Schwer­ver­letzte bei Bun­des­wehr-Kata­stro­phen­schutz­übung in Düsseldorf

 

Bei einer groß ange­leg­ten Kata­stro­phen­schutz­übung der Bun­des­wehr ist es am Frei­tag in der Düs­sel­dor­fer Hub­bel­ra­ther Kaserne zu einem schwer­wie­gen­den Zwi­schen­fall gekom­men. Zwei Sol­da­ten erlit­ten Brand­ver­let­zun­gen, als es bei der Vor­be­rei­tung eines Übungs­sze­na­rios zu einer uner­war­te­ten Ver­puf­fung kam. Die Übung, an der rund 300 Ein­satz­kräfte von Bun­des­wehr, Feu­er­wehr und Ret­tungs­diens­ten teil­nah­men, musste kurz­zei­tig unter­bro­chen wer­den, um die Ver­letz­ten zu versorgen.

Die Explo­sion ereig­nete sich gegen 13 Uhr, als Sol­da­ten das „Brandhaus“-Szenario vor­be­rei­te­ten. Dabei wurde offen­bar ein Brand­be­schleu­ni­ger in ein Übungs­ge­bäude gefüllt und ent­zün­det. Die dar­auf fol­gende meter­hohe Stich­flamme ver­letzte zwei Sol­da­ten, einer von ihnen wurde durch die Wucht der Flamme in nahe Büsche geschleu­dert. Augen­zeu­gen berich­te­ten von lau­ten Schreien und hek­ti­schen Ret­tungs­ak­tio­nen. „Real, das ist real“, rief einer der Betei­lig­ten, um auf die Ernst­haf­tig­keit der Lage auf­merk­sam zu machen.

Dank der Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Ret­tungs­kräfte, die ohne­hin Teil der Übung waren, konnte sofor­tige medi­zi­ni­sche Hilfe geleis­tet wer­den. Ein Ret­tungs­hub­schrau­ber, der eben­falls in die Übung ein­ge­bun­den war, lan­dete wenig spä­ter vor Ort, um den Trans­port der Ver­letz­ten zu unter­stüt­zen. Beide Sol­da­ten wur­den in ein Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert, einer erlitt nur leichte Ver­let­zun­gen, wäh­rend der andere schwe­rer betrof­fen ist und der­zeit noch behan­delt wird.

Major Sebas­tian Linke, Pres­se­spre­cher des Lan­des­kom­man­dos Nord­rhein-West­fa­len, zeigte sich betrof­fen: „Es ist immer bedau­er­lich, wenn es wäh­rend Übun­gen zu rea­len Unfäl­len kommt. Den­noch ist es wich­tig, dass sol­che Übun­gen so rea­li­täts­nah wie mög­lich durch­ge­führt wer­den, um im Ernst­fall opti­mal vor­be­rei­tet zu sein.“ Die Übung, die den Namen „LoKi24“ trägt, wurde nach kur­zer Unter­bre­chung fortgesetzt.

LoKi24, eine inter­dis­zi­pli­näre Übung für den Kata­stro­phen­schutz, sah die Zusam­men­ar­beit von mili­tä­ri­schen und zivi­len Ret­tungs­kräf­ten vor. Neben der Bun­des­wehr waren auch zahl­rei­che zivile Orga­ni­sa­tio­nen wie das Deut­sche Rote Kreuz, Johan­ni­ter, Mal­te­ser und das Tech­ni­sche Hilfs­werk betei­ligt. Das Sze­na­rio sah eine Explo­sion in einem mili­tä­ri­schen Sicher­heits­be­reich vor, bei der zahl­rei­che Ver­letzte zu ver­sor­gen wären. Geübt wurde unter ande­rem die Ret­tung von Per­so­nen nach Schuss­waf­fen­ge­brauch sowie die Ver­sor­gung von Brandopfern.

Die genaue Ursa­che für die Ver­puf­fung wird der­zeit unter­sucht. Klar ist bis­lang, dass beim Ent­zün­den des Übungs­feu­ers ein Brand­be­schleu­ni­ger ver­wen­det wurde, der ver­mut­lich zu der unkon­trol­lier­ten Stich­flamme führte.