu­schim­mern. Vier Wochen Fuß­ball-Euro­pa­meis­ter­schaft und zehn Tage Kir­mes in die­ser Abfolge lie­ßen die Poli­zis­ten in und um Düs­sel­dorf herum schon leicht in die Knie gehen. Da kam zu Hilfe, „dass das fried­lichste Volks­fest in Düs­sel­dorf gefei­ert wurde.“ 126 Platz­ver­wiese wur­den aus­ge­spro­chen (2023 noch 203), es wurde nur ein Dro­gen­de­likt fest­ge­stellt (im Vor­jahr 28) und keine Per­son über­nach­tete bei der Polizei.

Bleibt zum Abschluss noch die Zahl der Besu­cher, diese lag vor dem Abend am letz­ten Fest­tag bei rund 3,8 Mil­lio­nen, und die Frage nach der Zukunft der Kir­mes­fähre. Bei die­sem Thema zeigt Schüt­zen­chef Stie­ber Zuver­sicht: „Wir suchen inten­siv und haben nun ein hal­bes Jahr Zeit.“

 

v.l. Man­fred Kirc­chen­stein, Oberst Tors­ten Peters, Schüt­zen­chef Andreas Paul Stie­ber und Sven Gerling