Im Juli 2024 ereignete sich ein Vorfall, der die St. Sebastianer Schützen tief erschütterte: Am letzten Tag des Schützenfestes wurde die silberne Kette des Schützenchefs Andreas Paul Stieber entwendet. Die wertvolle Kette, die das bedeutendste Symbol des Amtes des ersten Chefs darstellt, verschwand trotz Sicherheitsvorkehrungen aus einem verschlossenen Koffer im Schützenzelt. Ihr ideeller Wert ist unschätzbar, und der Vorfall hinterließ eine Lücke in der jahrhundertealten Tradition des Vereins.
Fast ein halbes Jahr nach dem Diebstahl bleibt die Kette spurlos verschwunden. Auch die polizeilichen Ermittlungen, die unmittelbar nach der Tat aufgenommen wurden, verliefen bislang ergebnislos. War die Kette womöglich nicht versichert, da ein solcher Vorfall als undenkbar galt?
Nun wendet sich Schützenchef Andreas-Paul Stieber nun mit einem innovativen Vorschlag an einen Kreis von Unterstützern. In einem persönlichen Schreiben ruft er zu Spenden auf, um eine neue Chefkette zu finanzieren, die nicht nur die Tradition des Vereins bewahren, sondern zugleich neue Akzente setzen soll.
Der Plan ist ehrgeizig: Junge Absolventinnen und Absolventen der Goldschmiedemeisterschule sollen die Möglichkeit erhalten, das neue Schmuckstück zu gestalten. Dieses Vorhaben verbindet die Erneuerung eines traditionsreichen Symbols mit der Förderung kreativer Nachwuchstalente. Die Kosten für die Anfertigung belaufen sich jedoch auf mindestens 15.000 Euro – eine Summe, die den ideellen und materiellen Wert der alten Kette übersteigen dürfte.
Stieber betont in seinem Schreiben, dass dieses Projekt ohne die Unterstützung von Freunden und Förderern nicht realisierbar sei. Gleichzeitig kündigte er an, sich persönlich finanziell zu beteiligen, und zeigt sich zuversichtlich, dass die Gemeinschaft der Schützen und Förderer zusammen etwas Einzigartiges schaffen könne.