Containeranlage

Die im Bau befind­li­che Con­tai­ner­an­lage Foto: LOKALBÜRO

Platz für Pänz — die Stadt muss sich noch ganz schön ins Zeug legen, um genug Kindergartenplätze für Vor­schul­kin­der zu schaf­fen. Löblich ist, dass die Stadtväter wirk­lich Eifer ent­wi­ckeln, wenn es um die Jüngsten geht.

Aber zuwei­len schie­ßen sie offen­bar auch über’s Ziel hin­aus. Ein Bei­spiel aus Niederkassel.

Kita bei SC West
An der Hart­wich­straße, auf einer Freifläche des Sport­ver­eins SC West, plante und baut die Stadt inzwi­schen eine zweistöckige Con­tai­ner-Anlage. In die wei­ßen Schach­teln soll — vorübergehend, bis 2022 — ein Kin­der­gar­ten einziehen.

Fra­gen an OB Geisel
Die Anwoh­ner sind auf der Zinne, gleich meh­rere schrie­ben an die Stadt. Und einer an OB Tho­mas Gei­sel direkt. Schrift­lich regt er sich darüber auf, dass kein schlüssiges Kon­zept für die zu erwar­tende Mehr­be­las­tung durch Auto­ver­kehr der Eltern erstellt wurde. Und fragt, ob der Rückbau nach 2022 sicher­ge­stellt ist.

Bret­ter­bude in Nobelgegend
Aber was den Schrei­ber offen­bar am meis­ten stört ist der Umstand, dass die Con­tai­ner nicht hübsch genug sind. Er befürchtet, dass die “bes­sere Bret­ter­bude” die noble Gegend ver­schan­delt, den Wohn­wert senkt, so dass keine vernünftigen Mie­ten mehr zu erzie­len sind, Immo­bi­li­en­werte abstürzen.

Nur Mecke­rei?
Wird hier nur geme­ckert? Man dürfte gespannt sein, wie­viel Geld die Anwoh­ner der noblen Hart­wich­straße sam­meln würden, um den dro­hen­den Nie­der­gang ihres Quar­tiers zu ver­hin­dern. Und um IHREN Kin­dern statt Bret­ter­bude einen hübscheren Kin­der­gar­ten zu bauen.

Man­geln­des Demokratieverständnis
Ver­mut­lich wären sie da zurückhaltender. Aber genau weiß das nie­mand. Denn sie wur­den noch nicht ein­mal gefragt, der Con­tai­ner-Bau wurde “still und heim­lich” rea­li­siert. Und das regt den Brief­schrei­ber aus dem Haus Nr. 9 auf. Er fragt nach dem Demokratieverständnis der Stadt­ver­wal­tung. “Ich wehre mich gegen eine völlig kon­zep­ti­ons­lose Bau­ent­schei­dung der Stadt ohne Berücksichtigung der Inter­es­sen der Anlieger.”

Lokalbüro meint: Da hat der Mann völlig recht. Egal wel­che Inter­es­sen wer ver­tritt — man muss mit­ein­an­der reden. Kom­pro­misse suchen — das ist Demokratie.