Von Gabriele Schreckenberg
Liebe Leserinnen und Leser!
Zunächst danken wir Ihnen, dass Sie uns lesen.
Für die Zukunft haben wir uns etwas ausgedacht, eine lockere Portraitreihe, die wir „Stille Helden & Heldinnen“ nennen. In jedem Stadtbezirk gibt es Menschen, die sich seit Jahren für ihr Dorf einsetzen, ohne in der ersten Reihe zu stehen. Ohne die geht meistens nichts, das wissen wir alle. Umso wichtiger finden wir, ihnen Raum zu geben und sie einmal vorzustellen. Dabei sind sie längst bekannt.
Wir beginnen mit Andrea Lindenlaub aus Angermund.
Andrea Lindenlaub, Jahrgang 1958, wuchs beschaulich im Forsthaus im Wald zwischen Angermund und Lintorf auf. Sie besuchte das Erzbischöfliche Suitbertus-Gymnasium in Kaiserswerth und studierte anschließend Geschichte, Germanistik und Philosophie in Münster. Danach war sie viele Jahre Mitarbeiterin bei der Rheinischen Post Düsseldorf und in verschiedenen großen PR-und Werbeagenturen in der Stadt im Einsatz.
Irgendwann hatte sie große Lust, ihren Traum von einer eigenen Buchhandlung zu verwirklichen. Die Gelegenheit dazu ergab sich im Januar 2004, als Gerti Eigen ihr damaliges Geschäft auf der Angermunder Straße an eine gute Nachfolgerin übergeben wollte. Andrea Lindenlaub übernahm und war fortan die Ansprechpartnerin für alle, die ein gutes Buch suchten. Nach einigen Jahren zog sie quer über die Straße um in ein größeres Geschäft und erweiterte ihr Sortiment um bildschöne Schreibwaren und Geschenkartikel. Getrost darf man sagen, dass man bei ihr immer fündig wurde.
Fast 20 Jahre führte Andrea Lindenlaub ihre Buchhandlung als „Lindenlaubs Buchhandlung“. Ob Fahrkarten, ob Tages- oder Wochenzeitungen, ob Fachliteratur und Schulbücher – Andrea Lindenlaub hatte alles und kannte alle.
Engagiert für Angermund und die Menschen
Und ob ein Geschäft nicht schon genug sei, hat sich Andrea Lindelaub ehrenamtlich engagiert. Mehr als 80 Veranstaltungen hat sie organisiert, Lesungen für Erwachsene, etwa mit Martin Walker, Horst Eckert, Friedrich Dönhoff, Gisbert Haefs, vielen mehr. Die Orte waren ebenso vielseitig wie die Inhalte: im Schloss Kalkum, in der Remise von Schloss Heltorf, auf dem Sportplatz Angermund, im Friseursalon Lintorf, natürlich auch in ihrer eigenen Buchhandlung auf der Angermunder Straße.
Kinderlesungen und Leserallyes durch Angermund standen ebenso auf ihrem Programm wie Spielenachmittage und Fachvorträge.
Der 1. Bücherschrank am Kreisverkehr ist auf ihre Initiative hin entstanden. Zehn Patinnen betreuen ihn regelmäßig.
Vorsitzende von Handwerk & Handel
Bei Handwerk & Handel war Andrea Lindenlaub zuerst Pressewartin (ab 2004), dann 16 Jahre lang die 1.Vorsitzende. Den beliebten Nikolausmarkt, der stets am letzten Samstag vor dem 1. Adventssonntag auf der Graf-Engelbert-Straße stattfindet, hat sie federführend mit Hary Gerdes organisiert und abgewickelt. Sicher hatte sie stets Unterstützung von ihrem guten Vorstandsteam, das hat sie auch immer betont. Andrea Lindenlaub ist eine Teamplayerin.
Dass Angermund einen neuen Ortsmittelpunkt braucht, der auf der Wiese Am Fettpott entstehen soll, war jahrelanges Bemühen mit Ferdinand Wolff und der Fachverwaltung. Die Mühlen mahlen langsam, aber stetig.
Dass sie die Flüchtlingshilfe in Angermund mit Peter Ahlmann und Herbert Uhland mitorganisiert hat, vor vier Jahren für die erste Corona-Teststation gesorgt hat, deren Standort am Angerkrug, war, gemeinsam mit Dr. Christoph Herrmann von der Rosen-Apotheke, darf nicht vergessen werden.
Am Weinfest zum 830-Jahrfeier in Angermund war sie ebenso beteiligt wie am Straßenfest von Kreisverkehr zu Kreisverkehr, das vor Jahren gut ankam.
Nun hat sie ihr Geschäft aufgegeben (2023) und den Vorsitz von Handwerk & Handel abgegeben. Dafür ist sie seit Jahresanfang im Angermunder Kulturkreis (AKK) im Vorstand aktiv. Hier kümmert sie sich um Literatur und die Finanzen. „Ich möchte den Kontakt zu den Angermundern und den Nachbarn nochmals intensivieren, ein Stück Kultur wachhalten und sie den Menschen nähe bringen. Noch etwas bewegen und mich geistig mit verschiedenen Themen beschäftigen und die Gemeinschaft im Blick haben“, betont sie.