Theaterworkshop für Jugendliche und junge Erwachsene setzt sich mit dem queeren Leben während der NS-Zeit auseinander
Im Theatermuseum findet am Sonntag, 3. November 2024, die Abschlusspräsentation des Theaterworkshops “Allein im Rosa Winkel” statt. Regisseur Marvin Wittiber hatte gemeinsam mit dem Theatermuseum, der Mahn- und Gedenkstätte sowie dem Amt für Gleichstellung und Antidiskriminierung Düsseldorf Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren zu dem Projekt eingeladen, das sich dem Leben, Lieben und Leiden queerer Menschen während der NS-Diktatur widmet. Die Ergebnisse des Workshops werden nun im Rahmen einer Präsentation im Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, ab 18 Uhr vorgestellt. Tickets gibt es an der Abendkasse für zehn Euro, ermäßigt fünf Euro. Eine Reservierung wird empfohlen und ist via E‑Mail an kasse_theatermuseum@duesseldorf.de oder telefonisch unter 0211–8996130 möglich.
Zum Projekt
Während der Zeit des Nationalsozialismus war Düsseldorf ein Zentrum der Verfolgung von homosexuellen Menschen. Bis August 1938 verhaftete allein die Gestapo etwa 400 Männer in Düsseldorf – mehr als in jeder anderen westdeutschen Stadt. Allerdings ist über das Leben queerer Menschen während der NS-Diktatur wenig bekannt. Das Theaterprojekt “Allein im Rosa Winkel” will dem Thema mehr Sichtbarkeit verleihen. Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren konnten sich vorab für das Projekt melden. Im Rahmen von mehreren Workshoptagen vom 31. Oktober bis 3. November begeben sich die Teilnehmenden auf eine theatrale Spurensuche ins nationalsozialistische Düsseldorf und widmen sich den Geschichten und Lebensrealitäten der verfolgten Menschen. Die Tage bestehen aus theoretischen und praktischen Einheiten. So erhalten die Teilnehmenden zum Beispiel einen Einblick in den historischen Kontext. Die Gruppe schaut sich gemeinsam mit der Mahn- und Gedenkstätte sowie dem Stadtarchiv konkrete Biografien und Akten an. In einem praktischen Teil geht es dann um die klassische Theaterarbeit (grundlegende Techniken der Schauspielkunst, Körper- und Stimmarbeit, Improvisation und das Entwickeln von Charakteren). In dem Rahmen wird es einen gemeinsamen Schreibworkshop mit der Autorin Simone Saftig und einen musikalischen Workshop mit dem Musiker Andrei Vinnik geben. Der Workshop endet mit der Abschlusspräsentation am 3. November im Theatermuseum.