Erhöhte Feuergefahr in der Vorweihnachtszeit
Feuerwehr Düsseldorf warnt vor sorglosem Umgang mit Adventsgestecken, Christbäumen sowie Fondues und Tischgrills/Offenes Feuer und Kerzen müssen immer beaufsichtigt werden
In der Adventszeit bis ins neue Jahr kommt es immer wieder zu Bränden, die durch Kerzen und auch durch elektrische Lichter sowie durch Unachtsamkeit im Umgang zum Beispiel mit Fondues verursacht werden. Im letzten Monat eines Jahres verzeichnet die Feuerwehr immer wieder Brände, die aufgrund von Weihnachtsdekoration zurückzuführen sind.
“Brennende Kerzen dürfen niemals aus dem Auge gelassen werden und der Umgang mit dem offenen Feuer sollte immer mit dem entsprechenden Respekt erfolgen”, appelliert Feuerwehrchef David von der Lieth. “Es soll niemand auf geschmückte Kränze und Gestecke in der besinnlichen Zeit verzichten”, ergänzt der Leiter der Feuerwehr Düsseldorf. Jedoch müssen einige Sicherheitsaspekte bedacht werden, damit es auch ein besinnliches Weihnachtsfest wird.
“Geschmückte Kränze und Gestecke sind schön anzusehen, aber leider auch ‘brandgefährlich’. Schleifen, Engelshaar oder gebastelte Sterne zieren viele Weihnachtsdekorationen. Echte Kerzen stecken mitten in brennbaren Kränzen, Bäumen und Gestecken. Nur einen kurzen Moment nicht aufgepasst und schon fällt der Weihnachtsbaum um oder ein Windstoß streift die Gardine über die brennende Kerze. Wer echte Kerzen verwendet sollte den Raum nicht verlassen, ohne vorher die Kerzen zu löschen. Auch ein bereitgestelltes Löschmittel, wie ein Blumensprüher, ein Eimer gefüllt mit Wasser oder ein Wasserlöscher, dürfen nicht fehlen”, darauf weist Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies hin.
Zu jedem Advent wird ein neues Video der Feuerwehr veröffentlicht
Schon seit vielen Jahren macht die Feuerwehr Düsseldorf in der Vorweihnachtszeit auf die erhöhte Brandgefahr aufmerksam. Dennoch kommt es gerade zum Ende der Weihnachtstage alle Jahre wieder zu kritischen Situationen. “Die Adventskränze, Weihnachtsbäume und Tischdekorationen sind dann über Tage, teils sogar über Wochen in den Wohnzimmern richtig ausgetrocknet”, führt Tobias Schülpen von der Düsseldorfer Feuerwehr aus. “Aber die Gefahr soll jedem bewusst sein. Nur wer gut vorbereitet ist und den nötigen Respekt beim Umgang mit den Kerzen hat, kann die Weihnachtszeit gefahrlos genießen”, erklärt Schülpen. Der diesjährige Pressetermin konnte wegen der Corona-Pandemie nicht wie gewohnt stattfinden, weshalb die Feuerwehr Düsseldorf schon vor Beginn der Adventzeit einige Brandversuche in einem eigens dafür vorgesehenen Übungscontainer simulierte. An den kommenden vier Adventswochenenden, werden Videos der Feuerwehr über die Homepage der Stadt sowie über die Social-Media-Kanäle veröffentlicht. Jeweils an den Samstagen, 28. November, 5. Dezember, 12. und 19. Dezember, gegen 10 Uhr, wird ein neuer Beitrag auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/stadtduesseldorf
Die Themen der Videos sind:
- Video 1: Brandgefahr Adventskranz
- Video 2: Lebensretter Feuermelder
- Video 3: Brandgefahr Weihnachtsbaum Video
- Video 4. Brandgefahr Fettexplosion
Vor Silvester wird dann noch ein weiteres Video zum Thema “Richtiger Umgang mit Böllern und Raketen” ins Netz gestellt.
