Düs­sel­dorf setzt als Mit­glied des Netz­werks “Mayors for Peace” am heu­ti­gen Flag­gen­tag, 8. Juli, ein sicht­ba­res Zei­chen für eine Welt ohne Atomwaffen,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Düs­sel­dorf setzt als Mit­glied des Netz­werks “Mayors for Peace” am heu­ti­gen Flag­gen­tag, 8. Juli, ein sicht­ba­res Zei­chen für eine Welt ohne Atom­waf­fen. In die­sem Jahr steht der im Januar in Kraft getre­tene Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag im Fokus des Flag­gen­ta­ges. Die Atom­mächte haben den Ver­trag nicht unter­zeich­net, und auch Deutsch­land ist dem Ver­bots­ver­trag bis­lang nicht bei­getre­ten. Welt­weit appel­lie­ren die “Mayors for Peace” (“Bür­ger­meis­ter für den Frie­den”) daher an ihre jewei­li­gen Staa­ten, den Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag zu unterzeichnen.

“Mit der Teil­nahme am Flag­gen­tag set­zen wir uns für die Abschaf­fung der Atom­waf­fen ein”, sagt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler. “Noch immer ver­fü­gen die Atom­mächte über schät­zungs­weise mehr als 13.000 Atom­waf­fen. Nukle­ar­waf­fen­ar­se­nale wer­den moder­ni­siert, mehr Waf­fen als bis­her wer­den ein­satz­be­reit gehal­ten. Diese Bedro­hung muss ein Ende fin­den. Wir wol­len, dass auch Deutsch­land dem Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag bei­tritt. Auf dem Weg dort­hin sollte Deutsch­land als Beob­ach­ter an der ers­ten Ver­trags­staa­ten­kon­fe­renz zum Atom­waf­fen­ver­bots­ver­trag Anfang 2022 teilnehmen.”

Das Städ­te­bünd­nis “Mayors for Peace” begeht in die­sem Jahr gleich zwei Jubi­läen: Der soge­nannte Flag­gen­tag wurde heute vor genau zehn Jah­ren von der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver als Vize­prä­si­den­tin der “Mayors for Peace” ein­ge­führt, um an ein weg­wei­sen­des Gut­ach­ten zu erin­nern. Die­ses Rechts­gut­ach­ten wurde vom Inter­na­tio­na­len Gerichts­hof in Den Haag vor 25 Jah­ren, am 8. Juli 1996, ver­öf­fent­licht. Der Gerichts­hof stellte darin fest, dass die Andro­hung des Ein­sat­zes und der Ein­satz von Atom­waf­fen gene­rell gegen das Völ­ker­recht ver­sto­ßen und dass eine völ­ker­recht­li­che Ver­pflich­tung besteht, “in red­li­cher Absicht Ver­hand­lun­gen zu füh­ren und zum Abschluss zu brin­gen, die zu nuklea­rer Abrüs­tung in allen ihren Aspek­ten unter strik­ter und wirk­sa­mer inter­na­tio­na­ler Kon­trolle füh­ren.” Damit steht das Gut­ach­ten des Inter­na­tio­na­len Gerichts­ho­fes gleich­sam am Anfang eines “Nach-Nuklea­ren” Zeitalters.

Hin­ter­grund: “Mayors for Peace”
Die Orga­ni­sa­tion Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bür­ger­meis­ter von Hiro­shima gegrün­det. Das welt­weite Städ­te­netz­werk setzt sich vor allem für die Abschaf­fung von Atom­waf­fen ein, greift aber auch aktu­elle The­men auf, um Wege für ein fried­vol­les Mit­ein­an­der zu dis­ku­tie­ren. Mehr als 8.000 Städte gehö­ren dem Netz­werk an, dar­un­ter mehr als 700 Städte in Deutsch­land. Rund 400 Städte in Deutsch­land betei­li­gen sich in die­sem Jahr am Flag­gen­tag. Zahl­rei­che Frie­dens­in­itia­ti­ven beglei­ten die­sen Tag mit viel­fäl­ti­gen Aktionen.Weitere Infor­ma­tio­nen unter: www.mayorsforpeace.de

Düs­sel­dorf ist seit 2014 akti­ves Mit­glied des Netz­wer­kes und hat seit­her nicht nur an den jähr­li­chen Flag­gen­ta­gen, son­dern auch an ande­ren Pro­jek­ten teil­ge­nom­men. Dazu zählt bei­spiels­weise der Jugend- und Kin­der­mal­wett­be­werb “Fried­li­che Städte 2020”. Bei die­sem konn­ten junge Inter­es­sierte zei­gen, was für sie Frie­den bedeu­tet und wie sie sich ein fried­li­ches Düs­sel­dorf der Zukunft vorstellen.