Wolf­gang Rol­s­ho­ven Baas der Düs­sel­dor­fer Jon­ges Foto: LOKALBÜRO

 

Sowohl intern als auch in der Öffent­lich­keit und der Presse hat es in den ver­gan­ge­nen Tagen Dis­kus­sion über die Kan­di­da­tur eines Jon­ges­mit­glied bei der AfD gege­ben. Die Jon­ges haben Stel­lung bezo­gen. Lokal­büro gibt den Ori­gi­nal­text der Pres­se­mit­tei­lung in vol­lem Umfang bekannt.

Die Kan­di­da­tur eines Jon­ges-Mit­glieds für die AfD hat sowohl eine interne als auch eine öffent­li­che Dis­kus­sion aus­ge­löst. Der Ver­eins­vor­stand nimmt zum Grund­sätz­li­chen Stellung.

 “Erkennt­nis ist die Wahr­neh­mung der Über­ein­stim­mung oder Nicht­über­ein­stim­mung zweier Ideen” (John Locke, 1632–1704).

Jeden Diens­tag fol­gen ca. 400–500 Jon­ges der Ein­la­dung zum Hei­mat­abend. Die dort gehal­te­nen Vor­träge zu viel­fäl­ti­gen The­men wer­den oft leb­haft dis­ku­tiert. Unser Ver­ein ist nicht “gespal­ten”, son­dern lebt den demo­kra­ti­schen Aus­tausch. Als Ver­ein sind wir par­tei­po­li­tisch, welt­an­schau­lich und kon­fes­sio­nell neu­tral. Unsere Mit­glie­der sind es nicht. Zum Glück. Sie reprä­sen­tie­ren einen Quer­schnitt unse­rer Gesellschaft.

Stand heute haben wir 2755 Mit­glie­der aus über 280 Beru­fen. In unse­rem Ver­ein sind Mit­glie­der sämt­li­cher Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten. Viele Mit­glie­der enga­gie­ren sich in poli­ti­schen Par­teien, man­che beklei­den poli­ti­sche Ämter bzw. kan­di­die­ren für sol­che. Und unsere Mit­glie­der sind so inter­na­tio­nal wie unsere Hei­mat­stadt Düs­sel­dorf. Bei uns sind viele Natio­na­li­tä­ten ver­tre­ten — aus allen Län­dern Euro­pas, dem asia­ti­schen, dem ame­ri­ka­ni­schen Raum und aus Afrika. Viele unse­rer Mit­glie­der haben aus­län­di­sche Wur­zeln, wobei nicht wenige davon in Düs­sel­dorf gebo­ren sind. Frem­den­feind­lich­keit hat bei uns also kei­nen Platz.

Der Aus­schluss eines Mit­glieds aus unse­rem Ver­ein ist in unse­rer erst 2016 aktua­li­sier­ten Sat­zung klar und ein­deu­tig auf Basis des Grund­ge­set­zes gere­gelt. Der Ehren­rat kann ein Mit­glied aus wich­ti­gem Grund aus­schlie­ßen, ins­be­son­dere bei Ver­stö­ßen gegen unsere Sat­zung und/oder gel­tende Gesetze. Hin­sicht­lich der Ent­schei­dun­gen des Ehren­rats steht der Rechts­weg zum ver­eins­in­ter­nen Schieds­ge­richt offen. Wei­te­rer Rege­lungs­be­darf besteht nicht.

Wir tre­ten offen­siv für die fun­da­men­ta­len Werte der offe­nen Gesell­schaft ein — für Frei­heit, Kri­tik und offene Dis­kus­sion. Auch und gerade im Umgang mit rechts­na­tio­na­len Par­teien und Grup­pie­run­gen, die vor­ge­ben, die Ver­tei­di­ger der freien Welt zu sein, aber die zu ver­tei­di­gen­den Werte der Auf­klä­rung durch Frem­den­hass und das Schü­ren von Ängs­ten unter­gra­ben sowie die euro­päi­sche Inte­gra­tion zer­stö­ren wol­len. Eine kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung ist manch­mal hart und schwer zu ertra­gen, aber das Wesen einer freien Gesell­schaft. Wir wün­schen uns, dass die Werte einer offe­nen Gesell­schaft frei und ohne Angst gelebt wer­den — inner­halb und außer­halb unse­res Heimatvereins.

Der Vor­stand der Düs­sel­dor­fer Jonges