Wie gefährlich Adventsgestecke und Weihnachtsbäume — besonders mit echten Kerzen — sein können, belegen die Zahlen aus dem Vorjahr. So sind die Einsatzzahlen im Zusammenhang mit Weihnachten leicht steigend. Vom 1. Dezember 2019 bis zum Dreikönigfest am 6. Januar 2020 rückte die Düsseldorfer Feuerwehr zu insgesamt 433 Brandeinsätzen aus — 402 waren es im Vorjahreszeitraum 2018/2019. Insgesamt 10 (9) dieser Einsätze standen im Zusammenhang mit Weihnachtsdekoration.
Einsatzbeispiele der letzten Weihnachtszeit
Einige Einsatzbeispiele spiegeln die Dynamik wider: Am späten Dienstag Nachmittag des 17. Dezember meldeten Anrufer einen Brand auf einem Balkon in Düsseldorf-Rath. Als nur wenige Minuten später die Feuerwehr eintraf, hatte der Mieter bereits erste Löschversuche an einer brennenden Lichterkette unternommen. Mit einem Wasserlöscher konnten die letzten Glutnester beseitigt und die Wohnung mit einem Hochleistungslüfter vom Brandrauch befreit werden. Der Sachschaden blieb gering. Allerdings hatte der Mieter beim Löschversuch an der Lichterkette zu viel Brandrauch eingeatmet und musste nach einer medizinischen Erstversorgung durch den Rettungsdienst anschließend zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert werden.
Durch die Brandmeldeanlage in einem Hotel im Hafen wurde am frühen Morgen des 20. Dezember nicht nur die Feuerwehr alarmiert, sondern auch die Mitarbeiter der Lobby. Diese konnten ein im Eingangsbereich in Flammen aufgegangenes Adventsgesteck noch frühzeitig ablöschen und damit einen größeren Schaden sowie eine Gefahr für die Hotelgäste verhindern. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten hier nicht mehr tätig werden.
Am Vormittag des vierten Advents kam es zu einem Wohnungsbrand in Eller. Aufgeschreckt durch einen piepsenden Rauchmelder alarmierten Nachbarn die Feuerwehr. Die nur wenige Minuten später eintreffenden Einsatzkräfte retteten den 78-jährigen Mieter aus der verrauchten Wohnung und übergaben ihn an den Rettungsdienst. Nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort durch die Notärztin, musste dieser zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus transportiert werden. Das durch ein Adventsgesteck verursachte Feuer im Wohnzimmer war schnell unter Kontrolle. Der Sachschaden blieb durch das schnelle Eingreifen aller Beteiligten gering.
Ebenfalls ein brennendes Adventsgesteck sorgte um Mitternacht des 28. Dezember für ein Feuer in einer Wohnung in Oberbilk. Die Bewohner hatten den Brand selber entdeckt und folgerichtig die Feuerwehr gerufen. Einsatzkräfte der Feuerwache Werstener Feld begaben sich — mit Atemschutzgeräten und einem Wasserlöscher ausgestattet — in das Gebäude und löschten den brennenden Adventskranz auf dem Wohnzimmertisch ab. Durch das besonnen Handeln der Bewohner sowie der Feuerwehr wurde ein größerer Schaden verhindert. Der entstandene Brandrauch konnte im Anschluss mit einem Lüfter aus dem Gebäude befördert werden.
Tipps der Feuerwehr für die Advents- und Weihnachtszeit
Ein weihnachtliches Gesteck mit echten Wachskerzen sollte folgende Eigenschaften und Voraussetzungen erfüllen:
- Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
- Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
- Keine Steckschwämme verwenden, diese glimmen zumeist auch über längere Zeit weiter.
- Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
- Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
- Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden. Rechtzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.
Adventskränze und Gestecke im Geschäft gut prüfen. Nadeln die Zweige bereits, sollte der Kunde nach frischer Ware fragen.
