Dr. Stef­fen Sku­delny, Vor­stand der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz. Foto: Stif­tung Denk­mal­schutz ©Roland Rossner/DSD

 

Von Cris­tof Roche

Am 8. Sep­tem­ber 2024 fin­det bun­des­weit der ‚Tag des offe­nen Denk­mals‘ unter dem Motto „Wahr-Zei­chen. Zeit­zeu­gen der Geschichte“ statt. In Düs­sel­dorf ste­hen am kom­men­den Sonn­tag rund 20 Denk­male sowie zehn Tou­ren auf dem Pro­gramm (siehe Lokal­büro vom 27. August). 

Hin­ter der bun­des­wei­ten Koor­di­na­tion des Tags des offe­nen Denk­mals, der seit 1993 jedes Jahr am zwei­ten Sonn­tag im Sep­tem­ber statt­fin­det, steht die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz (DSD). Die Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz der Län­der hatte diese wich­tige Auf­gabe der Stif­tung über­tra­gen, da sie als deutsch­land­weit aktive und pri­vate Orga­ni­sa­tion die Koor­di­na­tion unab­hän­gig erfül­len kann. Seit­dem lei­tet die DSD Deutsch­lands größ­tes Kul­tur­event für die Denk­mal­pflege, ver­ant­wor­tet das Kon­zept und unter­stützt alle Ver­an­stal­ten­den und Betei­lig­ten mit die­sen Leis­tun­gen. Das Lokal­büro sprach anläss­lich des kom­men­den Tags des offe­nen Denk­mals mit Dr. Stef­fen Sku­delny, Vor­stand der Deut­schen Stif­tung Denk­mal­schutz: 

Lokal­büro: Die Ver­an­stal­tung fin­det seit 1993 jähr­lich im Sep­tem­ber statt. Was war der Anlass für die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz, die Initia­tive zu star­ten? 

Dr. Sku­delny: Der Tag des offe­nen Denk­mals ist der deut­sche Betrag zu den Euro­pean Heri­tage Days. Idee war es, sonst ver­schlos­sene Denk­male an einem Tag im Jahr zu öff­nen und einen Blick hin­ter die Kulis­sen zu ermög­li­chen. Die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz war mit ihrer bun­des­wei­ten Aus­rich­tung prä­de­sti­niert, die Koor­di­na­tion für Deutsch­land zu über­neh­men. In die­ser Zeit ist es gelun­gen, eine beacht­li­che Wahr­neh­mung die­ses Kul­tur­events zu errei­chen und viele Men­schen für Denk­male zu begeis­tern. Damit ist ein Kern­ziel unse­rer Stif­tung erreicht. 

Lokal­büro: Bei rund 6000 teil­neh­men­den Denk­mä­lern und mehr als 500 Tou­ren bun­des­weit muss die Orga­ni­sa­tion eine logis­ti­sche Mam­mut­auf­gabe sein. Wie viel Vor­lauf­zeit benö­tigt der Tag des offe­nen Denk­mals bis zur Umset­zung? 

Dr. Sku­delny: In der Tat ist die Orga­ni­sa­tion eine große Auf­gabe, zumal wir die Qua­li­tät der Ver­an­stal­tung absi­chern wol­len und der Tag für Besu­cher ein­tritts­frei sein soll. Ein klei­nes Team unse­res Hau­ses arbei­tet ganz­jäh­rig an den Vor­be­rei­tun­gen. Natür­lich gibt es auch ste­tig Neue­run­gen. Seit eini­ger Zeit bei­spiels­weise eine App ‚Tag des offe­nen Denk­mals‘, die Besu­chern hilft, sich ihren indi­vi­du­el­len Tag des offe­nen Denk­mals zusam­men zu stel­len und viel über das Thema und die Hin­ter­gründe zu erfah­ren 

Lokal­büro: Sind es immer die­sel­ben Denk­mä­ler, die teil­neh­men?  

Dr. Sku­delny: Das Pro­gramm ent­hält „Klas­si­ker“, die mitt­ler­weile Pro­fis bei die­ser Ver­an­stal­tung sind. Aber es gibt ein sich ste­tig erneu­ern­des Pro­gramm. Dazu trägt auch das Jah­res­motto bei, wel­ches immer wie­der neue Denk­mal­gat­tun­gen ani­miert, sich zu betei­li­gen.  

Lokal­büro: Wie läuft der Aus­wahl­pro­zess für die teil­neh­men­den Denk­mä­ler?  

Dr. Sku­delny: Jedes ein­ge­tra­gene Denk­mal, wel­ches Besu­chern an die­sem Tag kos­ten­frei die Türen öff­net, ist will­kom­men. Die Band­breite reicht von klei­nen Füh­run­gen bis hin zu Lesun­gen, Kon­zer­ten und gas­tro­no­mi­schen Ange­bo­ten. Die Viel­falt ist das sym­pa­thi­sche und zeigt, was Denk­male und Denk­mal­be­geis­terte alles kön­nen.  

Lokal­büro: Wer ent­schei­det, wel­che Denk­mä­ler teil­neh­men? 

Dr. Sku­delny: Die Auf­nahme in das Pro­gramm erfolgt letzt­lich durch die Stif­tung. Da es aber um die Viel­falt geht, sind wir an jedem enga­gier­ten Teil­neh­mer sehr inter­es­siert 

Lokal­büro: Gibt es Denk­mä­ler, die gerne teil­neh­men wür­den, die aber aus wel­chen Grün­den auch immer abge­lehnt wur­den? 

Dr. Sku­delny: Sehr sel­ten. Das kann pas­sie­ren, wenn Ein­tritte auf­ge­ru­fen wer­den oder in Vor­jah­ren schlechte Erfah­run­gen gemacht wur­den. Oder, wenn Ange­bote, die ange­kün­digt waren, nicht umge­setzt wur­den und Besu­cher dar­über ent­täuscht waren.  

Lokal­büro: Wer waren die Ansprech­part­ner in Düs­sel­dorf für den Aus­wahl­pro­zess? 

Dr. Sku­delny: Wie an vie­len ande­ren Orten auch, arbei­ten wir viel mit den Kom­mu­nen und den Denk­mal­fach­be­hör­den zusam­men. Das ist auch in NRW so. Die Part­ner über­neh­men teil­weise sehr umfas­sende Auf­ga­ben in der Orga­ni­sa­tion. Das geht Hand in Hand. 

Lokal­büro: Gibt es För­der­mit­tel für die Ver­an­stal­tung (Bund, Län­der, Kom­mu­nen)? 

Dr. Sku­delny: Die Deut­sche Stif­tung Denk­mal­schutz ist eine pri­vate Stif­tung und lebt von Spen­den. Wir bekom­men keine insti­tu­tio­nel­len Zuschüsse für die Orga­ni­sa­tion des Tags des offe­nen Denk­mals. 

Mehr Infos zum Tag des offe­nen Denk­mals: https://www.tag-des-offenen-denkmals.de/ 

 

Im Düs­sel­dor­fer Nor­den öff­net das his­to­ri­sche Was­ser­werk Bockum am Sonn­tag seine Tore. Foto: Stadt­werke Duisburg