Hel­gard Mül­ler einer der Ehren­amt­li­chen Pfle­ger für unser Grün Foto: LOKALBÜRO

 

Pro Düs­sel­dorf setzt nicht nur auf Bewähr­tes, son­dern ent­wi­ckelt Neues

Pro Düs­sel­dorf geht neue Wege. Mit der Aktion „Platz­Grün“ küm­mert sich der Ver­ein, der sich die Ver­schö­ne­rung der Stadt zum Ziel gesetzt hat, jetzt auch um ver­nach­läs­sigte Plätze. Sie sol­len unter fach­kun­di­ger Anlei­tung und in Zusam­men­ar­beit mit den Anwoh­nern wie­der auf­blü­hen. Ein ers­ter Modell­ver­such – der Carl-Mos­terts-Platz – ver­läuft viel­ver­spre­chend. Dazu Klaus Vor­gang, der stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende von Pro Düs­sel­dorf: „Ein sehr sinn­vol­les Pro­jekt, das sehr gut zu uns passt. Wir wol­len einer­seits die Attrak­ti­vi­tät der Stadt stei­gern, ande­rer­seits das bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment fördern.“

Was geschah bis­her am Carl-Mos­terts-Platz? Aus der tris­ten Rasen­flä­che und dem ver­trock­ne­ten Rosen­beet vor dem katho­li­schen Jugend­haus wurde ein beleb­ter Platz mit bun­ten, „wil­de­ren“ Pflan­zen, die auch hei­mi­sche Insek­ten anlo­cken. Hinzu kamen neue Sitz­ge­le­gen­hei­ten und im nächs­ten Som­mer soll sogar Lie­gen zum Son­nen geben. Um den Platz wei­ter zu bele­ben, ist ein Bücher­schrank geplant.

Die Initia­tive kam von der Agrar-Inge­nieu­rin Susanne Dickel. Sie hat das Pro­jekt ange­scho­ben und den Kon­takt zu Pro Düs­sel­dorf gesucht. Der Ver­ein wie­derum hat einen För­de­rer gefun­den: Die Deut­sche Post­code Lot­te­rie unter­stützt die „PlatzGrün“-Aktion mit 10.000 Euro.

Susanne Dickel ist schon lange nicht mehr allein. Ihr ist es gelun­gen, auch die Nach­barn zu akti­vie­ren. Mitt­ler­weile gibt es regel­mä­ßige Tref­fen von Unter­stüt­zern, die sich um die Pflege der Pflan­zen und um die Säu­be­rung des Plat­zes küm­mern. Dazu Susanne Dickel: „Das macht Mut für wei­tere Pro­jekte.“ Am Min­trop-Platz zum Bei­spiel sind auch schon Fort­schritte zu sehen: mehr Sitz­ge­le­gen­hei­ten, Grün und Sau­ber­keit. Auch am Blü­cher­platz, vor dem SOS-Kin­der­dorf in Garath oder auf dem Fuß­weg zum Stern­war­te­park tut sich etwas. Platz­Grün brei­tet sich aus.

Für Ingo Lentz, den Vor­sit­zen­den von Pro Düs­sel­dorf, ist die Aktion „Platz­Grün“ ein Beleg dafür, dass sich der Ver­ein wei­ter­ent­wi­ckelt: „Kro­kusse im Rhein­park zu pflan­zen, das ist auch wei­ter­hin wich­tig, weil wir damit die Men­schen erfreuen. Doch bei der Aktion ‚Platz­Grün‘ kön­nen und müs­sen sie sich aktiv mit einbringen.“

Das gilt auch für eine andere Pro Düs­sel­dorf-Aktion: In die­sem Jahr wur­den in den Stadtei­len in Zusam­men­ar­beit mit den Bezirks­ver­tre­tun­gen und den Gärt­ne­reien Stof­fels und Böh­mann-Ilbertz rund 400 Blu­men-Oasen auf­ge­stellt. Vor­aus­set­zung war auch hier, dass sich Paten – Geschäfts­in­ha­ber oder Pri­vat­leute – fan­den, die sich um die regel­mä­ßige Pflege und vor allem um die Bewäs­se­rung der Kübel und Blu­men­schiffe kümmern.

Die größte Mit­mach-Aktion von Pro Düs­sel­dorf war im Jahr 2020 aller­dings der Rhi­ne­Cle­a­nUp. Über 2000 Frauen und Män­ner waren Anfang Sep­tem­ber am Rhein unter­wegs, um das Ufer von Müll zu befreien. Pro Düs­sel­dorf ist der lokale Part­ner von Rhi­ne­Cle­a­nUp, einer Initia­tive, die mitt­ler­weile in sechs Län­der aktiv ist und in die­sem Jahr ins­ge­samt über 35.000 Men­schen akti­vierte. Düs­sel­dorf zählt neben Köln und Mainz zu den enga­gier­tes­ten Müll­samm­ler am Rhein.

Die Reso­nanz in Düs­sel­dorf war in die­sem Jahr auch des­halb so groß, weil der für März geplante Dreck-weg-Tag wegen Corona abge­sagt wer­den musste. Mit der glei­chen Begrün­dung fiel in die­sem Jahr auch das Fest zur Über­gabe der Hoch­zeits­bäume aus. Die sie­ben Paare, die von Ihren Freun­den oder Ver­wand­ten mit einem Baum auf der Hub­bel­ra­ther Obst­wiese beschenkt wur­den, ver­trös­tete Pro Düs­sel­dorf auf das nächste Jahr.

Wer sich an der Blü­ten­pracht des Blauen Ban­des erfreuen will, muss gleich­falls bis zum nächs­ten Jahr war­ten. Im Okto­ber wur­den aller­dings die Vor­aus­set­zun­gen dafür in den Boden gesetzt: 830.000 Zwie­beln von Ver­nus-Kro­kus­sen im Rhein­park Golz­heim. Damit wäre das Blaue Band am Rhein im Früh­jahr 2021 mit über elf Mil­lio­nen Kro­kus­sen wie­der komplett.

Unge­ach­tet der Absa­gen – Dreck-weg-Tag und Hoch­zeits­wiese – Ist Klaus Vor­gang mit der Jah­res­bi­lanz 2020 zufrie­den: „Wir haben Bewähr­tes gepflegt und Neues ent­wi­ckelt. Wir sind auf einem guten Weg.“

Das fand auch die Mit­glie­der-Ver­samm­lung: Ingo Lentz wurde als Vor­sit­zen­der, Klaus Vor­gang und Fried­rich G. Con­zen wur­den als Stell­ver­tre­ter bestä­tigt. Zum Vor­stand gehö­ren außer­dem: Mar­kus Raub (Schatz­meis­ter), Wolf­gang Scheff­ler (Schrift­füh­rer) Jörg Müh­len und Wer­ner Dornscheidt.

 

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