Archiv­bild Wil­fried Schulz Foto: LOKALBÜRO

 

Andreas Kar­lag­anis wird neuer Gene­ral­inten­dant des Düs­sel­dor­fer Schauspielhauses

Das Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­haus bekommt 2026 einen neuen Gene­ral­inten­dan­ten: Der Auf­sichts­rat des Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­hau­ses und die Gesell­schaf­ter, das Land Nord­rhein-West­fa­len und die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, haben am Diens­tag, 24. Sep­tem­ber 2024, in einer Son­der­sit­zung beschlos­sen, Andreas Kar­lag­anis als künf­ti­gen Gene­ral­inten­dan­ten ab der Spiel­zeit 2026/2027 zu beru­fen. Er wird damit die Nach­folge von Wil­fried Schulz antreten.

Kar­lag­anis hat bereits an zahl­rei­chen renom­mier­ten Thea­tern gewirkt. Bis zum Som­mer war er lei­ten­der Dra­ma­turg und stell­ver­tre­ten­der künst­le­ri­scher Direk­tor am Wie­ner Burg­thea­ter. Sein Ver­trag in Düs­sel­dorf hat eine Lauf­zeit von fünf Jah­ren. Der Schwei­zer wird in die­sem Herbst mit den Vor­be­rei­tun­gen der ers­ten von ihm ver­ant­wor­te­ten Spiel­zeit beginnen.

Ober­bür­ger­meis­ter und Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der, Dr. Ste­phan Kel­ler: „Mit Andreas Kar­lag­anis konn­ten wir einen erfah­re­nen Dra­ma­tur­gen für die zukünf­tige Gene­ral­inten­danz gewin­nen. Unter sei­ner Mit­ar­beit sind wich­tige Insze­nie­run­gen an gro­ßen Häu­sern in Deutsch­land, der Schweiz und Öster­reich ent­stan­den, zuletzt in der Zeit als stell­ver­tre­ten­der künst­le­ri­scher Direk­tor am Burg­thea­ter Wien.“

Minis­te­rin für Kul­tur und Wis­sen­schaft des Lan­des Nord­rhein-West­fa­len sowie stell­ver­tre­tende Auf­sichts­rats­vor­sit­zende, Ina Bran­des: „Das Publi­kum des Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­hau­ses kann sich auf einen her­aus­ra­gen­den neuen Gene­ral­inten­dan­ten freuen! Andreas Kar­lag­anis hat in sei­ner Kar­riere bewie­sen, dass er für ein viel­sei­ti­ges Pro­gramm steht, Zuschaue­rin­nen und Zuschauer bewegt und begeis­tert. Wir sind uns sicher: Ihm wird es gelin­gen, an die sehr erfolg­rei­che Ära von Wil­fried Schulz anzu­knüp­fen und ein brei­tes Publi­kum weit über Düs­sel­dorf hin­aus anzusprechen.“

Andreas Kar­lag­anis: „Ich freue mich wahn­sin­nig auf Düs­sel­dorf. Die Stadt ist nicht nur Han­dels- und Wirt­schafts­me­tro­pole, son­dern auch immer ein Ort der Kunst, der Viel­falt, der kul­tu­rel­len Aus­ein­an­der­set­zung gewe­sen. Das Schau­spiel­haus befin­det sich mit­ten drin und atmet die­sen Geist. Ich bin neu­gie­rig auf die Stim­men die­ser Stadt, die gegen­wär­ti­gen und die ver­gan­ge­nen. Gemein­sam mit her­vor­ra­gen­den und außer­or­dent­li­chen Thea­ter­schaf­fen­den möchte ich muti­ges, rele­van­tes, auf­re­gen­des Thea­ter für Düs­sel­dorf machen.“

Kar­lag­anis war dem Auf­sichts­rat und den Gesell­schaf­tern von einer Fin­dungs­kom­mis­sion unter dem Vor­sitz von Kul­tur­mi­nis­te­rin Ina Bran­des vor­ge­schla­gen wor­den. Die­ser gehör­ten neben Gesell­schaf­ter­ver­tre­tern als externe Exper­ten Sonja Anders, Inten­dan­tin des Schau­spiel Han­no­ver, und Joa­chim Lux, Inten­dant des Ham­bur­ger Tha­lia Thea­ters, an. Mit­glied der Kom­mis­sion war auch Schau­spie­le­rin Clau­dia Hüb­be­cker aus dem Ensem­ble des Düs­sel­dor­fer Schauspielhauses.

Der künf­tige Inten­dant des Düs­sel­dor­fer Schauspielhauses 

Andreas Kar­lag­anis wurde am 18. Juli 1975 in Bern gebo­ren. Von 2000 bis 2003 war er Regie- und Dra­ma­tur­gie­as­sis­tent an der Ber­li­ner Schau­bühne am Leh­ni­ner Platz. Dort war er unter ande­rem an der Kon­zep­tion und Orga­ni­sa­tion des Fes­ti­vals „Inter­na­tio­nale Neue Dra­ma­tik F.I.N.D“. beteiligt.

Ab 2006 arbei­tete Kar­lag­anis als Dra­ma­turg am Schau­spiel­haus Graz unter der Inten­danz von Anna Badora. Im Jahr 2011, wech­selte er ans Resi­denz­thea­ter Mün­chen unter der Lei­tung von Mar­tin Kušej. Ein Schwer­punkt in Graz und Mün­chen war die Zusam­men­ar­beit mit inter­na­tio­na­len Regis­seu­rin­nen, Regis­seu­ren und Regieteams.

2013 zog es Andreas Kar­lag­anis ans Schau­spiel­haus Zürich. Dort arbei­tete er unter der Inten­danz von Bar­bara Frey zunächst als Dra­ma­turg und ab 2014 als geschäfts­füh­ren­der Dra­ma­turg und stell­ver­tre­ten­der Inten­dant. Er ent­wi­ckelte viel­be­ach­tete Auf­füh­run­gen unter ande­rem mit Sebas­tian Nüb­ling und Ste­fan Pucher und kura­tierte eine inter­na­tio­nale Gastspielreihe.

2019 ging Kar­lag­anis mit Mar­tin Kušej ans Burg­thea­ter Wien. Dort war er bis die­sen Som­mer tätig, seit 2021 als lei­ten­der Dra­ma­turg, seit 2023 auch als stell­ver­tre­ten­der künst­le­ri­scher Direk­tor. Höhe­punkte sei­ner Arbeit waren preis­ge­krönte Pro­duk­tio­nen der wie­der­ent­deck­ten Autorin­nen Anna Gmeyner („Auto­ma­ten­büf­fet“, ein­ge­la­den zum Ber­li­ner Thea­ter­tref­fen) und Mari­anne Fritz („Schwer­kraft der Ver­hält­nisse“, Nes­troy Thea­ter­preis) oder die Zusam­men­ar­beit mit Ulrich Rasche, dem Thea­ter­kol­lek­tiv Dead Centre und dem Regis­seur und Pup­pen­spie­ler Niko­laus Hab­jan. Mit Bar­bara Frey und dem Büh­nen­bild­ner Mar­tin Zehet­gru­ber ent­stan­den zudem drei Kopro­duk­tio­nen mit der Ruhrtriennale.

 

Vor­stel­lung des neuen Gene­ral­inten­dan­ten des Düs­sel­dor­fer Schau­spiel­hau­ses: (v.r.) Dr. Ste­phan Kel­ler, Andreas Kar­lag­anis und Ina Bran­des vor dem Rathaus,©Landeshauptstadt Düssedorf/David Young