Wie der Hund, so dass Herrchen
Wenn man spazieren geht und das Aussehen von Hunden mit dem von ihren Besitzern vergleicht, fallen manchmal Ähnlichkeiten auf. Im Jahr 2004 haben amerikanische Psychologen eine gewisse experimentelle Bestätigung gefunden, indem sie 45 Hunde und deren Besitzer fotografierten und von 28 Juroren bewerten ließen. 16 von den 25 Hunden wurden den Herrchen bzw. Frauchen richtig zugeordnet. Doch wie sieht es mit dem Erkrankungsrisiko von Hund und Herrchen bzw. Frauchen aus?
In einer aktuellen Arbeit hat man sich das Erkrankungsrisiko für einen Typ 2 Diabetes bei Hunden- und Katzenbesitzern angeschaut. Dazu wurden die medizinischen Daten von über 200.000 Hunde‑, und 123.000 Katzenbesitzer verglichen. Möglich ist eine solche Studie nur in Schweden, denn hier gibt es umfangreiche Erkrankungsregister nicht nur für Menschen sondern auch für Tiere. Während pro 1000 Patientenjahre in 7–8 Menschen ein Typ 2 Diabetes auftrat, lag diese Rate bei Hunden bei 1,3 und bei Katzen bei 2,2. Wenn man sich nun die Erkrankungsrate bei Menschen mit einem Hund mit Diabetes im Vergleich zu denen mit gesunden Hunden anschaute, ergab sich ein um 38% erhöhtes Risiko. Schaut man sich nun das Diabetesrisiko für Hunde in Abhängigkeit der Diabeteserkrankung bei Herrchen bzw. Frauchen an, so hatten Hunde mit erkrankten Besitzern ebenfalls ein erhöhtes Risiko. Als Kontrolle dienten die Analysen der Erkrankungszusammenhänge bei Katzenbesitzern, hier ergaben sich keine solchen Zusammenhänge.
Die Ergebnisse sind ziemlich logisch, da Katzen ihr eigenes Lebens führen und Hunde auf das Gassi gehen mit Ihrem Besitzer angewiesen sind. Somit gilt anscheinend nicht nur beim Aussehen der Spruch „Wie der Hund so dass Herrchen…..
Foto und Text: Prof. Dr. med. Stephan Martin
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