Wer selbst bastelt: Möglichst frisches, selbst geschnittenes Tannengrün verwenden.
Keine Steckschwämme verwenden, diese glimmen zumeist auch über längere Zeit weiter.
Ein Drahtgeflecht ist zwar teurer, brennt aber dafür nicht.
Unter den Kerzen gehört ein Tropffang aus Metall mit Steckdorn, damit die Kerzen sicher befestigt werden können.
Auf hinreichend Abstand zwischen Tannengrün und Accessoires zu den Kerzen muss geachtet werden. Rechtzeitig vertrocknetes Grün aus den Gestecken herausnehmen.
Tipps im Hinblick auf Weihnachtsbaum und Lichter
Der Baum sollte möglichst frisch sein. Schon beim Kauf testen, ob er noch nicht rieselt. Bäume mit Wurzel bleiben wesentlich länger frisch. Baumständer mit Wasser füllen und regelmäßig kontrollieren.
Schwere Baum- oder Kerzenständer erhöhen die Standfestigkeit.
Standorte in unmittelbarer Umgebung von brennbaren Gegenständen wie Gardinen sollten vermieden werden.
Bei echten Wachskerzen im Baum gilt: Kerzenhalter mit nicht brennbarem Tropffang verwenden. Fest, standsicher und nicht zu nah an benachbarten Ästen platzieren. Möglichst schwer entflammbaren Weihnachtsschmuck anbringen, Kerzen nicht zu weit herab brennen lassen oder selbstlöschende Kerzen kaufen. Diese immer von oben nach unten anzünden und niemals unbeaufsichtigt brennen lassen.
Menschen, die einen Baum mit echten Kerzen bevorzugen, sollten ein Löschmittel bereitstellen. Für Gestecke und Kränze reicht ein Blumensprüher aus. Für Tannenbäume sollte ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen.
Der Christbaum sollte auf einer sicheren, nicht brennbaren Unterlage aufgestellt werden.
Wer elektrische Lichter verwendet, sollte beim Kauf der Lichterkette auf das CE- und GS-Zeichen achten. Wer die Wohnung verlässt, sollte den Netzstecker der Lichterkette ziehen.
Tipps zu Fondue oder Tischgrill
An den Feiertagen ist es sehr beliebt im Kreise der Familie beim Fondue oder auch Raclette zusammenzusitzen. Besondere Gefahr geht von den mit heißem Fett gefüllten Töpfen auf den Tischen aus. Schon bei der Vorbereitung ist mit der notwendigen Vorsicht zu agieren. Überhitzt der Topf beim Erwärmen auf dem Herd, kann das Fett rasch anfangen zu brennen. Fettbrände dürfen niemals mit Wasser gelöscht werden. Das Wasser würde schlagartig verdampfen und dabei eine gewaltige Fettexplosion auslösen. Schwerste Verbrennungen der Haut wären das Resultat. Auch könnte es so schnell zu einem Wohnungsbrand kommen.
Den Topf mit dem heißen Fett kippsicher auf eine feuerfeste Unterlage stellen. Niemals Spiritus in das Rechaud des Fondues nachgießen, wenn der Behälter noch heiß ist.
Generell ist Brennpaste wesentlich sicherer als der leichtentzündliche Spiritus. Niemals Benzin, Feuerzeugbenzin oder ähnliche Brennflüssigkeiten verwenden: Dabei besteht Explosionsgefahr.
Fett oder Öl niemals überhitzen – ansonsten kann es sich entzünden. Überhitztes und brennendes Fett/Öl nie mit Wasser löschen, denn dann besteht die Gefahr einer Fettexplosion. Die Flammen sollten mit einem passenden Topfdeckel oder ähnlichem erstickt werden.
“Bevor ein Brand sich ausbreitet, sollten Betroffene keinen Moment zögern unter 112 die Feuerwehr zu rufen und dafür sorgen sich und weitere Bewohner eines Hauses vor den Flammen in Sicherheit zu bringen”, appelliert Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies.