Von Gabriele Schreckenberg
Ein Vierteljahrhundert gibt es den Nordtaler schon. Die Idee dazu hatten einst Oberbürgermeister Joachim Erwin zusammen mit Hildegard Müller, Joachim Klucke, Georg Jungbluth und Marie-Luise Zimmermann. Mit der runden Plakette sollen Menschen, Vereine und Institutionen geehrt werden, die sich um das Gemeinwesen verdient gemacht haben.
In ihrer Laudatio erinnerte Marie-Luise Zimmermann, ehemalige CDU-Ratsfrau, daran, bevor sie am 24. November in einer feierlichen Zeremonie den Nordtaler an Michael Riemer übergab.
Wer ist der Mann mit dem besonderen Schnurrbart? Man kennt ihn. Michael Riemer wurde in der Laudatio von Marie-Luise Zimmermann mit drei Begriffen dargestellt: Kinder, Ehrenamt, Menschenfreund.
Michael Riemer kommt aus Düsseldorf-Bilk, wo er sich schon gleich nach seiner Konfirmation in der Jugendarbeit engagierte. Als die Familie nach Lohausen zog, schlug er hier Wurzeln. Schon 1972 wurde er der erste männliche Praktikant im evangelischen Kindergarten in Gerresheim. Bis heute sind Kindergärtner eher die Ausnahme.
Nach dem Studium zum Diplom-Sozialarbeiter war er im städtischen Kinderhilfezentrum auf der Eulerstraße in Pempelfort im Einsatz.
Michael Riemer war stets der praktischen Arbeit sehr verbunden und hatte keine Berührungsängste vor dem Zusammenleben mit ausgegrenzten Jugendlichen.
Das Kinderhilfezentrum hat er geprägt
Das Kinderhilfezentrum ohne seinen Namen kann sich niemand vorstellen – auch ich nicht, die ihn seit Ende der 80er-Jahre kennt. Dass er irgendwann in den Ruhestand ging, ist normal. Dass ihn sein Nachfolger zur Verstärkung aus dem Ruhestand zurückgeholt hat, ist eher ungewöhnlich – und passt zur Persönlichkeit des neuen Würdenträgers des Nordtalers.
„Düsseldorf ist meine Heimat, Lohausen mein Gefühl“, sagte Michael Riemer und drückte damit seine enge Verbundenheit zum Dorf mit Herz aus.
Ehrenamtlich hat er sich stets engagiert: bei den Weissfräcken im Karneval, als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht Düsseldorf, bei den Schützen und den Düsseldorfer Jonges. Schon 2022 bekam er von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller das Bundesverdienstkreuz.
Er ist ausgezeichneter Schütze der Lohauser St. Sebastianer, stellvertretender Vorsitzender des Ehrenrats, Geschäftsführer der Schill’schen Offiziere, Fördermitglied bei den Fahnenschwenkern, dem Tambourcorps und den Amazonen. Er ist Ansprechpartner für die Jungschützenmeister und ‑meisterinnen, für die Pagenväter und Pagenmütter. Mit seiner Ehefrau Monika Lohmann-Riemer führte er unterhaltsam durch die Feste der Werbegemeinschaften, die Programme der Lantz’schen Parkfeste und vieles mehr.
Sein Einsatz für Kinder ist nicht von seinen beruflichen Erfahrungen zu trennen, beides ist eng miteinander verbunden. Seine empathische und gewinnende Art machen ihn zu einem Menschenfreund.