
Die Venetia hat den Rathausschlüssel fest in den Händen © Lokalbüro
Von Manfred Fammler
Same procedure as every year? Irgendwie schon, aber irgendwie auch wieder nicht. Die Möhnen „stürmten“ das Rathaus, doch diesmal wurden die Scheren vom dortigen Personal verteilt – Sicherheit zuerst in der Jubiläumssession der Düsseldorfer Narretei! Nichtsdestotrotz startete der Straßenkarneval in der Landeshauptstadt friedlich – so die Bilanz bis zum frühen Nachmittag.
Zu diesem Zeitpunkt herrschte im Jan-Wellem-Saal bereits ausgelassene Stimmung. Die ersten Kostüme wurden nach dem Kauf oder in Eigenproduktion noch einmal begutachtet. Auffallend in diesem Jahr: weniger laufende Litfaßsäulen, stattdessen mehr Bling-Bling und Pailletten. Auch viele Gruppen entschieden sich für kreative Outfits, statt unbeabsichtigt Werbung für einen Multikonzern zu machen. Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller konnte sich dem jedoch nicht ganz entziehen und lief für eine Franchise des Disney-Konzerns durchs Rathaus – wenn auch in einer erdfarbenen Robe, die eher an ein Büßergewand als an einen Ordensritter erinnerte.
Mit Spannung erwartet wurde erneut der Auftritt des Büros von Burkhard Hintzsche, das traditionell ein eigenes Motto wählt. In diesem Jahr erschien der Stadtdirektor als Karten-Joker, begleitet von seiner Bürocrew als Herzdamen.
Mittlerweile hatte sich der Marktplatz mit zahlreichen Besuchern gefüllt. Auf der großen Bühne sorgte Live-Musik für ausgelassene Stimmung und riss das Publikum mit – wenn auch in etwas geringerer Zahl als in den Vorjahren. Ob das an der Wetterprognose mit angekündigtem Regen oder den weltpolitischen Ereignissen lag, bleibt offen. Doch als die ersten weiblichen Sturmtruppen auf die „Klüh-Krieger“ der letzten Verteidigungslinie trafen, war alles wie immer: Innerhalb kürzester Zeit war der Jan-Wellem-Saal nach dem Startschuss gefüllt.
Gegen Mittag füllten sich auch die Straßen und Gassen der Altstadt – begleitet von einem deutlich präsenteren Sicherheitsaufgebot als in den Vorjahren. Das Fazit bis zum frühen Nachmittag: 100-prozentige Sicherheit kann es nicht geben, aber 100-prozentigen Spaß – auch ohne Hochprozentiges – auf jeden Fall.
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“Die Sicherheitsvorkehrungen wurden erhöht. An vielen Stellen standen wieder Container oder LKW, die die Zufahrt zur Altstadt blockierten.” © Lokalbüro