A.Hartnigk, A.Greuner und P.Wienen © Lokalbüro

 

In einer Pres­se­kon­fe­renz am heu­ti­gen Mit­tag im Hotel Kö 59 äußerte die Inter­es­sen­ge­mein­schaft Königs­al­lee (IG Kö), die rund 140 Mit­glie­der ver­tritt, ihre deut­li­che Kri­tik am Rats­be­schluss vom 21. Novem­ber. Die­ser sieht vor, den Cor­ne­li­us­platz bereits im Früh­jahr kom­men­den Jah­res test­weise für den Auto­ver­kehr zu sper­ren. Die IG Kö zeigte sich über die Ent­schei­dung über­rascht und beklagte das Feh­len einer vor­he­ri­gen Anhö­rung der Betroffenen.

„Wir sind nicht nur über­rascht, son­dern auch befrem­det über die Geschwin­dig­keit und Art die­ses Beschlus­ses“, erklärte Peter Wie­nen, Vor­sit­zen­der der IG Kö. Der Stadt­rat hatte beschlos­sen, die Ver­wal­tung anzu­wei­sen, die Sper­rung ohne umfas­sende recht­li­che Klä­rung und Betei­li­gung der Anlie­ger umzu­set­zen. Die Inter­es­sen­ge­mein­schaft kri­ti­sierte dies scharf und sprach von einer Vor­ge­hens­weise, die „den Ein­druck erweckt, als soll­ten Fak­ten geschaf­fen wer­den, ohne die Betrof­fe­nen einzubeziehen.“

Kritik an fehlender Transparenz und rechtlicher Grundlage

Ein zen­tra­ler Kri­tik­punkt der IG Kö betrifft die unbe­stimmte Dauer der geplan­ten Test­phase. „Es besteht die Befürch­tung, dass die Sper­rung auf unbe­stimmte Zeit aus­ge­wei­tet wird, ohne dass vor­her eine klare Ana­lyse der Aus­wir­kun­gen vor­liegt“, so Wie­nen. Ins­be­son­dere die Aus­wir­kun­gen auf die von Stra­ßen­ver­kehr abhän­gi­gen Anlie­ger und die All­ge­mein­heit wür­den in der aktu­el­len Pla­nung nicht berücksichtigt.

Auch die recht­li­che Grund­lage des Beschlus­ses wird ange­zwei­felt. Laut IG Kö könn­ten durch die beschlos­sene Vor­ge­hens­weise „klare gesetz­li­che Vor­aus­set­zun­gen umgan­gen“ wer­den. Daher plant die Inter­es­sen­ge­mein­schaft, Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Kel­ler auf­zu­for­dern, den Rats­be­schluss zu bean­stan­den. Sollte dies erfolg­los blei­ben, kün­digte die IG Kö an, ein unab­hän­gi­ges Rechts­gut­ach­ten einzuholen.

Unterstützung aus der Politik und der Wirtschaft

Neben Peter Wie­nen und Andrea Greu­ner, Geschäfts­füh­re­rin der IG Kö, äußerte auch Andreas Hart­nigk, ver­kehrs­po­li­ti­scher Spre­cher der CDU-Rats­frak­tion, Beden­ken hin­sicht­lich der Recht­mä­ßig­keit des Rats­be­schlus­ses. Ver­tre­ter der Anlie­ger und Geschäfts­trei­ben­den der Königs­al­lee beton­ten in ihren State­ments die Bedeu­tung der Straße als inter­na­tio­na­les Aus­hän­ge­schild. „Die Königs­al­lee ist ein Magnet für Gäste und inter­na­tio­nale Kon­zerne. Jeg­li­che Maß­nahme, die den Zugang oder die Attrak­ti­vi­tät der Umge­bung ein­schränkt, könnte lang­fris­tig Schä­den ver­ur­sa­chen“, warnte ein Teil­neh­mer der Pressekonferenz.

Forderung nach einem transparenten und demokratischen Verfahren

Die IG Kö betonte, dass sie nicht grund­sätz­lich gegen Ver­än­de­run­gen oder eine Ver­kehrs­be­ru­hi­gung sei, for­derte jedoch ein trans­pa­ren­tes, rechts­staat­li­ches Ver­fah­ren. „Es muss zuerst geklärt wer­den, ob eine sol­che Sper­rung sinn­voll und recht­lich zuläs­sig ist, bevor Maß­nah­men umge­setzt wer­den“, sagte Wie­nen abschließend.

Die Debatte über die Zukunft des Cor­ne­li­us­plat­zes dürfte damit wei­ter an Fahrt auf­neh­men. Ob die geplante Test­phase wie beschlos­sen umge­setzt wird, bleibt abzu­war­ten. Die IG Kö machte jedoch deut­lich, dass sie sich mit Nach­druck für die Inter­es­sen ihrer Mit­glie­der ein­set­zen wird.

 

Werbung

Wer­bung bitte klicken !